LGBTQIA+ Oneshots

He's gay?

Ronin x Finn
Epic
Gay, Questioning, Confusion

Wörter: 2440

Ronin lag neben Finn im Bett. Finns Atem war ruhig, schwer. Er schlief. Nicht wirklich überraschend nachdem, was sie gerade getan hatten. Ronin ließ seine Hand vorsichtig über den nackten Rücken des Anderen gleiten, seine Fingerspitzen strichen über einige feine Narben. Keine der Verletzungen war wirklich schlimm gewesen. Zumindest keine, die er am Rücken gehabt hatte. Ronin wusste, dass er auch schlimmere Narben hatte.

Finns Körper war schlanker als der von Ronin. Trotzdem war er muskulös. Ronin wusste es. Er hatte es oft genug gesehen. Ronin stand auf, griff seine Unterwäsche und zog sie an. Er ging zum Fenster, lehnte sich gegen die Wand. Seufzend sah er zum Bett hinüber.

Er konnte sich noch an Finn erinnern, als er noch ein Junge war. Als sie Kinder gewesen waren. Seine wilden roten Haare. Später dann der rote Schimmer, der immer wieder an seinem Kinn auftauchte, wenn er sich eine Weile nicht rasiert hatte. Er war schon damals unglaublich gutaussehend gewesen.

Und wenn er zurückdachte, musste Ronin zugeben, dass er vielleicht sogar für ihn geschwärmt hatte. Aber er war ein verwirrter Teenager gewesen. Er hatte auch für Tara geschwärmt. Vielleicht tat er das immer noch.

Ronin schüttelte bitter den Kopf. Das, was zwischen ihnen war, war nicht mehr als eine gute Variante Stress abzubauen. Er fühlte nichts für ihn. Sie waren Freunde. Sie brachten sich ab und zu zum Kommen. Das war alles.

Ronin warf noch einen Blick auf Finn, dann griff er seine Sachen und zog sich an. Er würde Finn nicht wecken. Er konnte sich ausschlafen.

Ronin verließ das Schlafzimmer und machte sich auf den Weg zu Tara, weil ihm nichts Besseres einfiel.

~*~*~

Tara sah ihn mit verschränkten Armen an. Ihr Kopf war leicht zur Seite gelegt und ihre dunklen Haare fielen über ihre Schultern. Es war einer der seltenen Momente, wo sie sich tatsächlich noch verhielten, wie Kindheitsfreunde und nicht wie Königin und General.

Ronin lag auf ihrem Sofa, hatte seinen Kopf auf ein Mooskissen gelegt. "Warum siehst du mich so an?" fragte er.

"Warum bist du hier? Du trägst keine Uniform. Und so sehr ich es bedauere, aber du kommst mich nie besuchen, es sei denn, es ist für deinen Job." sagte sie. Ihre Hand glitt über die Blätter einer jungen Pflanze, ihre Berührung so liebevoll wie immer.

"Ich habe keinen Grund. Ich habe dich nur vermisst." schmunzelte Ronin. Tara verdrehte die Augen: "Für wie dumm hältst du mich?"

Die beiden kannten sich gut genug, um zu wissen, dass Ronin wusste, wie schlau Tara war. Er konnte sie nicht austricksen. Bevor sie auch nur auf eine seiner Lügen hinein fiel, hatte er sich ein Lügennetz gesponnen, in dem er sich selbst erhängte.

"Es hat mit Finn zu tun, nicht wahr?"

Ronin fuhr aus seiner Position nach oben und starrte die Königin an. Sie konnte das nicht wissen. Er hatte ihr nie von Finn erzählt. Nicht von dem, was zwischen ihnen war. Warum hätte er das auch tun sollen? Da war nichts. Sie waren beste Freunde, es war normal unter Männern, dass man sich gegenseitig mal einen Handjob gab.

Oder mehr.

Es bedeutete nichts.

"Was ist mit Finn?" fragte er, irgendwie in der Hoffnung, dass Tara von etwas Anderem sprach als er dachte.

Sie sah ihn an und Ronin wusste sofort, dass sie es wusste. Dass sie alles wusste.

"Du verletzt seine Gefühle, weißt du?" sagte sie, während sie sich auf die Knie fallen ließ. Mit den Händen schob sie ein wenig Erde über einem Samen zusammen und kurz darauf sprießte ein kleiner Keimling aus dem Erdhäufchen.