[35] Rapunzel im Turm, Panther im Käfig

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Manchmal fühle ich mich wie Rapunzel
Gefangen in einem Turm
Die Welt vor meinen Füßen
Doch die Schwelle unmöglich zu übertreten

Wie ein Panther hinter Gittern
Ruhelos streifend mit wachsamem Blick
Wartend auf eine Chance zur Flucht
Die sich nie ergibt

Ich kann das Salz des Meeres riechen
Höre die Vögel kreischen
Meine Haut lechzt nach der Kühle des Wassers
Aber der Turm ist zu hoch, das Gitter zu eng

Tag für Tag, Jahr für Jahr
Zermürbt und voller Sehnsucht
Hoffend auf Erlösung
Doch nie bekommen

Ich möchte frei sein
Den Turm hinter mir lassen
Die Gitterstäbe durchbrechen
Und wieder atmen können

Meine Kraft fängt an zu schwinden
Mein Herz verkümmert grau in grau
Ohne Freiheit ist das Leben nichts wert
Zum Tode wird es mich bringen

Mein blondes, langes Haar wird stumpf
Das schwarze, dichte Fell wird matt
Ich bin eine Gefangene
In meinem eigenen Käfig

Die Zeit verrinnt
Wie zäher Sirup tropft sie dahin
Jede Sekunde gefüllt von Verlangen
Jeder Atemzug voller Begierde

Ich möchte klare Gedanken fassen
Ein Lächeln auf den Lippen fühlen
Doch was ich am allermeisten möchte
Ist Freiheit

Stumme Gebete gen Himmel
Bittere Tränen auf blasser Haut
Helle Narben auf rosanem Fleisch
Und die Kraft des Panthers lässt nach

Rapunzel legt ihr Haupt nieder
Gebeugt dem Kummer und Gram
Die Gefangenschaft raubt Träume
Die Freiheit war nie da

[07|23]

[Anmerkung]: Dieses Gedicht habe ich für den „Kreativitätsmeer - Schreibwettbewerb" von julebb55 und eyrestria zum Thema 'Freiheit' geschrieben und ich bin echt zufrieden damit - das Schreiben war sehr emotional und ich denke, meine Gefühle spiegeln sich ganz gut wider.

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