Als ich krachend auf dem Boden landete, kam mir der Gedanke, dass ich den Mund möglicherweise etwas zu voll genommen hatte. Das Wesen war so schnell gewesen, dass ich nicht mal nach meinem Schwert hatte greifen können. Ich rollte mich ab und kam wieder auf die Füße. Ein paar Meter von mir entfernt krachte Sam auf dem Boden, auch er hatte nicht die Gelegenheit gehabt nach seinem Antiken Falcata zu greifen. Er sprang ebenfalls sofort wieder auf. Über seine rechte Gesichtshälfte lief Blut.
Er schaute zu mir rüber und verzog das Gesicht. Das Wesen lachte."Dasss macht Spaß" stellte es fest. Sam spuckte einen Mundvoll Blut und zog seine Waffe. Die geschwungene Klinge glitzert unheilvoll. Er wischte sich über den Mund und grinste mit blutverschmierten Zähnen. Dann machte er urplötzlich einen Satz nach vorne und seine Klinge blitzte auf. Ich nutzte die Gelegenheit und zog mein eigenes Schwert. Fast 5 Jahre lang hatte ich Hephaistos nerven müssen, bis er zugestimmt hatte mir eine Waffe, in der Titan enthalten war, zu machen, herausgekommen war Dikaiosyne, mein Anderthalbhänder dessen Klinge aus purem Titan bestand.
Sam landete erneut auf dem Boden. Sein Falcata behielt er in der Hand. Mit finsterer Miene stand Sam auf und funkelte mich an. "Willst du einfach nur dastehen und zugucken oder willst du auch mal was unternehmen? Und wo zum Teufel ist der Junge?" Ich deutete in eine Richtung. "Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, rannte er da lang." Informierte ich ihn. Sam fluchte und riss sein Schwert hoch, um erneut anzugreifen. Ich machte einen Satz nach vorne und packte sein Arm. "Warte! Es bringt nichts, wenn wir ihn einzeln angreifen." Knurrte ich. "Wir müssen ihn in die Zange nehmen." Ein Nicken, dann deutete er auf Dikaiosyne. "Kannst du ihn damit erledigen?" Ich nickte. Für göttliche Wesen war Titan pures Gift. Und selbst eine Kreatur aus der Unterwelt galt als göttliches Wesen, "Ich muss nur nah genug an ihn ran." Sam grinste. "Dann mal los."
Das Geschöpf grinste uns entgegen. "Dasss gefällllt mirr. Die Lämmer kommen freiwillig zurrrr Schlachtbank." Mit einem breitem grinsen im Gesicht marschierte ich direkt auf ihn zu. Das Wesen kniff seine kleinen Augen zusammen und wich zurück, den Blick fest auf mein Schwert gerichtet. Die Klinge schimmert an manchen Stellen bläulich und verriet damit, aus welchem Metall sie bestand. Ich grinste. "Was ist los, Sunny? Angst?" Er zischte. Sam, der von links kam, lachte spöttisch. Sein Falcata zog kleine Kreise in der Luft.
Knurrend drehte das Wesen den Kopf von links nach recht in dem Versuch uns gleichzeitig im Blick zu behalten. Kein leichtes unterfangen. Sam und ich hatten angefangen ihn zu umkreisen, wobei wir darauf achtete, dass unser Gegner immer genau in unserer Mitte war. Sein Blick blieb fest auf mich gerichtet. Er schien erkannt zu haben, dass ich mit meinem Titan Schwert eine größere Bedrohung darstellte als Sam mit seinem Falcata. Stahl war gegen göttliche Wesen effektiv, aber nicht tödlich. Sam wartete, bis er denn Rücken des Wesens vor sich hatte, dann schlug er blitzartig zu. Das Wesen musste die Vibration in der Luft gespürt haben, denn er sprang zur Seite. Mein Schwert schoss auf ihn zu und erneut machte er einen Satz zur Seite und sprang damit mitten in die Klinge von Sams Falcata. Das Geschöpf stieß ein schreckliches, langgezogenes Heulen aus und fuhr herum, eine Krallen bewehrte Hand schoss auf Sam zu und er riss seine Waffe hoch. Schwarzes Blut tropfte von der Klinge. Ich machte einen Satz nach vorne und stieß zu.
Fauchend sprang das Wesen herum, seine Krallen fuhren über meinen rechten Arm. Meinen Schwert Arm. Scheiße! Mein Schwert landete auf dem Boden und schlitterte ein Stück zur Seite. Doppelte Scheiße! Fluchend wich ich zurück, stolperte und fiel. Das Wesen holte aus. Brüllend sprang Sam vorwärts und grub ihm sein Falcata bis zum Anschlag in den Rücken. Das Wesen kreischte.
Immer noch fluchend, rappelte ich mich auf. Mein Schwert! Wo zum Teufel war mein Schwert? Sam schlug immer und immer wieder auf das Wesen ein und brüllte dabei wie ein Wahnsinniger. Endlich entdeckte ich meine Waffe, stürmte hin und warf mich neben ihr zu Boden. "Sam!" Brüllte ich. Sam wirbelte herum und fing das auf ihn zu fliegende Schwert auf. In einer fließenden Bewegung wirbelte er herum und versenkte das Schwert in der Brust seines Gegners. Mit einem Schlag herrschte Stille und für einen sehr, sehr langen Moment bewegte sich niemand.
Dikaiosynes Klinge begangen zu leuchten. Da sie immer noch in der Brust des Unterwelt-Wesens steckte, sah es so aus, als wäre es das Wesen, das leuchtete. Es leuchtete heller und immer heller, bis das Wesen in einem Funkenregen explodierte. Das Schwert landete klirrend auf dem Boden. Von dem Wesen war nicht mehr übrig als ein Haufen Asche. Sam seufzte und schaute mich an. "Alles in Ordnung?" "Ja." bei meiner gereizten Antwort grinste er. "Du wirst nachlässig, Alex. Es hat mal eine Zeit gegeben, da wäre das Ding noch nicht mal in deine Nähe gekommen." Ich funkelte ihn an. "Es hat auch mal eine Zeit gegeben, in der niemand es gewagt hat, sich über mich lustig zu machen. Ich habe es mir einfach nicht gefallen lassen. Vielleicht sollten wir diese Zeit wieder einführen." Er lachte. "Ich meine ja nur ... Es gab mal eine Zeit, da hast du einen Daimon gesehen, bist ohne zu zögern auf ihn losgegangen und hast ihm dein Schwert in die Brust gerammt. Bei diesem Vieh wäre es bestimmt genauso abgelaufen. In der guten alten Zeit."
Wenn Sam nur wüsste, wie recht er damit hatte. Es hatte tatsächlich eine Zeit gegeben, in der meine Kämpfe so abgelaufen waren, eine Zeit, in der gegen ein solches Wesen zu kämpfen ein reiner Routineauftrag gewesen wäre, eine Zeit, in der ich die einzige Botin der Götter war. Aber das wusste er nicht und das durfte er auch niemals erfahren. Niemand durfte es erfahren. So lautete die Regel, die, die olympischen Zwölf aufgestellt hatten.
Ich knurrte und stand auf. "Mir geht es gut. Dir geht es gut. Allen geht es gut. Na ja, mit Ausnahme von diesem hässlichen Ding." Sam schnaubte. "Noch geht es allen gut, aber wenn ich meinen kleinen Trainee in die Finger bekomme, gibt es eine Person, der es nicht mehr so gut geht." "Sam, es war sein erster Kampf!" "Na ja, Kampf kann man das nicht unbedingt nennen, oder?" Ich verdrehte die Augen. "Es war seine erste Begegnung mit einer Unterwelt Kreatur. Beim ersten Mal dreht jeder durch. Das weißt du genauso gut wie ich. Und wir beide würden vor unserem ersten Übertritt in den Zwischenraum gewarnt. Ihn hast du einfach reingeworfen. Mal ganz davon abgesehen, dass er einen Daimon erwartet hat und nicht so ein Ding."
"Wo wir gerade davon sprechen." Sam kniff die Augen zusammen. "Wie beim Hades ist das Vieh aus dem Tartarus entkommen?" Ich schüttelte den Kopf. "Ich habe keine Ahnung."Wir sammelten Junior ein, der ziemlich verlegen wirkte. Sam begnügt sich mit einem mörderischen Blick in seine Richtung, dann wechselten wir zurück in die reale Welt und gingen zu Sams Auto. Sam fluchte und rannte zu dem Polizisten, der ihm gerade ein Strafzettel verpasste. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtete grinsend, wie Sam mit den Polizisten stritt. "Glauben sie, er ist sauer?" Ich drehte den Kopf und blickte Junior an. "Was?" Er schluckte. "Glauben Sie, er ist sauer, weil ich weggerannt bin?" Ich schnaubte spöttisch. "Sam ist nicht sauer, nicht wirklich, er macht nur gerne eine große Welle aus so ziemlich allem." Erklärte ich.
Er nickte und blickte zu Sam hinüber. Er runzelte die Stirn. Ich folgte seinen Blick und sah, wie Sam den Polizisten tief in die Augen schaute. Ich fluchte leise. Das war doch wohl nicht sein Ernst. Sam sagte leise etwas, der Polizist nickte, drehte sich um und ging davon. Der Junge blinzelte verwirrt. Ich schüttelte den Kopf. "Ich fasse es nicht." "Was war das?" Ich seufzte. "Sam hat Zwang gegen ihn eingesetzt." Knurrte ich. "Zwang?" Ich seufzte erneut. "Zwang ist eine geistige Beeinflussung, die fast jeder Bote ausüben kann. Es wirkt am besten gegen Sterbliche." "OK." Er klang irritiert. Es war mir egal. Sam drehte sich zu uns um und winkte. Ich brummte. "Komm. Lass uns zurückfahren."
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Die Botin der Götter
FantasíaMein Name ist Alexandria. Ich bin 2400 Jahre alt, unsterblich und arbeite für einen Haufen schlecht gelaunter, gelangweilter und antiker Götter - ein Vertrag, aus dem ich so schnell nicht wieder heraus komme. Bedauerlicherweise treibt die Langeweile...