Dan Heng x Caelus

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Dieser Storywunsch kommt von @FanvonAllem ^^

Stunden Vergingen, in denen ich einfach nur Gedankenverloren aus den Großen Fenstern des Astralexpresses starrte. Außenstehende würde vermuten, ich studiere die Sterne, doch ich Wahrheit galt meine Aufmerksamkeit einer ganz Bestimmten Person. Dan Heng.

Seit wir unsere Reise gestartet hatten, wollte mir dieses eine Ereignis einfach nicht aus dem Kopf gehen. Der Moment meines Erwachens, als er mit seinen Lippen beinahe die meinen berührt hätte. Damals hatte ich ihn weggestoßen, zu groß war der Schock über das fremde Gesicht, doch nun bereute ich diese Tat. Ich kam nicht umhin andauernd an das „Was wäre wenn?" zu denken.

Was wäre wenn ich ihn nicht aufgehalten hätte?

Ein Seufzer verließ meine sich nach einem Kuss sehnenden Lippen, während ich weiter ziellos in die Galaxie starrte. „Nanu? Was ist dir denn über die Leber gelaufen?", fragte mich mit einem Mal March 7th, die sich neben mich auf das Sofa fallen ließ und meinem Blick folgte, „Was gibt's denn da so interessantes?" „Nichts", entgegnete ich resignierend und wandte meinen Blick dem Boden zu. „Du denkst an Dan Heng, richtig?", fragte das Mädchen mit einem wissenden Lächelnd. „Wie kommst du drauf?" „Du hast immer genau diesen sehnsüchtigen und verzweifelten Blick wenn du ihn aus der Ferne beobachtest."
Irritiert schüttelte ich den Kopf und entgegnete, dass sie sich irren musste. Ich hatte gerade wirklich nicht die Lust dazu mit ihr über Liebesprobleme zu sprechen.

„Ich liege nicht falsch!", protestierter March und hielt mir ein Foto vor die Nase, welches sie mit ihrer Kamera geschossen hatte. Es handelte sich dabei um ein Bild von mir, auf dem ich exakt den selben Blick wir eben hatte. „Ja okay, erwischt. Ich habe an ihn gedacht", ich seufzte erneut und richtete meinen Blick wieder aus dem Fenster. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, wie sie Regelrecht zu strahlen begann und dann aus heiterem Himmel sang: „Caelus ist verlieeeebt, Caelus ist verlieeeebt!"
„March, hör auf!", flehte ich, da ich von meiner Position aus sehen konnte, dass Dan Heng gerade den Raum betrat, doch das Mädchen ließ sich nicht von ihrem Singsang abhalten und tanzte nun zusätzlich vor mir herum. Als mein Schwarm neben uns zum Stehen kam, bemerkte March ihn nun endlich auch und stoppte schlagartig ihr Tun. „Oh oh."
„Du bist verliebt?", fragte mich Dan Heng mit seinem üblichen, kühlen Blick. Doch in seiner Stimme schwang etwas anderes mit, das ich nicht wirklich deuten konnte.
Mir blieben nun zwei Optionen.

Nummer 1: Alles leugnen, was March 7th gesungen hatte.

Nummer 2: Mit „Ja" antworten.

„Ja, ist er! Und zwar in dich!", kreischte das Mädchen lauthals und nahm mir damit die Entscheidung ab. „Was?" Im Nachhinein bin ich mir nichtmal ganz sicher wer von uns beiden ihr das geantwortet hatte, denn sowohl Dan Heng als auch ich waren wohl mehr als geschockt. Selbst er, der normalerweise nie offen zeige, wie er sich fühlte, konnte nicht verbergen, dass ihn dies aus dem Konzept brachte. „Das ist ein Scherz, richtig?", fragte er mit undefinierbarem Blick an mich gewandt, „Sie hat etwas falsch verstanden."

Ich schwieg.

„Sehr geehrte Gäste wir erreichen nun unser kurzfristiges Ziel, die Herta Raumstation. Ich bitte sie nun den Express vorübergehend zu verlassen, da Wartungsarbeiten durchgeführt werden müssen", die Durchsage unterbrach das Gespräch und ehe ich das Wort ergreifen konnte, war mein Schwarm bereits lautlos verschwunden.
„Verdammt...", murmelte ich niedergeschlagen. Diese ganze Situation hätte so nicht stattfinden sollen. Mein eigentlicher Plan war es, eine ruhige Minute mit ihm zu zweit zu verbringen und das Thema dann anzusprechen. Marchs ungestüme Gesangseinlage mit dem darauffolgenden Geständnis, das eigentlich ich hätte sagen sollen, hätte so nie stattfinden sollen.

„Tut mir leid Caelus... Ich hätte das nicht sagen sollen. Es ist nur einfach... naja... ich hab mich einfach gefreut, dass Dan Heng endlich jemanden hat, der ihn liebt. Er ist mein bester Freund und ich wünsche ihm das schon seit so langer Zeit", versuchte das Mädchen niedergeschlagen ihr Verhalten zu erklären, da sie merkte, dass es mir nicht gut damit ging. Es folgte eine unangenehme Stille. Ich wusste einfach nicht, was ich ihr entgegnen sollte.

„Schon gut, ich regle das."

oder

„Es ist deine Schuld dass es so weit kam, warum kannst du nicht einfach mal still sein!?"

Vielleicht auch eher etwas
dazwischen?

Schlussendlich murmelte ich: „Ich brauche jetzt erstmal Zeit zum Nachdenken." Somit erhob ich mich vom roten Samt und verließ stumm den Express. Meine Füße bewegten sich nur schwer über den kahlen Boden und ich fühlte mich, als würde mich eine höhere Macht nach unten ziehen wollen. Dan Hengs Reaktion und sein plötzliches Verschwinden gingen mir näher als ich zugeben wollte. Irgendwie macht man sich immer Hoffnungen, dass der den man liebt auf eine Offenbarung der Gefühle mit einem „Ich liebe dich auch" antworten würde.

Schon oft hatte ich Träume darüber, ihn zu küssen und ihm meine Gefühle zu gestehen, doch nie hatte er darin geantwortet oder reagiert. Es lag wohl daran, dass ich nicht gewusst hatte, was geschehen würde. Ich fühle mich einfach nur ratlos und so wanderte ich ohne Ahnung wohin durch die Station und blieb schlussendlich vor einem der großen Fenster stehen. Die Galaxie zu beobachten war das beruhigendste das es für mich gab. Ich fühlte mich dann jedes Mal so klein, dass all meine Probleme sich für kurze Zeit so unbedeutend anfühlten. Es nahm mir kurzzeitig die Last von den Schultern, die ich täglich bürgen musste.

Obwohl ich so abgelenkt von den tausenden Gedanken in meinem Kopf war, erkannte ich Dan Heng in der Spiegelung und wusste somit sofort, dass er neben mir stand. „Stimmt das, was March da gesagt hat?"
Sollte ich nun ehrlich sein oder lügen? Aber was beachte es schon meine Liebe weiterhin zu verheimlichen? Am Ende würde ich doch nur daran kaputt gehen...
„Ja, es stimmt", ich blickte ihn nicht direkt an, beobachtete nur die kleinsten Regungen seines Gesichtes in der Spiegelung.
„Verstehe."
„Verstehe? Was meinst du damit? Was soll das heißen?"
„Caelus, ich werde jetzt ehrlich sein. Ich habe dich als Freund kennengelernt und sehe dich seither als solch einen an. Dass du Gefühle für jemanden wir mich entwickelt hast, ehrt mich sehr, aber ich weiß nicht wirklich wie ich darauf reagieren soll", erklärte er und wählte seine Worte wie gewohnt mit bedacht, „Es fühlt sich komisch an zu hören, dass du mehr für mich empfindest."
Mein Inneres fühlte sich an, als würde es zusammengezogen werden und meine Kehle schnürten sich zusammen um mir jegliche Antwort abzuwürgen.
„Aber", setzte er fort, „Ich bin bereit dich nochmal anders kennenzulernen Caelus. Ich möchte dem ganzen eine Chance geben, möchte die eine Chance geben."

Meine Augen weiteten sich ein Stück und ich drehte mich vollkommen überwältigt zu ihm. Hatte ich eben richtig gehört? Er wollte uns eine Chance geben? Es mit mir versuchen?
Was dann geschah, hätte ich so niemals erwartet, er lächelte. Zwar nur leicht und sehr kurz, aber dennoch, er hatte mir ein Lächeln geschenkt und das machte mich so unsagbar glücklich.

„Lass uns auf ein Date gehen."

„Nichts lieber als das."

 Once upon a time // Genshin & Honkai One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt