ᴇʟғ

1 0 0
                                    

Am nächsten Morgen wachte ich allein im Bett auf. Luca war nicht da. Nach dem Aufstehen, machte ich mich auf den Weg zu Lenas Haus. Normalerweise hätte Luca Zuhause sein sollen, er musste mich arbeiten. Ich versuchte ihn anzurufen, war aber erfolglos. Meine Nachrichten lies er auch nicht. Nachdem ich das Haus von Lenas Eltern erreichte, wartete ich am Eingang. Sie kam schon die Treppe der Terrasse herunter und wir schlenderten zu unserem Lieblingscafe "Del Sol".
Dort saßen wir nun mit einem Eiskaffee und frischen Bagels. Wir unterhielten uns und als ich einen Schluck von meinem Kaffee nahm, spuckte ich diesen vor Schreck fast wieder aus. Was ich gerade sah, wollte ich nicht glauben. Luca und Evelyn, gemeinsam auf der anderen Straßenseite, wie sie gerade zu seinem Auto gingen. Lena folgte meinem Blick und schien etwas verwundert zu sein. Sie sah mir meine Nervosität an und versuchte mich zu beruhigen. "Er bringt sie bestimmt nur nachhause", sagte sie.
Ich blieb sitzen und starrte die beiden an, während sie ins Auto stiegen und siehe da, in diesem Moment bekam ich eine Nachricht von Luca, in welcher er sich entschuldigte und schrieb, dass er bald wieder zuhause sein würde. Ich ignorierte seine Antwort. Warum verheimlichte er mir, dass er mit ihr unterwegs war? Warum war er überhaupt mit ihr unterwegs?
Ich beschloss mich deshalb nicht verrückt zu machen, ich vertraue ihm ja, dachte ich.
Lena wechselte das Thema und wir unterhielten uns von nun an über alles mögliche.
Am Nachmittag ging ich zu Lucas Wohnung, wo er im Wohnzimmer saß. Bis dahin hatte ich die morgendliche Situation schon längst verdrängt.
Im laufe des Tages passierte nichts spannendes mehr, am Abend telefonierte ich jedoch noch mit meinem Bruder Chris, welcher immernoch sehr glücklich über sein Praktikum zu sein schien.
Den späten Abend verbrachte ich mit Lena. Wir gingen noch gemeinsam in eine Bar. Auf dem Heimweg waren wir etwas angetrunken und riefen uns ein Taxi. Wir hatten nicht mehr viel Geld dabei und da der Weg zu Luca kürzer war, bot ich ihr an, wir könnten bei ihm schlafen. Den Schlüssel, den er mir vor einiger Zeit gegeben hat, hatte ich dabei.
Ich wollte ihn nicht wecken, also schlichen wir leise ins Wohnzimmer und legten uns aufs Sofa. Ich hörte stimmen von oben. Luca schien zu schlafen, denn er kam nicht herunter, um nachzusehen, wer sich Zugang zu seiner Wohnung verschafft hat.
Ich legte mich hin und schloss die Augen. Eine der Türen im Obergeschoss schien geöffnet zu sein, denn als ich mich mehr auf die Stimmen konzentrierte, konnte ich einzelne wortfetzen heraushören. "Egal"..."muss nichts davon wissen"...
Eine der Stimmen war weiblich. Hatte David Besuch?
Worum geht es in der Konversation?
Ich hörte weiter interessiert zu und ab einem gewissen Punkt blieb mein Herz fast stehen.

Blau wie der Ozean (Weitere Kapitel folgen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt