Kapitel 3

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Jeongin POV

Es waren nun einige Wochen vergangen, nachdem Chan und ich Sex hatten. Es war mein erstes Mal und ich hätte mir niemand besseren wünschen können, als unseren geliebten Leader, der so einfühlsam, aber auch so dominant sein konnte. Jedoch ist seit diesem Abend nichts mehr zwischen mir und Chan passiert und langsam hatte ich das Gefühl, dass er mir aus dem Weg ging. Immer, wenn ich den Raum betrat und wir ohne Kameras oder Staff-Mitarbeiter waren, flüchtete Chan schon fast vor mir. Er meinte dann immer, er müsse noch etwas erledigen, oder noch an Tracks in seinem Zimmer arbeiten. Natürlich. Selbst Felix war es bereits aufgefallen, dass Chan immer ging, wenn ich zu der Gruppe stieß.

„Hey Innie, sag mal hast du dich mit Chan gestritten?", fragte der blonde Engel mich und ich sah ihn überlegend an.

„Nein, gar nicht", ich presste meine Lippen aufeinander, also bildete ich es mir nicht ein, dass Chan vor mir flüchtete.

„Oh, okay. Chan ist irgendwie komisch ...", ich nickte und spürte einen Stich in meinem Herzen. Ich hatte mich seit dem Sex mit Chan niemandem anvertraut. Ich hatte niemandem erzählt, was in der Nacht zwischen mir und Chan vorgefallen war, selbst Changbin hatte ich nichts erzählt, obwohl er nachfragte. Ich wollte diesen Moment ausschließlich mit Chan teilen, auch, wenn ich gerne meinen Freunden erzählt hätte, dass ich nun nicht mehr der kleine unschuldige Jeongin war. Ich war mindestens genauso versaut wie Jisung, der daraus auch kein Geheimnis machte, wenn keine Kameras auf uns gerichtet waren.

„Wenn du über irgendwas reden willst, Innie, ich bin für dich da", damit holte mich Felix wieder in die Realität zurück und ich spürte, wie sich meine Kehle zuschnürte und Tränen sich den Weg in meine Augen bahnten. Ich wollte Chan keinerlei Schuld geben, jedoch tut er mir mit seinem Verhalten weh. Klar, wir hatten alle momentan unglaublich viel zu tun und es blieb kaum Zeit neben der Arbeit, Essen und Schlafen noch Zeit füreinander zu finden, doch, wenn wir dann mal Zeit zusammen hatten, war Chan nie dabei.

„Ihr hattet WAS?", fragte mich Felix mit großen ungläubigen Augen und ich nickte und nun rollten mir die Tränen über die Wangen.

„Er war so liebevoll und nett und ich habe mich sowohl bei ihm gefühlt ... und jetzt rennt er förmlich vor mir weg. Meinst du, er bereut es, mit mir geschlafen zu haben?", fragte ich Felix mit zittriger Stimme und biss mir dann auf die Unterlippe, um ein Schluchzen zu unterdrücken. Wir waren in meinem Zimmer, ich hatte keinen Hunger und blieb allein in diesem, bis Felix kam, um mir noch etwas zu Essen zu bringen. Felix sah mich einige Sekunden lang irritiert an, er konnte vermutlich nicht glauben, dass der kleine süße Innie, der Maknae, das Baby-Bread nun keine Jungfrau mehr war. Er räusperte und strich sich kurz die Haare aus der Stirn, bis ihm auffiel, dass stumme Tränen meine Wangen herunterliefen.

„Hey, Innie, komm her." Er zog mich in seine Arme und drückte mich an sich. Ich spürte seine Körperwärme und legte meinen Kopf auf seine Schulter.

„Ich glaube nicht, dass Chan bereut, was er getan hat, dafür weiß er eigentlich immer genau, was er tut ... vielleicht hat er ein schlechtes Gewissen, weil er dir dein erstes Mal genommen hat?" Bei dieser Erkenntnis fing ich schließlich doch an zu schluchzen und vergrub mein Gesicht in Felix Kleidung, die sogleich meine Tränen auffingen und meine Laute dämpften.

„Aber er muss kein schlechtes Gewissen haben, ich will einfach, dass alles wieder normal ist. Ich will mit euch allen wieder einen Film gucken, ich will mit Channie-Hyung lachen und mich an ihn kuscheln", wimmerte ich und hörte Felix plötzlich schniefen. Ich löste mich leicht von ihm und sah, dass er auch weinte.

„Hyung, warum weinst du?", fragte ich und legte den Kopf leicht schief.

„Es ... es tut mir leid, Innie. Du weißt, ich kann nicht mitansehen, wie andere weinen." Er wischte sich schnell mit dem Handrücken über die Augen und lächelte dann aufmunternd.

Enjoyable Lessons (JeongChan)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt