Aus Hass entsteht Liebe

Kapitel 2

"Piep, piep, piep", ertönt es von meinem Wecker. Müde mache ich ihn aus und stehe auf. Ich hasse es früh aufzustehen. Vorallem wenn man sich noch beeilen muss. Trotzdem laufe ins Badezimmer und dusche mich erstmal. 'Wenn man früher aufsteht, hat man mehr vom Tag'. Das hat meine Mom damals immer gesagt. Der Gedanke an meine Familie macht mich kurz traurig. Aber wenn es wirklich wahr ist, dass mein Bruder noch lebt, hätte ich wenigstens einen. Derek und ich waren damals unzertrennlich. Er versuchte immer mich vor alles zu beschützten. Das nervte zwar manchmal, trotzdem liebte ich ihn. Mal schauen was aus ihm geworden ist. Ich stieg aus der Dusche und zog mir eine Hotpan und ein rotes, bauchfreies Top an. Ich schminkte mich schnell und machte meine Haare noch zurecht. Dann packte ich mein Handy, Geldbeutel und meine Schulsachen in die Tasche. Schulsachen hatte ich noch kaum welche. Da ich kein Auto hatte, lief ich zur Schule. Sport tat mir mal wieder gut. Ich hatte bis vor kurzem noch ständig Messerwerfen und mit dem Bogen trainiert. Schließlich musste ich mich irgendwie verteidigen. Doch dazu hatte ich in letzter Zeit kaum Zeit mehr. Zum Glück war der Weg nicht so weit und ich kam noch rechtzeitig in der Schule an. Als ich die Treppen hochlief, stürzte ich fast. Gerade noch rechtzeitig hielt mich jemand fest. "Äh danke", murmelte ich peinlich berührt und drehte mich zu meinem "Retter" um. Es war ein Junge in meinem Alter, er hatte braune kurze Haare und grinste mich an. "Du bist neu hier oder?", fragte er neugierig. "Jap das bin ich" "Soll ich dir zeigen wie's zum Sekretariat geht?" "Wenns keine Umstände macht?", fragte ich vorsichtig. Doch er schüttelte den Kopf und lief schon voraus. Auf dem Weg sah mich jeder komisch an. Entweder ich hab irgendwas in Gesicht oder es kommen nicht oft neue Schüler. "So da ist es. Darf ich noch schnell deinen Namen wissen?", erkundigte sich der Junge. "Ehm ja klar. Ich heiße Ally und du?" "Stiles", mit diesen Worten war verschwand er dann wieder in der "Menschen Masse". Zögerlich klopfte ich an die Tür vom Sekretariat. "Herein", kam es von innen. Ich öffnete die Tür und erblickte einen kleinen Raum voller Schreibtischen und Unterlagen. "Ich bin Ally Hale und neu hier." Die Sekretärin lächelte mir zu und sagte: ,,Ach genau. Hier sind deine Bücher, Stundenplan und deine Spintnummer. Viel Spaß noch hier auf der Schule." Total überfordert bedankte ich mich und lief wieder zu den Gängen hinaus. Natürlich brauchte ich ewig bis ich meinen Spint und danach das Klassenzimmer gefunden hatte. Die erste Stunde hatte schon angefangen. Zögerlich klopfte ich an die Tür und betrat den Raum. An der Tafel stand ein Lehrer, der anscheinend gerade was erklären wollte. "Sie sind zu spät!", meinte er böse. "Entschuldigen sie, dass das mein erster Tag hier ist und ich erstmal alles finden musste!", meinte auch jetzt ich böse. "Seien sie nicht zu frech Miss! Heute haben sie erstmal Nachsitzen!" Wütend schaute ich ihn an und setzte mich dann auf einen freien Platz. Ich bemerkte dass neben mir Stiles saß. Er lächelte mir zu. Wenigstens jemand den ich kannte. Das Nachsitzen passte mir gar nicht. Ich wollte doch so schnell wie möglich meinen Bruder finden. Und nicht am ersten Schultag nachsitzen. Die Stunden bis zur Mittagspause dauerten schrecklich lange. Umso schöner war es dann, als ich den erfreienden Gong hörte. Während ich mein Zeug zusammen packte, kam Stiles auf mich zu und fragte; ,,Willst du dich vielleicht mit zu mir setzen? Dann lernst du auch meine Freunde kennen" Lächelnd nickte ich. Gott war ich froh, dass ich nicht am ersten Tag gleich ausgeschlossen wurde. Er führte mich zu einem Tisch wo mehrere Leute saßen. "Ally, das hier ist Lydia, Allison, Scott und Jackson.", erklärte Stiles mir. "Oh hallo Ally. Setz dich doch neben mir. Ich hoffe wir werden gute Freunde.", redete das Mädchen namens Lydia drauf los. Sie war mir gleich sympathisch. Vorallem ihre orangenen Haare mochte ich. Ich setzte mich also neben sie hin. Sie unterhielten sich über irgendwelche Sachen, die ich nicht verstand, bis mich Allison fragte: ,,Wieso bist du denn nach Beacon Hills gekommen?" "Ich muss hier ein paar Sachen erledigen", erklärte ich. Die anderen nickten daraufhin und sagten nichts mehr. Als die Schule dann zu Ende war, fragte ich noch schnell: ,,Wo ist denn das Nachsitzen eigentlich?" "Wahrscheinlich in der Bücherei", antwortete irgendjemand. Die Bücherei fand ich zum Glück schnell. Ich erblickte unseren Lehrer, der übrigens Herr Harris heißt, und noch vier andere Schüler. Ich setzte mich zu ihnen an den Tisch und holte Zettel und Stift heraus. "Ihr übersetzt die Texte auf S.12, 35 und 36 in eurem Englisch Buch" Hat der vielleicht seine Tage? Er weiß schon dass das Stunden dauern kann. Als ich gerade anfangen wollte, kam noch ein Schüler herein. Gott sah der gut aus! Er hatte kurze blond-braune Locken und blaue Augen. "Lahey!! Immer sind sie unpünktlich! Das muss sich ändern!", motzte Herr Harris herum. "Jaja", meinte der blauäugige und setzte sich auch an den Tisch. "Ich gehe jetzt. Sie können auch gehen wenn sie fertig sind. Morgen will ich dann die Texte sehen!", sagte der Lehrer noch ehe er verschwand. Jetzt lässt er uns auch noch alleine. Der macht sich immer unbeliebter bei mir. Zwei Stunden vergingen, als ich dann endlich fertig war. Ich war die erste. Aber gut, Englisch war ein Fach das ich liebte. Ich schielte noch schnell zu diesem Lahey, um zu schauen wie weit er war. Seinen Vornamen wusste ich ja nicht. Er hatte gerade mal einen Text von 3 fertig. "Ehm ja tschüss Leute", verabschiedete ich mich von ihnen und ging. Hinter mir hörte ich Schritte. Verwunderte drehte ich mich um, es war dieser Lahey. "Du warst doch noch gar nicht fertig?", fragte ich ihn. "Ich lass mir den Text von den Strebern übersetzten. Die haben doch eh keine Hobbys.", meinte er schulterzuckend. Ich schaute ihn geschockt an. War das sein ernst? Er gehört also zu diesen typischen Leuten, die immer auf cool tun. "Aber du hast Hobbys?!", fragte ich ihn daraufhin. "Ja klar." "Welche denn?!" "Lacross spielen und mich mit hübschen Mädchen treffen. Ich hoffe du weißt was ich meine", antwortete er dann grinsend. Ich antwortete daraufhin nichts. Ehrlich gesagt will ich nicht wissen mit wie vielen Mädchen er schon geschlafen hat. Als wir raus aus der Schule waren, sah ich Ihn.