Das „date"

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Er holte mich ab und wir gingen gemeinsam ins Kino. Der Film war ganz gut aber meine Augen waren nicht auf den Film, sondern heimlich auf Gino gerichtet. Ich mochte seine Augen wirklich sehr gern. Sie waren so glasig schön braun.

Wir schauten ganz normal den Film, bis Gino einschlief und sein Kopf auf meine Schulter fiel. Natürlich ließ ich ihn schlafen und streichelte ein wenig seine schön gelockt und braunen haare. Als der film zuende ging, musste ich ihn leider wecken. „Gino? hey Gino" sagte ich ganz sanft und weckte ihn auf.

Er wachte auf und sah beschämt aus. Er fragte mich ob es ein Problem war und das es ihm leidtut. Ich sagte ihm das es kein Problem war und musste lächeln. Wir gingen aus dem Kinosaal und wollte uns voneinander verabschieden, bis wir Sanchez, Lukas und Julius trafen. „Ihr wart also im Kino?" sagte Julius mit einem dreckigen grinsen, während Sanchez mir zuzwinkerte. Ich musste lachen und rollte dabei meine Augen. „tamam gute nacht ya, bis morgen." sagte Lukas. „Gute Nacht." sagten wir und gingen unsere Wege.

Zufällig gingen ich uns Sanchez den selben weg. Ab einer Kreuzung trennten sich unsere Wege aber auch. Wie immer schlief ich auf der selben Bank. Ich legte mich heimlich auf die Bank, da ich nicht wollte das Sanchez oder irgendjemand es sieht, weil es mir peinlich war. Sanchez schaute mich einmal nach hinten und sah, wie ich auf der Bank lag.

Ich bemerkte es nicht und war froh, dass es niemand gesehen hat, dachte ich, bis ich meine Augen zumachte und ich plötzlich eine Stimme hörte. „Was machst du auf der Bank?" fragte Sanchez und sah mich verblüfft an. „Fuck Sanchez! Was machst du hier?" erschrak ich mich und stand sofort wieder auf. „Warum schläfst du auf der Bank?" fragte er mich erneut.

Ich schaute nach unten und setzte mich hin. „Erzähl es aber bitte niemandem, es ist mir voll peinlich." „was denn?" fragte er mich. „Ich schlafe nicht mehr zuhause, eigentlich gehe ich auch fast garnicht mehr nachhause." sagte ich während meine Augen wässriger und röter wurden. „Er nahm mein Gesicht in seine Hand und fragte sanft was los war. „ich traue mich nicht mehr nachhause, wenn ich nachhause komme, werde ich in die fresse geschlagen oder  als missgeburt, schlampe, fotze und viel mehr beleidigt, fuck ich kann nicht mehr nachhause!" sagte ich verzweifelt.

Sanchez sah mich mit großen Augen an und umarmte mich. Ich krallte mich fest an ihn, denn ich hatte schon fast vergessen, wie sich Umarmungen anfühlen. Nach einer Weile lösten wir uns voneinander. „Schlaf bei mir zuhause." sagte Sanchez ganz plötzlich. „Was?" fragte ich, ich dachte, er macht nur einen witz.

„willst du lieber auf dieser drecksbank schlafen?" „nicht wirklich" sagte ich und grinste. Er führte mich in seine Wohnung. „Sorry, ist jetzt nicht das beste, aber ich hoffe es reicht." sagte er und sah mich fragwürdig an. „Es ist perfekt." sagte ich nur. Seine Mutter kam und fragte ihn erstmal wer ich sei. Sanchez fragte mich erst ob es in Ordnung ist, wenn er meine Geschichte erzählt. Ich willigte ein und erzählte es seiner Mutter.

„ich besorg dir eine Matratze" sagte sie, während sie an ihrer Zigarette zog. „Dankeschön" sagte ich und musste lächeln. „Willst du eine Kippe?" fragte er mich und ich lehnte ab. Kurz noch bevor er zog, nahm ich die Zigarette und schmiss sie aus dem Fenster. „Lieber nicht, vertrau mir. Bist du einmal süchtig, kannst du nicht mehr aufhören." sagte ich und schaute ihn ernst an. Seine Mutter kam  in dem Moment auf in sein Zimmer rein, legte mir eine Matratze, eine Decke und ein Kissen rein.

„treibts nicht zu lang" flüsterte sie ins Sanchez's Ohr." er schaute sie mit dem „Mama!" Blick an. „Gute Nacht!" sagte sie und zwinkerte. „Gute Nacht" sagte er in einem beschämten Ton. „Gute Nacht" sagte ich lächelnd.

Sonne und Beton | gino x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt