∘°ෆ 𝑫𝒂𝒅𝒅𝒚 𝑩𝒂𝒃𝒚𝒅𝒂𝒅𝒅𝒚 ෆ°∘

01

Entspannt liegst du auf der Couch und siehst den beiden Schatten zu, wie sie hektisch durch den Flur rennen. Hin und her, her und hin. Immer wieder hörst du ihre Fuß tapsen über den Parkettboden huschen um ihre Utensilien in einer Ecke zu deponieren. Du schweigst und legst das Kinn auf der Sofalehne ab, deine einzige Aufmerksamkeit liegt darauf, dass keine gefährlichen Gegenstände ihren Weg zu den anderen finden, ansonsten dürfen sie sich in dem sicheren Rahmen austesten wie sie möchten.

Deine Mundwinkel ziehen sich langsam nach oben während ihre Gesichter immer mehr vor Glück und Schalk glänzen. Ihr amüsiertes Kichern erwärmt dein Herz und ist alles, was du hören möchtest. Jeden Tag, sogar jede Stunde und du würdest alles für sie geben um sich bestmöglich weiterzuentwickeln und über sich hinaus zu wachsen.

''Mommy?'', mit weit aufgerissenen Augen dreht sich das kleine Mädchen herum. Ihre blonden Haare stehen in alle Richtungen ab und erschweren ihre Sicht, bis Sie sie mit aufgeblasenen Wangen aus dem Gesicht pustet. Dann senken sich ihre violetten Augen wieder und sie sieht ihrem Vater zum verwechseln ähnlich. Wie eine kleine Miniversion von ihm in weiblich-kindlicher Gestalt.

''Ja, Honey? Brauchst du noch weitere Sachen?'', fragst du mit einem lächeln und richtest dich etwas auf, in der leisen Ahnung gleich mit ihnen suchen zu dürfen. Tatsächlich musst du dich unfassbar zurückhalten um nicht ihre Aktivität zu sprengen. Du siehst ihnen gerne zu, beobachtest sie in alltäglichen Situationen, doch viel lieber unternimmst du etwas mit ihnen und hast sie ganz nah an deiner Seite.

''Mom, wir können das alleine'', sagt der kleine Junge nun und wirft seiner jüngeren Schwester einen warnenden Blick zu, den man mit seinen weichen Zügen jedoch kaum ernst nehmen kann. ''Sie muss sich nach dem anstrengenden Tag ausruhen.''

Blitzt da der kleine Hauch von dir selbst in ihm auf? Unfassbar wie ähnlich und unterschiedlich deine Kinder zur selben Zeit sind. Rindou schwört immer, dass sie ganz nach dir kommen, doch du bemerkst seinen stolzen Blick wenn sie Sätze von ihm wiederholen, mit der gleichen abgebrühten Tonlage. Vor allem die kleinste.

''Oh, ja'', lenkt seine Schwester nun ein und du presst die Lippen aufeinander um nicht zu widersprechen. ''Aber wir können dir jeden Schritt erklären den wir vorhaben'', grinst ihr Bruder schelmisch und das blitzen in beiden Augenpaaren ist zurück.

''Okay, erklärt mir alles ganz genau'', antwortest du und lauschst ihren melodischen Stimmen die unzusammenhängende Sätze bilden und durcheinander reden. Währenddessen platzieren sie Plastikbecher über Plastikbecher vor der Eingangstür in einem schiefen Turm. Als einige Wassertropfen den Boden benetzen blinzelst du skeptisch, lässt sie jedoch fortfahren da nichts empfindliches in eurem Eingang steht.

Erst als der Junge seine Schwester auf die Schultern nimmt stehst du auf und stellst dich dicht hinter sie um im Notfall bereit zu sein. Wankend und wackelnd macht er einen Schritt nach vorne, hat seine Schwester fest im Griff als sie sich nach oben reckt und einen kleinen Luftballon an dem Türrahmen befestigt.

Schließlich hebst du sie wieder herunter, gibst beiden einen Kuss auf den Oberkopf. ''Ihr wart so fleißig'', nuschelst du in ihre Haare. ''Er wird sich so erschrecken.''

''Er bekommt alles zurück'', lacht das Mädchen in freudiger Erwartung. Die Hände reibt sie diabolisch aneinander und du kannst nicht anders, als diesen Teufel für das süßeste Wesen auf Erden zu halten.

''Du musst das alles aufnehmen, okay?'', fragt der Junge und schlingt seine Arme um deinen Unterkörper um sich einige Streicheleinheiten abzuholen. Zusammen sucht ihr den perfekten Standort mit dem optimalen Winkel um ihren kleinen Scherz festzuhalten. ''Onkel Ran will den Beweis von uns sehen, dann gibt er uns eine ganz große Überraschung hat er gesagt.''