Lina in Gefahr

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Lina sitzt gefesselt auf einem Stuhl und hat einen Zettel in der Hand von dem sie augenscheinlich ablesen soll: „Herr Grindelwald, die internationale Zauberervereinigung fühlt sich durch ihre Gefährdung des Geheimhaltungsabkommens gezwungen, nun zu extremen Methoden zu greifen um sie zum einlenken zu bewegen. Über vertrauliche Quellen haben wir von der Existenz Ihrer Tochter erfahren. Katherina wird inzwischen wieder bei Ihnen in Ihrem Schloss weilen. Sollten Sie jedoch ein Interesse daran haben Lina wieder lebend Wiederzusehen: Liefern Sie sich uns aus! Ohne Zauberstab! Und akzeptieren Sie eine lebenslange Haftstrafe in Askaban." Linas Stimme wird von Wort zu Wort immer leiser und gebrochener. Ihr laufen Tränen die Wangen hinunter, die ihre Wimperntusche auf ihrem ganzen Gesicht verteilen. Auch ich habe Tränen in den Augen. Ich weiß dass sich mein Vater niemals jemandem Ausliefern würde. Der Zettel in Linas Hand löst sich auf, stattdessen sieht man jetzt eine ausgestreckte Hand die einen Zauberstab auf Lina richtet und eine dunkle Stimme die nur ein einziges Wort murmelt: „Crucio!" Augenblicklich schreit Lina auf und krümmt sich vor schmerzen. Fast zur selben Zeit schreie ich ebenfalls auf während heiße Tränen aus meinen Augen kullern. Dann endet das Video. Gellert kommt um den Tisch herum und nimmt mich in die Arme. „Es wird alles gut. Wie werden Lina retten, das verspreche ich dir." Doch ich schüttle den Kopf. „Das kannst du nicht versprechen. Sobald du dich ihnen näherst werden sie alles tun um dich gefangen zu nehmen. Du bist ein gesuchter Verbrechen!" Ich vergrabe mein Gesicht beim Sprechen in Gellerts Brust weshalb meine Worte dumpf klingen. Mir ist gar nicht aufgefallen, dass wir die ganze Zeit deutsch gesprochen haben, doch jetzt übersetzt Gellert das wesentliche für die anderen. „Katherina hat recht, das sieht ziemlich übel aus.", schaltet sich jetzt auch Dumbledore ein. „Außerdem sah das nicht so aus als würden die Witze machen. Das ist zwar hochgradig illegal aber um dich zu fangen gehen sie anscheinend über Leichen." Wieder brennen die Tränen in meinen Augen. „Dumbledore hat recht. Wir haben keine Ahnung wo Lina gefangen gehalten wird, und selbst wenn: wir müssten einen Haufen Leute umbringen nur um da reinzukommen...", jetzt bricht meine Stimme endgültig und ich schluchze unaufhörlich in Gellerts Jacke. Dieser streicht mir sanft über den Rücken. Für einen langen Augenblick ist alles Still. Nur meine verzweifelten Schluchzer durchbrechen ab und zu das Schweigen. Nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich mich soweit wieder beruhigt, dass ich mich von Gellert löse und mich wie ein Häufchen Elend auf einen der gepolsterten Stühle im Konferenzraum fallen lasse. Gellert sieht mich lange einfach nur an, während ich auf einen unbestimmten Punkt in der Luft starre. „Wenn du das von mir verlangst, dann werde ich mich ihnen kampflos ausliefern und nach Askaban gehen." Mein Blick schnellt na oben und schaut Gellert direkt in die Augen. Habe ich mich gerade verhört? Oder hat er das tatsächlich gesagt? Doch auch Vinda und Albus scheinen das gleiche gehört zu haben, denn auch Dumbledore starrt Gellert aus weit aufgerissenen Augen an und Vinda atmet geschockt ein: „No! Das kannst du nicht machen!" Vindas Stimme klingt verzweifelt. Gellert ist für sie weit mehr als ein Boss. Er ist einfügt Freund für sie, doch Dumbledore scheint sich über etwas ganz anderes Gedanken zu machen: „Das würdest du wirklich für Kathie machen? Du würdest für sie und Lina ins Gefängnis gehen?" „Ja das würde ich! Wenn sie es von mir verlangt, werde ich es tun. Sie ist meine Tochter. Ich würde alles für Sie tun!" Sobald ich meine Fassung wiederfinden habe springe ich von meinem Stuhl auf. „Nein, ich will nicht dass du das tust. Das hast du nicht verdient!" Meine Stimme klingt viel bestimmter als ich es mir selbst zugetraut habe, aber in den wenigen Monaten, die ich inzwischen hier bin habe ich Gellert als meinen Vater sehr ins Herz geschlossen. Das er sich jetzt für mich Opfern will bestärkt mich nur umso mehr in diesen Gefühlen für ihn. „Ok, versuchen wir erstmal ruhig zu bleiben. Niemand wird hier umgebracht und niemand hier geht nach Askaban! Wir setzen uns jetzt alle wieder an den Tisch und machen einen Plan. Das deutsche Zaubereiministerium darf nicht einfach so unschuldige Leute entführen und foltern. Du hast doch einen Haufen wichtiger Politiker aus der ganzen Welt in deinen Reihen." Das war wieder Dumbledore. Und tatsächlich ist sein Einwand nicht zu unterschätzen. Die anderen Ministerien und auch die internationale Zauberervereinigung muss den Schutz der Bevölkerung vor der Willkür der Justiz schützen. Das können wir verwenden. Unsere naheliegender Hoffnung liegt bei Percival Graves. Er ist seit kurzem mit Vinda zusammen und der Direktor des MACUSA, also dem nordamerikanischen Ministerium und hat außerdem gute Verbindungen zur Internationalen Vereinigung. „Ich setze mich noch heute in Verbindung mit meinem Büro. Katherina, du wirst mich begleiten wenn ich mit der Präsidentin spreche. Sie müssen Lina freilassen. Ihr habt keine Straftat begangen und jemanden als Geisel zu nehmen verstößt gegen das Gesetzt." Ich nicke zaghaft. Ich traue mich noch mir Hoffnungen zu machen. Trotzdem stimme ich zu Mr. Graves ins Ministerium zu begleiten. Zum Abschied umarmt mich mein Vater noch einmal fest: „Ich schicke dir das Video von Lina auf dein Handy, dann kannst du es als Beweis verwenden." Gellert drückt mir noch einen Kuss auf den Kopf, dann apperiere ich an Mr. Graves Seite.

Grindeldore FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt