Tengen's Pov:
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"Kyojuro...", fing ich an, als wir gerade trainierten. "...Kann es sein... dass du heute irgendwie abwesend bist?.." Kyojuro sah plötzlich überrascht auf. "Äh... was?" Er lachte verlegen. "Tut mir leid... Ich war gerade mit meinen Gedanken nicht so ganz da..." Ich lächelte mild. "Schon okay...", antwortete ich. "Bist du wirklich so traurig wegen deinem Katana?" startete ich schließlich einen neuen Versuch.
Keine Antwort. "Hey, Kyojuro!" Sofort schreckte Kyojuro wieder auf. "OH NEIN! Tut mir leid, Tengen! Ich weiß einfach nicht..." Plötzlich redete er nicht weiter und schien wieder in Gedanken versunken zu sein. Seine Arme, die mein Schwert in den Händen hielten, zitterten. "...Was heute mit mir los ist..." beendete er schließlich den Satz mit einem müden Lächeln.
Aber... ich weiß nicht was, aber irgendetwas war heute seltsam mit ihm. Irgendwie... zitterten seine Arme leicht... genauso wie seine Knie... "Tengen?" fragte er plötzlich. Jetzt war ich derjenige, der etwas aufschreckte. "Äh ja?" fragte ich. "...Darf... Darf ich dir auch mal etwas zeigen?" fragte Kyojuro schließlich schüchtern mit roten Wangen. "Mir?!" fragte ich verwirrt. "Ja!" antwortete er freudig. "Das habe ich von meinem Vater gelernt! Das hat etwas mit Kämpfen zu tun!"
Ich starrte ihn nur verwirrt an. "Eine Schwerttechnik?" fragte ich schließlich. Kyojuro nickte aufgeregt. "Mhhm! Kann ich sie dir zeigen?" Ich meine... ich gehöre einem Ninja-Klan an, mit Wurzeln, die sich bis in die Jahrhunderte ausstrecken! Ich bin mir ziemlich sicher, dass, welche Technik Kyojuro mir auch gleich zeigen wird, ich sie kennen werde. Trotzdem: Er scheint ja heute eh nicht sonderlich gut gelaunt zu sein und hat zu allem Überfluss noch sein Katana versehentlich kaputt gemacht (obwohl ich mich immer noch frage, wie er in aller Gottes Namen es geschafft hat, so ein qualitativ gutes Katana, alleine durchs Hinfallen kaputt zu kriegen, aber naja...)
Das heißt im Großen und Ganzen hat er eh einen miesen Tag, und wenn er mir jetzt einfach schnell die Technik zeigt, und ich so tue, als hätte ich die noch nie gesehen, und wäre ja sooo unglaublich beeindruckt, würde er sich bestimmt freuen... und das wiederum würde mich freuen...
"Hach... Na gut..." sagte ich schließlich und setzte mich an den Rand auf den Boden. "Yay!" rief Kyojuro ganz aufgeregt mit einem Lächeln, und mir wurde erneut bewusst, weshalb ich zugestimmt hatte, Kyojuro's Schwerttechnik zu sehen; Ich hatte es für dieses Lächeln getan.
Kyojuro nahm mein Schwert, und fischte schließlich noch nach einem relativ großen Stein an der Seite des Baches. Auf einmal wurde ich stutzig. "Äh, hey, Kyojuro!" Ich deutete auf den Stein. "Wofür brauchst du denn den Stein? Den kannst du ja wohl kaum kaputt machen!" lachte ich, doch Kyojuro grinste nur. Ehrlich gesagt machte ich mir eher Sorgen um mein Schwert als um den Stein... Hach.. Aber mein Schwert wird schon am Stein nicht kaputt gehen... hoffe ich.... Vielleicht hat es ja Kyojuro so geschafft sein Katana kaputt zu kriegen!... Nein... Sein Schwert kann zwar nicht besonders gut schneiden oder so, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es schon mehr als einen Stein am Rand eines Baches und die eher mittelstarke Kraft von Kyojuros kleinen Kinderärmchen braucht.
Aufgeregt stellte sich Kyojuro vor den Stein und holte aus. Er wollte ihn also wirklich kaputt schlagen... Im besten Fall ist das Ergebnis dieser Situation nur ein etwas enttäuschter Kyojuro... oder im schlechtesten Fall ein am Boden zerstörter Kyojuro, plus kaputtem Schwert, plus eine Backpfeife von Vater, und vielleicht ein Tag kein Essen...
Sollte ich vielleicht doch... "Hey Kyojuro..." fing ich schließlich an. "Hm?" fragte Kyojuro und sah wieder auf. Es wirkte so, als hätte ich ihm gerade bei der "ultimativen Vorbereitung" unterbrochen. "Ich..." Doch schließlich schwieg ich wieder. Ach komm schon, Tengen!.. Lieber ein paar Schläge und eine Woche kein Essen, als einen enttäuschten Kyojuro!
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Der Klang von Flammen | Tengen x Rengoku
FanfictionHi! :-) Der, mit einem scheinbar nie versiegenden Lächeln auf den Lippen, und den feuerroten Augen, worin sein Mut förmlich lodert. Und der, der von allen Frauen verehrt wird, jeden Kampf scheinbar leicht und glanzvoll gewinnt, und nur so vor Selbs...