I like you

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~Jisung~

Die Heimfahrt war recht langweilig. Hyunjin und Jeongin rangen miteinander, während Seungmin tief und fest auf Changbins Schulter eingeschlafen war. Chan schrieb konzentriert irgendetwas an seinem Laptop, wobei er immer wieder mit der Zunge schnalzte. Minho hing an seinem Handy und schaute sich immer wieder mit den komischsten Gesichtsausdrücken und Instagram Filtern selber an. Felix war aber nicht hier. Er wurde gesondert zurückgebracht, um mit seinem Manager noch sprechen zu können. Und ganz ehrlich: Ich vermisste ihn, wenn er nicht hier war.

Ich dachte darüber nach, was vorhin passiert war. Die Geschehnisse, die uns in diese Situation versetzt hatten. Es ist so viel mehr passiert, als mir möglich war, zu verstehen. Ich arbeitete an einem Duett mit meinem Crush. Es war nicht nur irgendein Song, sondern ein Liebeslied. Und wir hatten uns nicht nur einmal geküsst, sondern zweimal, während wir noch in den Anfängen unseres Songs steckten. Außerdem kamen Felixʼ Erinnerungen von etwas hoch, was vor langer Zeit passiert war und unheimlich schlimm gewesen sein muss. Es würde sicher dauern, bis er darüber hinweggekommen war. Am liebsten hätte ich ihn in meinen Armen gehalten und sichergestellt, dass es ihm gut ging, aber irgendwas in mir sagte mir andauernd, dass ich seine Grenzen bereits überschritten hatte und lieber Abstand nehmen sollte, damit es nicht noch einmal passierte.

Das Fahrzeug machte Halt und meine Gedanken wurden von Changbins Stöhnen unterbrochen. Seungmin hatte seine Schulter voll gesabbert. Changbin schaute angewidert durch die Runde, während Seungmin bloß ein wenig lachte.

„Du kannst froh sein, dass du eine wichtige Rolle für die Band spielst“, murrte Changbin, „Wärst du das nicht, würde ich dich schon längst umgebracht haben.“

Ich lachte und stupste ihn an. „Ich glaube, das könntest du über jeden von uns sagen und es wäre auch bei jedem wahr“, zog ich ihn auf.

Changbin schaute mich belustigt an. „Bei Felix und Chan vielleicht nicht, aber bei dir auf jeden Fall.“ Mit einem spöttischen Lächeln boopte er meine Nase.

Ich brach in Gelächter aus und rüttelte an dem Kleineren. „Ich weiß doch, dass du mich liebhast, Binnie.“

Müde öffnete Chan die Tür des Wagens und zog Jeongin hinter sich mit raus, während er zum Rest von uns sagte, dass wir langsam mal kommen sollen.

Wir waren alle still, als wir das Gebäude betraten. Minho hielt sich an mir fest und hatte sogar sein Kinn auf meiner Schulter abgelegt. Irgendwann kamen wir auch in der Wohnung an. Der Weg dorthin verlief relativ ruhig. Das Einzige, was noch passierte, war, dass Chan und Changbin angefangen hatten, sich darüber zu streiten, ob man wirklich Schlaf brauchte, um energiegeladen zu sein.

„Ahh, trautes Heim, Glück allein“, sagte Seungmin lächelnd, als er sich im Wohnzimmer auf eine der Couchen fallen ließ.

Ich kicherte und setzte mich mit einem Rumms neben ihn. „Zeit zu entspannen“, stöhnte ich und lehnte mich so weit es nur ging nach hinten.

Auch die anderen setzten sich und dann herrschte wieder einige Zeit Stille, da niemand wusste, worüber man jetzt noch reden sollte. Felix war noch nicht zurück, aber bei jedem noch so kleinen Geräusch, das vor der Wohnungstür zu hören war, drehten wir uns alle gemeinsam in der Erwartung um, Felix reinkommen zu sehen, wurden aber jedes Mal enttäuscht.

Jeongin nahm sich dann die Fernbedienung zu dem riesigen Fernseher, der vor uns an der Wand hing. Er zappte durch einen Haufen Filme und Serien, bevor er sich für „Oben“ entschied. Den Film hatte ich schon so lange nicht mehr gesehen, dass ich komplett im Film versank. Minho plärrte den Introsong wie ein Verrückter und schüttelte Chan dabei wild. Chan sah aus, als wäre er mit Minho komplett am Ende.

Forget The Past ⁂ 𝙹𝚒𝚕𝚒𝚡 !translation!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt