Die Frau mit den Kopfhörern

18 1 0
                                    

Vor einem Jahr ist sie mir das erste mal richtig aufgefallen. Nicht, dass ich sie nicht schon öfter gesehen habe. Immer um die selbe Zeit an derselben Stelle von montags bis Freitags aber vor einem Jahr ist sie mir aufgefallen. Ich weis noch nicht mal, was mir aufgefallen ist die großen Kopfhörer, die sie plötzlich trug? Die Haarfarbe, die jeden Monat anders war? Ihre Klamotten die größer und dunkler wurden? Oder das Lächeln, was sie niemanden mehr schenkt?

Auch heute steht sie wieder dort. An der Wand angelehnt  die großen Kopfhörer, wenn man nah genug ist hört man den leisen Bass, der viel zu laut in ihren Ohren tönt. Der viel zu große schwarze Pulli mit dem totenkopf der weint, obwohl es Sommer ist und ich schwitze nur noch mehr wenn ich sie anschaue. Ihr Blick ist leer und ihre Gedanken woanders. Wie gerne würde ich wissen, was in ihr vor geht. Ihre Haare haben einen neuen Schnitt von langen lila Haaren zu kurz geschoren, an den Seiten etwas länger oben und in einem Silber Ton der zu glitzern scheint in der Sonne.

Ein Septum in schwarz was gefühlt alles Licht entzieht, was es gibt. Ihre Hände sind tief in ihren Hosentaschen und eine Zigarette hängt in ihren Mundwinkel. Kein Rauch der hoch steigt, einen Moment überlege ich, ob sie überhaupt mit bekommen hat, dass sie diese nicht angezündet hat. Ich hadere mit mir selber als ich das Feuerzeug aus meiner Tasche nehme und langsam zu ihr gehe. Sie scheint meine Nähe nicht mit zu bekommen und ich spüre wie mein Herz in meiner Brust fast herausspringt. Trotz das sie so düster aussieht, so verletzt ist sie schön. Sie war es auch vorher, ich weis es.

Auch bevor sie mir richtig auf gefallen ist erinner ich mich an das Lächeln was der Sonne Konkurrenz gegeben hat und wünsche es mir herbei. Vor ihr bleibe ich stehen, noch immer hat sie nicht gemerkt das ich bei ihr bin und nun das ich so nah an ihr bin sehe ich erst die Tränen in ihren Augen. Mein Herz zieht sich zusammen. Ich gebe mir ein Ruck und schenke ihr mein schönstes Lächeln als ich ihre Zigarette anzünde. Überrascht hebt sie ihren Kopf. Graue Augen blicken in meine und eine Träne fließt herab. Bleib stark sage ich mir und lächel einfach weiter. Sie zwinkert einige Male ehe sie ihre Kopfhörer runter nimmt sich die Träne weg wischt verwirrt ihre Zigarette anschaut und dann mich „Ich wollte dich nicht erschrecken aber ich hab gedacht du hast vielleicht kein Feuerzeug dabei." ich zucke mit den Schultern noch immer herrscht leere in ihren Augen „Danke." ich erschaudere bei der Stimme wohlig.

Sie hat eine angenehme androgene Stimme. Ich nicke ihr zu lächel weiter „Kein Problem ich wünsche dir noch einen schönen Tag." so schnell ich kann drehe ich mich um und verschwinde. Meine Wangen kribbeln und mein Herz rast. Selbe Zeit selber Ort doch nur 24 Stunden später ich bin enttäuscht als sie nicht dort steht Sorge überkommt mich. Diese wächst und wächst wird größer und schwerer drei Wochen lang taucht sie nicht auf und ich frage mich immer mehr ob was passiert ist. Hat sie sich was getan? Ist etwas passiert? Ich weis ich erhalte keine Antwort.

Langsam wird mir klar das wird das einzigste mal gewesen sein, dass ich ihre Stimme gehört habe. Niemand wird mir je sagen können was passiert ist. Also fange ich an an ihrer Stelle zu stehen schaue in die selbe Richtung wo sie immer hin schaut. Am Anfang fällt mir nichts auf. Wie denn eine einfache Wiese die ich so oft schon gesehen habe nichts besonderes. Dann kommt der Herbst und ich sehe die Sonne aufgehen. Der Himmel leuchtet in wunderschönen Farben und ich verstehe was sie sah. Die Schönheit der Natur.

Ich hoffe sie sieht es an einem anderen ort. Ein Gesicht erscheint in meinen Sichtfeld und ich schaue in graue Augen überrascht zucke ich zusammen und ich sehe nach langer Zeit das erste mal wieder dieses Lächeln. Ich träume, ich weis es sie kann es nicht sein, unsicher lege ich meine Hand an ihrer Wange Wärme kommt mir entgegen und ich fange an zu weinen. Überfordert schaut sie mich an drückt mir ein Taschentuch in die Hand „Schuldigung ich wollte nicht weinen. Aber als du wieder gelacht hast und vor mir standest ich bin so erleichtert." ein rot Schimmer ist auf ihren Wangen sie kratzt sich am hinter Kopf ihre Haare sind wie beim letzten Mal keine neue Farbe. „Ehm ich war im Urlaub den hab ich gebraucht, mein Job hat mich fertig gemacht. Ich wusste nicht das ich jemand fremden so eine Sorge mache schuldigung." ich kann nicht anders als zu kichern „Wusstes du das nicht? Man kann sich auch mal um jemand sorgen den man nicht kennt."

Sie lacht und mein Herz pumpt kräftig in meiner Brust ich fühle mich wieder am Leben. Nur sie Schafft es das ich mich so fühle „Ich würde mich freuen, wenn wir keine Fremden mehr sind. Ich heiße y/n." wieder lächelt sie das Sonnen Lächeln und hält mir ihre Hand entgegen „Freut mich y/n. Ich bin ....

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 26, 2023 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt