2. Abgrund

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Die grellen Lampen der Psychiatrie tauchten den Raum in ein kühles, unerbittliches Leuchten, als Adrian in dem bequemen Sessel saß, bereit, einen weiteren Patienten zu empfangen. Sein Blick ruhte auf der Tür, die sich langsam öffnete, um die Frau einzulassen, die vor ihm Platz nahm.

"Machen Sie es sich bequem", ermunterte Adrian die Frau, während er ihre Akte durchblätterte.

Die Frau, deren Augen von einer Müdigkeit und einer Mischung aus Hoffnungslosigkeit geprägt waren, atmete tief ein und begann mit zögernder Stimme zu sprechen. "Es ist schwer, darüber zu sprechen. Aber ich glaube, ich muss es loswerden."

Adrian nickte verständnisvoll. "Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen. Ich höre zu."

Die Frau begann ihre Geschichte zu erzählen. Von einem Leben, das von Verlust und Leid durchzogen war, von Entscheidungen, die sie auf einen unausweichlichen Weg geführt hatten. Adrian hörte schweigend zu, während die Worte der Frau wie ein Echo in seinem eigenen Inneren widerhallten.

Die Erzählung der Frau brachte die unvermeidlichen Opfer ins Gedächtnis von Adrian zurück, die er in den letzten Jahren verschwinden ließ. Seine Gedanken begannen zu wandern, und er konnte nicht anders, als sich an die Namen und Gesichter dieser Menschen zu erinnern.

Während die Frau vor ihm weiter ihre Geschichte erzählte, fühlte Adrian, wie die Kälte der Vergangenheit ihn zu erdrücken begann. Seine eigenen Dämonen erwachten, als er über die Opfer nachdachte, die er im Schatten seines Doppellebens gebracht hatte. Die Masken, die er trug, um die Welt zu täuschen, wogen schwerer als je zuvor.

Ein Moment des Mitgefühls überkam ihn, als er den Blick der Frau erkannte, die vor ihm saß. "Es tut mir leid, dass Sie das durchmachen mussten. Niemand sollte so leiden."

Die Frau blickte ihn mit einer Mischung aus Unglauben und Dankbarkeit an, als sie langsam aufstand. "Danke, dass Sie zugehört haben."

Adrian konnte nicht anders, als von ihrer Anwesenheit fasziniert zu sein. Ihr Lächeln, ihre Ausstrahlung – es berührte etwas in ihm. "Es ist nie zu spät, eine andere Richtung einzuschlagen", sagte er mit einer Stimme, die von einer Mischung aus Reue und Hoffnung durchdrungen war. "Du kannst die Dunkelheit überwinden, auch wenn es schwer erscheint."

Die Frau schaute nachdenklich zur Seite, und ihre Augen trafen seine. "Vielleicht haben Sie recht. Vielleicht gibt es noch einen Ausweg."

Mit einem Nicken entließ Adrian die Frau aus der Sitzung. Während er sich in seinem Stuhl zurücklehnte, spürte er die Last der Vergangenheit, die ihn erdrückt hatte, ein kleines Stück leichter werden. Vielleicht konnte er seinen eigenen Weg der Erlösung finden, während er anderen dabei half, aus ihren eigenen Abgründen aufzusteigen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 20, 2023 ⏰

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