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Hi, welcome backkk

POV Rezo

Es hatte begonnen zu regnen, die kalten Tropfen prasselten auf meine Hände und wuschen meinen Schweiß weg. Von irgendeiner Kirche hörte ich Glocken läuten, elfmal. Mexi war schon viel zu lange verschwunden. Der Regen wurde stärker, ich zog mir die Kapuze meiner Jacke tiefer ins Gesicht.

Ich lief in eine weitere Gasse hinein, in der ich noch nicht gewesen war. Nichts. Keine braunen Haare, keine blauen Augen, kein hübsches Lächeln, kein Mexi. Für einen Moment lehnte ich mich gegen eine Hausmauer, um meinen Atem zu beruhigen.

Wo sollte ich noch suchen? Ich kannte mich auf Madeira kaum aus, immer wenn ich hier gewesen war, war ich nur meinem Freund nachgelaufen, war zu abgelenkt von ihm gewesen, als dass ich auf den Weg hätte achten können.

Panik stieg in mir auf und lies mein Herz wieder schneller schlagen, als ich realisierte, dass ich überall gesucht hatte, wo ich mich irgendwie auskannte. Schreckliche Bilder blitzen vor meinen Augen auf und alles begann sich leicht zu drehen.



Ich versuchte ruhig zu atmen, aber es funktionierte nicht. Schnell legte ich meine Hand an meine Brust, um meinen Herzschlag zu spüren, das hatte mir immer geholfen. Immer außer jetzt. "Verdammt!", rief ich mit plötzlicher Wut und merkte wie mir neue Tränen in die Augen stiegen.

Es fühlte sich an, als würde etwas meinen Hals zuschnüren, ich bekam keine Luft. Aber ich durfte jetzt keine Panikattacke bekommen. In jeder Sekunde in der ich nicht nach Mexi suchte, könnte ihm etwas passieren. Ich drückte mich von der Wand weg, lief weiter während es sich anfühlte, als würden die Häuser um mich herum schwanken und auf mich stürzen.

Alles war seltsam surreal, wie in einem Traum, einem schrecklichen Albtraum. Fest zwickte ich in meinen Arm, um mir zu beweisen, dass es die Realität war, in der ich mich befand. Vor Schmerz schrie ich leise auf.

Plötzlich, wie aus dem Nichts schoss mir eine Jahre alte Erinnerung durch den Kopf. Damals kannte ich den Jüngeren erst seit Kurzem, aber schon damals war ich Hals über Kopf in ihn verliebt gewesen. Er hatte mir einen kleinen Weg gezeigt, der kaum sichtbar von der Hauptstraße abbog und zur Hintertür von Mexis Haus führte.

Warum hatte ich nicht früher daran gedacht? Sofort rannte ich los, versuchte meine Panik und mein rasendes Herz zu ignorieren. Irgendjemand kam mir entgegen und ich schubste ihn versehentlich, bemerkte es aber kaum, geschweige denn nahm ich mir die Zeit mich bei ihm zu entschuldigen.

Ich bog in die Gasse ein, die tatsächlich sehr versteckt und nur einen guten Meter breit war. Ich stieß leicht an die Wand an, sie schürfte meinen Ellbogen auf, aber nichts war mir gerade egaler als das.

Ich rannte, rannte, immer weiter, der Regen der zu Schütten geworden war schnitt in mein Gesicht. Und da sah ich ihn. Für den Bruchteil einer Sekunde beruhigte sich mein Herzschlag und ich lächelte erleichtert, nur um sofort danach kurz auszusetzten und dann umso schneller zurückzukehren.

Ich stürzte auf ihn zu, er lag am Boden, die Augen geschlossen. "Mexi! Mexi!", schrie ich. Langsam öffnete er die Augen, brachte ein "Rezo" heraus und schloss sie wieder. Als ich nach seiner Hand griff merkte ich, wie kalt sie war. Und ich sah das Blut neben seinem Kopf, auch wenn es halb vertrocknet war.

"Scheiße Mexi. Bitte, bitte, bitte mach die Augen auf, sprich mit mir. Bitte!" Doch er war zu schwach. Er drückte nur meine Hand und flüsterte: "Alles wird gut." Ich riss mir die Jacke vom Leib, legte sie über den Jüngeren um ihn zu wärmen und bemerkte erst jetzt, wie sein Bein unnatürlich umgebogen war. Auch das noch.

"Bitte halte durch. Bitte. Ich brauch dich." Ich tippte auf meinem Handy die Rufnummer der Rettung an, beschrieb die Lage, ohne Mexis Hand auch nur für eine Sekunde auszulassen. Schon bald hörte ich Sirenen, blaue Lichter reflektierten an den Fenstern. Sanitäter kamen mit einer Trage zu uns, ich musste für einige Sekunden die Hand meines Freundes auslassen, es war zu wenig Platz in der Gasse.

Doch kaum waren wir bei dem Rettungswagen griff ich wieder nach ihr, wollte ihm zeigen, dass ich bei ihm war. Warum konnte die Hand nicht wärmer sein? Warum konnte nicht dieses Blut um seinen Kopf verschwunden sein? Warum konnte sein Bein nicht wieder gerade sein? Warum konnten wir nicht irgendwo anders sein als in einem Krankenwagen auf dem Weg ins Krankenhaus mit einem schwer verletzen Mexi?

727 Wörter

Sry das Kapitel ist ein bisschen kürzer, aber egal dafür gefällt es mir sehr. Morgen kommt wahrscheinlich das nächste und ja. Bin ich übrigens die einzige, die bei Mexis Story in der er geschrieben hat, dass er jemanden sehr vermisst, gebetet hat dass es Rezo ist 😂 (idk ob das Deutsch ist lol)

Ach und danke für die 1,9k reads ihr seid wirklich verrückt danke!

Und danke an DiziSchnitzi  die jetzt auch Wattpad hat fürs betalesen

Hope- RezofyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt