Mein Mitbewohner ~ Bravertz

Kapitel 1

Kais Sicht

„Bin zurück",höre ich die Stimme meines Mitbewohners, als er vom Einkauf zurückkommt.

Habe hier in München eine WG gesucht, weil ich hier unbedingt als Polizist zuständig sein wollte, wurde aber Nix draus, deshalb bin ich Sanitäter geworden, er ist Fußballer bei Bayern München. Jedenfalls habe ich dann die Anzeige von ihm entdeckt.

Suche Mitbewohner.

Mein Mitbewohner zieht aus, deshalb suche ich jemanden der mit mir hier lebt. Du kriegst ein eigenes Zimmer, mit großen Fenster, Fußbodenheizung, Bett und Schrank stehen schon drin, der Rest müsste selbst besorgt werden.

Ich fand das ziemlich gut und hab ihn angeschrieben. Wir haben eine Weile diskutiert, er hat mir die Mietkosten und die Lage erklärt, was er so macht, was eine Art Mensch er ist. Ich hab ebenfalls was von mir erzählt.

Seit gut 3 Tagen wohne ich also bei ihm.

Ich hab vorher bei meinen Eltern gewohnt, aber mit 21 muss man eben ausziehen, denke ich jedenfalls. Meine Eltern haben mir angeboten, die Wohnung in der Nähe bei ihnen zu nehmen, die dem Arbeitskollegen meines Vaters gehörte, er diese aber weitervermieten wollte. Hab abgelehnt und gesagt, dass ich lieber in die Stadt will. Meine Eltern waren natürlich einverstanden.

Sie sind verständnisvolle und liebevolle Menschen. Ich verdanke ihnen soviel, besonders meinen guten Abschluss.

Er hat mir nicht viel über seine Familie/Vergangenheit erzählt. Er meinte auch, dass ich ihn nie darauf ansprechen soll. Ich hatte da so ein ungutes Gefühl, aber er kam sonst so sympathisch rüber.

Er hat direkt ohne zu fragen ein Bild von sich geschickt, dann einen kleinen Text über sich selbst geschrieben.

Mein Name ist Julian Brandt. Bin 23 und leb seid gut 3 Jahren hier. Ich bin nicht gern allein, deshalb such ich einen neuen Mitbewohner. Ich streite mich ungern, werde ungern angefasst im Gesicht, ich liebe Fußballabende, also da haben wir immer Fußball geguckt, musst nicht mit gucken, wenn du dich nicht dafür interessierst. Ach ja ich spiele Fußball bei Bayern München. Ich bin auch nicht laut oder so, bin eher das Gegenteil, zurückhaltend meistens. Ich lächle ziemlich oft und erzähle Dinge die keinen interessieren, also wenn ich nerve einfach Bescheid geben.

Hab mir diesen Text so oft durchgelesen.

Er kam so unnormal süß rüber.

Versteht mich nicht falsch. Ich bin nicht deshalb hier eingezogen. Die Lage ist einfach perfekt und das Zimmer ist so unnormal riesig.

Ich hab ein riesiges Bett an der wand neben der Tür, gegenüber ein Schrank, über dem Bett ist ein Riesen Fenster, neben dem Schrank noch eine Kommode in der Ecke wo er schon einen Fernseher rauf gestellt hat, dann ist da eine Wand. Er meinte ich kann damit machen was ich will.

„Brauchst du Hilfe",rufe ich zurück, als ich gerade meinen Schreibtisch aufbaue, den ich brauche für meine Ausbildung. Er ist heute angekommen und seit heute Morgen baue ich diesen auf.

„Äh ja bisschen",ruft er zurück.

Ich stehe auf und gehe den langen Flur entlang zu ihm runter in die Küche.

„Hier deine keine Ahnung was das überhaupt ist",sagt er und wirft mir meine Oblaten zu. Ich lache. „Kennst du das nicht",frage ich. Er schmunzelt. „Ne. Aber sind die richtigen oder?" „Ja. Danke",lächle ich und will zu meiner Jacke gehen, um mein Portmonee zu holen. „Lass stecken. Du brauchst jeden Cent. Ich hab's nötige Kleingeld",grinst er.

Ich bedanke mich nochmal.

„Heute ist Fußballabend. Willst mit gucken? Wenn nicht würde ich in meinem Zimmer gucken",murmelt er und packt die Sachen weg.

Ich sehe so viele Dinge, die ich so sehr mag.

„Ja. Ich guck zwar nie Fußball aber wieso nicht. Wer spielt denn?" „Meine Rivalen gegen die Dosen." „Bitte wie",frage ich verwirrt. Er lacht. „Ach so sorry. Borussia Dortmund gegen RB Leipzig."

„Ahhh",mache ich und helfe ihm beim wegräumen.