6:30 Uhr mein Wecker klingelt. Schule. Ich hatte heute noch weniger Lust in die Schule zu gehen als sonst. Heute war es nämlich soweit. Ich würde Emily wiedersehen, nachdem Sie mich gestern Abend gefragt hatte, ob wir heute was unternehmen wollen. Das hat meinen Tag gerettet. Denn in der Schule konnte ich mich nicht konzentrieren, da ich nur an sie denken konnte und ich so von meinen Lehrern ermahnt wurde, dem Unterricht doch aufmerksamer zu folgen. Es ist jetzt ein Tag her, als ich sie zum ersten mal gesehen habe.
Und schon musste ich wieder daran denken, wie sie mich gefragt hatte ob wir morgen etwas zusammen unternehmen wollenE: Hey :)
Hast du Lust morgen mit mir, zu dem kleinem Weiher zu fahren. Ich wollte dorthin, weil meine Klassenkameraden gesagt haben es wäre dort voll cool! ..aber ich weiß den Weg nicht und da dachte ich an dich! Und hast du Lust? :DIch: Hi Em ...ich würde voll gern mitkommen. Soll ich vielleicht irgendwas mit bringen? Kuchen? Trinken? Oder was ganz anderes? :)
E: Cool ich freu mich schon drauf ...wenn du willst kannst du Kuchen mitnehmen. Wenn du dann morgen vorher noch zu mir kommst können wir noch etwas anderes zum Essen machen und in unseren Picknickkorb packen? Wie wärs?
Ich: Okay machen wir das so! Und wan soll ich dann morgen zu dir kommen? Also ich hab Schule schon um 13:00 Uhr aus...und du?
E: Ich hab morgen leider lang Schule, da bin ich dann meistens erst um 15:00Uhr daheim. Ist so um 15:30 Uhr okay?
Achja stimmt! Sie geht ja auf das nahe gelegene Konrad-Lutz-Gymnasium in der nächsten Großstadt während ich die Realschule am anderen Ende unserer 7.000 Einwohner Stadt besuche. Sie hatte mir erzählt das sie Nachmittags oft länger bleiben musste.
Ich: Ja ist okay ...Ich freu mich schon:p
Bis Morgen!!:DE: Ich freu mich auch:)
Ich konnte es immer noch nicht fassen, das wir heute an den Weiher gehen würden dort war es so schön und romantisch.
HALT!
HÖR AUF! ermahnte ich mich. "Sie ist nicht lesbisch", murmelte ich in mich hinein.
Ich kann das einfach nicht. Endlich bin ich mir sicher, wer ich bin und dann, bin ich mir nicht sicher, wem ich Gefühle gegenüber habe kann.
Ich war mir sonst nie sicher ob ich lesbisch bin oder nicht. Ich dachte, ich wäre verwirrt. Und ich hatte Angst das ich es wirklich bin. Aber jetzt weiß ich es, ich wusste es mit Sicherheit als ich Emily dort am Bach sah und ich mich in sie verliebt hatte. Ja ich hatte mich in sie verliebt.
Ich hatte die Frage, BIN ICH LESBISCH ODER BI?, immer wieder verworfen aber dann, dieses Jahr in der 9. Klasse, konnte ich der Frage nicht mehr ausweichen. Der Druck war einfach zu viel.
Die Fragen meiner Freundinnen, "Wie findest du den Typ? Der ist doch voll heiß oder? Warum suchst du dir keinen Freund?", machten mich nervös. Da wusste ich schon das etwas nicht stimmte aber ich konnte es mir einfach nicht eingestehen. Seit Emily, hatte sich das alles geändert. Ich selber habe auch keine Angst mehr davor ...ich selbst zu sein. Ich habe nur Angst davor wie andere Leute auf mein WAHRES ICH reagieren.Meine Freundinnen warteten schon an der Bushaltestelle auf mich.
"Wo warst du?", schrien die drei im Chor.Da ich so in Gedanken versunken war ...hatte ich total vergessen mich fertig zu machen. Und kam etwas zu spät aus dem Haus. Aber noch rechtzeitig, so das der Bus erst eine Minute nach meiner Ankunft an der Bushaltestelle auftauchte.
"Hoffentlich geht die Zeit, in der Schule schnell vorbei!", dachte ich und stieg in den Bus ein.
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Wie es ist, anders zu sein!
Teen FictionIn "Wie es ist, anders zu sein!", geht es um die junge Jana, welche unfreiwillig vor ihrer ganzen Schule geoutet wird. Und nun erzählt wie es dazu kam. Die Geschichte eines ganz besonderen Mädchens.