-EMILY-
Punkt 15:00 Uhr schließe ich unsere Wohnungstür auf. "Jetzt aber schnell", murmelte ich vor mich hin. Mit schnellen Schritten laufe ich in mein Zimmer.
Ich muss mich beeilen, damit ich bis 15:30 Uhr mit duschen und umziehen fertig bin. Sonst steht Jana vor der Tür und ich bin noch nicht mal angezogen.
Fünf Minuten stehe ich jetzt schon vor meinem Schrank und überlege was ich anziehen kann. Normalerweise brauche ich keine Minute, weshalb mir erst jetzt klar wird, wieviele Outfits ich eigentlich habe. Sonst schnappe ich mir einfach eine Jeans und irgendein Oberteil, aber heute brauche ich etwas besonderes. Vielleicht eine schöne Bluse oder ein Kleid? Nachdem ich entschieden habe mein weißes Sommerkleid anzuziehen, mache ich mich auf den Weg ins Badezimmer. Jetzt nur noch duschen!
-JANA-
Nachdem ich mich etwas ausgeruht hatte, stehe ich nun auf, um meinen Rucksack zu packen. Erst packe ich eine Decke ein, auf die wir uns später setzen können. Dann den Kuchen. Den darf ich auf keinen Fall vergessen.
Es ist mein Lieblingskuchen, meiner Meinung nach konnte einfach nur meine Mutter den perfekten Gewürzkuchen machen. Ihre besondere Zutat? Apfelmus! Der Apfelmus macht den Teig etwas luftiger.
So, nachdem dann auch der Kuchen verstaut ist und ich erstmal nicht weiter weiß, was ich sonst einpacken könnte, gehe ich ins Bad zum duschen.Als ich aus der Dusche steige und nach meinem Handtuch greife, fällt mein Blick in den Spiegel.
Wie konnte ein Mädchen wie ich, mit so einem wunderschönem Mädchen, wie Emily es ist, ein Date haben?
Mein Vater meinte immer ich sei wunderschön. Ich konnte das nie verstehen.
Er stand direkt vor mir und schaute mir in die Augen. Mit seinem sorgenden Blick, betrachtete er mich. Dabei fühlte ich mich immer geborgen.
So wie er mit mir gesprochen hat, wie er es gesagt hat, das alles hat mich glauben lassen das ich tatsächlich schön sein könnte. Doch seit seinem Tod, vor zwei Jahren, habe ich mich nie wieder so gefühlt.
Aber seine Worte, werde ich nie vergessen, "Jana, du bist so schön und klug wie deine Mutter!"
Für mich war das ein Kompliment, den ich dachte und denke immernoch das meine Mutter, eine sehr atemberaubend schöne und kluge Frau ist.
Naja, ich kann es trotzdem nicht verstehen. Ich bin ganz Normal. Ich sehe ganz normal aus.Ich betrachte mich im Spiegel. Lange braune Haare. Ein schmales Gesicht. Braune Augen, die angeblich sehr schön mit meinem dunklem Hauttyp harmonieren. Ich kann es nicht verstehen.
Meine Gedanken überschlagen sich. "Wieso sollte ein so hübsches Mädchen, wie Emily mit mir ausgehen ? Mit ihren blonden Haaren sieht sie aus wie ein Engel!" Apropos Emily! Ich muss mich endlich fertig machen.
Ein Blick auf die Uhr verrät mir das ich nur noch 45 Minuten habe um pünktlich bei Emily zu sein.
Schnell abtrocknen und ab umziehen. In meinem Zimmer, laufe ich zum Bett, um mir meine Klamotten, welche ich zuvor dort hin gelegt hatte, anzuziehen.
Es ist nichts besonderes, ein schwarze Hose mit einer weißer Bluse und Jeansjacke.Jetzt noch schnell meine Haare trocknen und zu einem Zopf flechten. Nachdem meine Frisur endlich sitzt, schnappe ich mir mein Handy, welches ich sofort in der Seitentasche meines Rucksacks verschwinden lasse.
So alles fertig.Vor dem Haus, steige ich auf mein Fahrrad und mach mich auf den Weg zu Emily.
Bei ihr angekommen, klingel ich an der Tür. Ich muss nicht lange warten, bis sich die Türe öffnet und Emily, in einem bezaubernd schönem Sommerkleid vor mir steht. Jetzt sieht sie wirklich wie ein Engel aus.
"Hi!" sagte ich leicht angespannt.
Emily antwortet mit einem süßem Lachen im Gesicht: "Hi, Jana. Komm doch rein!" wobei sie mich umarmt.
Ich kann richtig fühlen, wie sich meine Backen rot färben.
Das ist das erste Mal das wir uns so nahe sind.
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Wie es ist, anders zu sein!
Teen FictionIn "Wie es ist, anders zu sein!", geht es um die junge Jana, welche unfreiwillig vor ihrer ganzen Schule geoutet wird. Und nun erzählt wie es dazu kam. Die Geschichte eines ganz besonderen Mädchens.