KAPITEL 01

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Nachdem ich mich bei Paula noch verabschiedet habe, gehe ich hoch und hole meinen Koffer. Noch einmal blicke ich zum Fenster heraus und genieße die freie Sicht auf das Tal. Heute geht's also los!

Mit dem Koffer in der Hand tapse ich die kalten Marmorstufen nach unten in die Eingangshalle. Jayden wartet bereits auf mich und nimmt mir sofort meinen Koffer ab. Wir treten nach draußen und sofort umhüllt uns beide die frische Morgenluft. Sie ist noch kühl von der Nach und ganz frisch. Die Sonne späht durch die Baumkronen und kitzelt in meiner Nase, ein Niesen entkommt mir.

Ich richte meinen Blick auf sein Lamborghini, der bereits auf dem Hof steht. Per Knopfdruck öffnet er den Kofferraum und verstaut mein Gepäck. Ich im Gegensatz drehe mich nochmal um und begutachte das große Gebäude. Auf in ein neues Leben, in ein Leben als normaler Mensch.

Ich steige in den Sportwagen ein, in dem er bereits auf der Fahrerseite Platz genommen hat. Jayden startet ihn und der Motor des Stieres heult auf. Ein bisschen werde ich das ganze hier schon vermissen... vor allem Ihn. Es ist nun mal nicht so, dass ich gar nichts für Jayden empfinde. Wir sind doch irgendwie in einer Beziehung oder nicht? Und jetzt wirft er mich raus, ohne Wenn und Aber.

Wir fahren von seinem Anwesen herunter und starten unsere lange Reise nach Bayern zurück.

„Öffne das Handschuhfach, dort findest du dein Handy."

Hastig klappe ich es auf und sehe mein Mobiltelefon. Mit meiner rechten Hand greife ich nach ihm und schiebe es in meine sofort Hosentasche. Es wirkt schon beinahe so, als ob ich Angst haben würde er könnte es mir gleich wieder wegnehmen.

„Danke, Jayden."

„Alle deine Nummern sind noch eingespeichert, alle deine Apps befinden sich noch auf deinem Telefon. Sämtliche sperren, welche wir eingebaut hatten, wurden entfernt. Du bist sozusagen jetzt wieder erreichbar. Ich habe dir auch meine Nummer eingespeichert, falls irgendwann mal etwas sein sollte. Ruf mich an und ich werde dir helfen, egal um was es sich handelt."

Ein Lächeln ziert meine Lippen. Ich kann es gar nicht in Worte fassen wie sehr ich mich gerade freue! Sofort öffne ich mein WhatsApp und abertausende Nachrichten ploppen auf. Alleine schon über Hundert neue Nachrichten von Neyla und viele mehr von Freunden. Leider sehe ich auch, wie ich aus der Bäckerei- und Universität-Gruppe entfernt wurde. Anscheinend muss ich mir einen neuen Job suchen.

„Carolin, da ist noch etwas. Du weißt, ich liebe dich. Schließlich habe ich dir ja einen Antrag gemacht. Jedoch wenn du mich verrätst, dann muss ich dich töten lassen", mir schnürt es die Kehle zu. 'Töten lassen' wiederholt sich in meinem Kopf.

„In unserem Kodex, an welchen auch ich mich halten muss, steht bei Hochverrat die Todesstrafe drin. Also bitte ich dich, tu es einfach nicht." Ich schlucke schwer und nicke.

„Und... Und kann ich es wenigstens Neyla sagen? Sie wird nicht zu Polizei gehen, glaub mir."

„Carolin, es liegt in deiner Hand. Wenn sie etwas weiter plaudert, ist auch sie tot. Und du dann auch..."

Mit einem Nicken bestätige ich es ihm.

„Einen Chicken Burger, Chicken McNuggets und einem McFlurry."

Er kennt mich einfach schon zu gut!

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Nach einer langen Fahrt treffen wir in meinen Ort ein. Ich habe ihm gesagt, er soll mich zu Neyla fahren, da meine Wohnung vermutlich schon geräumt wurde. Vor dem Haus angekommen parkt er seinen Wagen am Straßenrand und stellt den Motor ab. Wir steigen gemeinsam aus dem Gefährt und holen mein Gepäck aus dem Kofferraum. Zu beachten ist, dass der Kofferraum bei seinem Auto dort ist, wo bei anderen Autos einfach der Motor drinnen ist. Also theoretisch unter der Motorhaube.

Kidnapped from Him IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt