Kapitel 2

195 14 0
                                    

Ich rannte einfach den Gang weiter entlang. Irgendwann gelangte ich zu einer Tür aus der Dampf quoll. Ich vermutete ein Bad dahinter und betrat den Raum ohne längeres nachdenken. Mein Körper war nach dem ganzen herumgelaufen ganz müde geworden. Eine Pause würde mir jetzt sicher gut tun.

Der Wasserdampf strömte mir ins Gesicht und an meiner linke Seite sah ich Handtücher. Da ich heute ja noch nicht zum duschen gekommen war, wollte ich diese Möglichkeit nutzen. Ich zog meine Kleidung langsam aus behielt aber meine Unterhemd an, weil man ja nicht wusste auf welche Person man hier treffen könnte.

Es schien aber so zu sein das ich hier allein war. Mein Körper entspannte sich. Brünhild war ja weggelaufen. Und ein heißes Bad war jetzt notwendig.

Langsam näherte ich mich dem vermeintlichen Becken. Ein Rauschen ertönte als würde es dort einen Wasserfall oder eine Quelle geben. Als sich der Rauch langsam aufzulösen begann entschied ich mich dafür mein Handtuch neben dem dampfenden Pool abzulegen. In dem Moment als meine Füße ins Wasser eintauchten, glitt mein gesamter Körper nur Sekunden später ebenfalls in das heilende Wasser. Ich fühlte mich herrlich. Das heiße Wasser trübte meine Sinne und ließ mich ausatmen.

Nach einer oder zwei Stunden, war recht schwer einzuschätzen wie viel Zeit vergangen war, verließ ich den Pool und zog mein Unterhemd aus und warf es zu Boden, nahm mein Handtuch, umwickelte damit meinen Körper. Kurz bevor ich zurück in mein Zimmer gehen wollte, merkte ich wie das Rauschen, welches ich zuvor nur leise vernommen hatte, lauter wurde. Ich war recht verwundert, da ich in dem Pool keinen Wasserfall oder etwas ähnlich gesehen habe. Ich stritt vorsichtig dem Geräusch entgegen, man konnte ja nie wissen was auf einen wartete, schon gar nicht in einer solchen extravaganten Umgebung. Letztlich hielt ich vor einem weiteren Pool. Wobei man dies keineswegs mehr als ein normales „Pool" bezeichneten konnte, also nicht wie das Vorige. Die Größe des Becken war überdimensional. Es sah fast so aus wie das weite Meer, so endlos wirkte es. Ich setzte mich an den Beckenrand und ließ meine Beine ins Wasser gleiten. In dem Moment vermutete ich, dass das Wasser vielleicht sogar einen salzigen Unterton hatte, wie das Meer eben. Um meine Vermutung zu überprüfen sprang, wie ein Delphin, ins Wasser und schmeckte augenblicklich das Salz auf meiner Zunge. Erinnerung aus Mexiko machten sich in mir breit.

Doch in dem Moment als mein Kopf über der Wasseroberfläche ankam, spürte ich die Anwesenheit einer anderen Person in dem Becken. Plötzlich bekam ich Angst, ich war ja komplett nackt und meine Sicht war beschränkt. Ich versuchte so schnell wie möglich wieder zu dem Beckenrand zurück zu schwimmen doch ich kam mit vor als wäre ich mitten ins Meer geworfen worden, ohne Anhaltspunkte, vollkommen orientierungslos. Doch dank meiner Erfahrung mit dem Meer atmete ich nach kurzer Zeit wieder ruhig und schloss meine Augen, ich brauchte keine Angst zu haben, denn das Meer war mein Freund, selbst wenn es launisch und stur sein konnte. Folglich kam ich zu dem Schluss, dass wenn dieses Becken wie das echte Meer funktionierte dann musste ich mich nur von der Strömung Richtung Ufer treiben lassen.

Einige Minuten später erreichte ich den Rand und sprang heraus. Jedoch nicht dort wo ich hinein gesprungen war, da mein Handtuch weg war. Ich schaute mich verzweifelt um doch fand nichts, selbst das nasse Unterhemd war unauffindbar. Jetzt bekam ich doch langsam Panik und des lief mir kalt den Rücken herunter. Es wurde auch nicht besser als ich begann Schritte zu hören. Ich drehte mich mit dem Rücken zu der Person und sagte, dass sie sich nicht nähern sollte, da ich unter anderem noch komplett nackt war und ich die Scham nicht ertragen konnte gesehen zu werden. Doch zu meiner Enttäuschung passierte dies nicht und ich begann weg zu laufen. Eine andere Möglichkeit hatte ich nicht. Ich wollte einfach nur noch weg zu hier, am besten zurück nach Mexiko in mein Haus. Jedoch nicht eine Sekunde später fiel ein Handtuch auf meinen Kopf und eine Stimme ertönte dichten neben meinem Ohr:

"Glaubst du könntest mir entkommen, kleines Fischchen?"

Ich erschauderte erneut, doch bevor ich weiter laufen konnte hielt die Person mich an meiner Hüfte fest und zerrte mich zu sich. Nun sah ich wer nun die Person war, die mir solche Angst eingejagt hatte.

Das erste was mir auffiel war das Blau seiner Augen. Es war so kalt und zugleich dynamisch. Es war auch nicht eine fließende Farbe viel eher ein Farbenspektrum aus den Farben des Meeres. Türkis und blaugrün vermischten sich mit einem leichten Grau, einfach spektakulär. Doch seine Augen waren nicht das Einzige was mir letztlich den Atem raubte. Vermutlich war er ebenfalls hierher gekommen um zu baden, denn das einzige womit er bekleidet war, war ein kleines Handtuch das nur das aller nötigste verhüllte. Das ließ alles andere frei. Außerdem nicht zu sprechen von seine Oberarme, sie waren von einer anderen Welt. Langsam aber sicher begann ich zu schmelzen. Es war nicht so als wäre dies das erstmal das ich einen nackten Mann gesehen habe. Jeden Tag auf der Arbeit kam es dazu und ich dachte mir noch nie sonderlich etwas dabei. Jedoch konnte ich meine Augen gerade jetzt nicht von dem Traumkörper, der sich vor mir bot abwenden. Ich wollte ihn berühren, spüren wie sich die Haut unter meinen Fingern spiegelte. Der Körper hatte keine Markel, einfach wie in Mamor gemeißelt.

Ich weiß nicht wie lange ich auf seinen Körper gestarrt haben muss, aber anscheint lang genug, dass es ihn irritierte.

„Gefällt dir was zu siehst?", fragte er schelmisch und verzog sein Gesicht zu einem Grinsen.

Ich brachte keine Worte heraus, nur meine Hand machte sich selbstständig und griff nach seinem Oberkörper, als ich ihn erreichte wanderte eine weitere nach oben seinen Bauchmuskeln entlang, zu seiner Brust, alles durchtrainiert, unfassbar. Ich war gerade so geil es war schon beinahe peinlich. Als ich meine Brust zu massieren begann tat ich das mir seinem Körper gleich. Was mich jedoch verwunderte war weshalb er dies alles zugelassen hatte. Vielleicht fand er es amüsant, wer weiß. Je länger meine Hand auf seinem Körper war, desto mehr glitt ich in eine Art Trace. Doch bevor ich komplett den Löffel abgab, nahm der Mann vor mir, meine, auf seinem Körper liegende Hand und führte sie erneut zu seinen Bauchmuskeln herunter. Oh Grund gütiger Gott. Ja sie waren hart aber zugleich auch weich und elastisch, das war mir vorhin gar nicht sonderlich aufgefallen. Ich hatte einmal gehört das wirklich gut trainierte Muskeln eine Art Weiche erlangen wodurch man sie von den Schwachen, aber protzigen, unterscheidet.

„Entschuldigung, d-das wollte ich nicht...", mehr bekam ich einfach nicht heraus und mein Blick wandte sich zu Boden. Ich entzog meine Hand seiner und fummelt an meinem Körper herum, weil ich ja noch immer nackt war, nicht zu vergessen. Ich drehte schnell um, griff nach dem Handtuch, dass der Mann mir auf den Kopf geworfen hatte und wickelte es um meinen Körper. Als ich fertig war drehte ich mich wieder zu ihm um und sah wie sich das Ort vollkommen verändert hatte. Nun stand ich nicht mehr vor dem Pool sondern in einem Art Bungalow mit Meeresblick. Ich stand nur da und bewunderte alles was ich sah. Ich war unbeschreiblich schön. Ich blickte hinaus und sah wie die letzten Sonnenstrahlen mein Gesicht erleuchteten dann kurzer Hand auch meine Sicht trübten. Der Mann stand nun vor mir und blockierte die abendlichen Sonnenstrahlen, die sonst weiterhin auf mein Gesicht gefallen wären.

"Schön deine Bekanntschaft zu machen, hier lässt es sich besser reden. Erstmals vor dir steht Poseidon, Gott der Meere. Meine Frage an dich ist, wollen wir fortfahren oder war es dir schon genug meinen Körper zu betatschen?", fragte er mich mitten ins Gesicht, wobei er den dirketen Augenkontakt mied. 

Nachdem er seinen Satz beendet hatte, überkam mich plötzlich die Erkenntnis wovon er gerade gesprochen hatte und ich zog mein Handtuch enger um mich.

"Bitte, was?", kam nur klein laut aus meinem Mund und ich wurde hochrot im Gesicht.

Poseidon x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt