Kapitel 5.

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"Hast du dich beruhigt, um mit mir zu sprechen?"

"Ähm ja." Mir ist das immer noch so unglaublich unangenehm, das ich ihn nicht mehr anschauen kann. Meine Hand liegt auch noch an seiner Brust gedrückt, durch seine Hand, während meine schon längst auf mein Schoß liegt.

"Möchtest du jetzt mit mir sprechen oder willst du bisschen warten? Aber damit es dir klar ist, wir werden heute sprechen. Du kannst oder wenn du möchtest Ju auch zu dieses Gespräch dazu holen . Ich bin auf keinen Fall böse auf dich. Du brauchst Hilfe und du verdienst es auch."

"Jetzt" ist das einzige Wort, was ich über die Lippen bringen kann, den ich bin   zu überfordert, das es jetzt einer meiner wichtigsten Person weiß. Mir ist noch nicht im Klaren, ob dies positiv oder negativ ist, das Rezo es weiß. Es wäre auch verführerisch das über WhatsApp zu machen, denn dann kann ich lang genug über die Antworten überlegen, aber ich habe zu viel Angst das dann die Stimme übernimmt und ich nie die Wahrheit herauslassen kann.

"Gut, dann reden wir jetzt. Soll ich noch Julien holen?" Ich schüttel den Kopf, bleibe, aber sonst bewegungslos.

"Ich habe dir die Frage schon gestellt, aber warum? Du und dein Körper seid so unglaublich schön. Die schönsten Personen die ich kenne."

Indem ich alles um mich herum ausblende, kann ich schließlich antworten. Eine Antwort,die die reinste Wahrheit ist.. "Es war alles so kompliziert. Es hat schon früh anfangen. Irgendwie schon als ich 6 oder 7 war. In meiner kompletten Schulzeit wurde ich gemobbt, wurde runter gemacht. Fühlte mich immer über, nie mit einschlossen. In der weiterführenden Schule wurde es noch schlimmer. Ich hasste und hasse mein Aussehen so extrem. Sie haben dann angefangen mich runterzumachen wegen meines Gewichtes. Es waren nicht nur die Mobber, die mich für jede Tat die machte beleidigten, sondern auch meine Freunde, wo es viel mehr verletzte und irgendwann in der 9 oder 10, konnte ich es nicht mehr aushalten und hab anfangen mich Selbstzuverleten. Da entstand auch so eine Art Selbstkritischer, der mich immer und überall fertig machte. Diese "Stimme" ist immer noch in meinen Kopf. Ich weiß das hört sich extrem verrückt an, aber ich weiß einfach nicht wie ich es anders sagen soll."

Rezo legt seine Hand vorsichtig auf meinen Oberschenkel und streichelt sachte über."Du bist nicht verrückt und das würde ich auch niemals denke. Und dann?."

"Mal etwas schwerer, wie die Narbe am Bauch, oder mal oberflächlicher verletzte ich mich. Es wurde immer schlimmer und ich hatte längst keinen Sinn mehr zum Leben. Weshalb ich mich entschloss, mir das Leben zu nehmen, da war ich gerade mal 15 Jahre alt. Ich nahm Medikamente meines Vaters, er hatte irgendetwas am Herzen und schnitt mir zusätzlich die Pulsadern auf, um ganz sicherzugehen."
Ich hörte ein erschreckendes Aufatmen neben mir.

„Mexi, höre mir mal zu.", er nimmt mein Gesicht in die Hand und dreht es zu mir. Jetzt sind unsere Gesichter so unglaublich nahe und von so nahen sieht er auch so unglaublich gut aus. „Nicht so wie du", wirft mir meine Stimme gegen den Kopf. Ich versuche sie so gut wie es geht zu ignorieren. „Du bist die Schönste und liebevollste Person die ich kenne und es tut mir im Herzen weh, das du das durchmachen musst. Mexify, du weißt, das ich mich früher auch selbst verletzt habe und ich habe es geschafft die Sucht zu überwinden und ich helfe dir damit du es auch schaffst."
Mir kamen die Tränen keiner hat sowas mal zu mir gesagt.

„Aww, Mexi, bitte nicht weinen. Ich weiß es ist schwer, aber wieso tust du es heute noch?"

„Ähm, also, es ist so, das es auf Madeira sehr sehr einsam ist. Klar ich habe Peen und Pablo, aber die müssen oft nach Deutschland und ich fühle mich dann so einsam, mit der Kombination aus denn Kommentaren der Stimme, ist es für mich fast unmöglich es nicht zu machen, vorallem, weil ich nicht weiß wie ich sonst diesen Druck weg bekomme. Aber auch, weil ich hässlich bin, fett, ekelig, nervig und es wäre besser wenn ich nicht da bin, verletze ich mich selber um mich zu bestrafen."

„Ah Mexi, ich habe dich so doll lieb und ich würde dich nie als nervig betiteln oder hässlich oder sonst wie. Kannst du mir bitte die Sachen mit den du dich verletzt geben? Ich weiß es ist schwer, aber du schaffst das. Ich helfe dir "
Ihm ist es bestimmt nicht auf gefallen, aber mein blödes Herz machte ein Satz als er, sagte das er mich liebte.

„Ich kann dir die Sachen nicht geben, ich schaff es einfach nicht. Ich kann das einfach nicht. Ich bin so unglaublich dämlich." sagte ich weinend. Leider hat Rezo schon längst die Hände von meinem Gesicht genommen, denn jetzt bräuchte ich seine körperliche Nähe. Aber die Stimme schlägt mit den Gedanken, direkt aus dem Kopf, da ich ihn nicht nerven soll.

„Mexi, Bitte", er hält mir die Offene Hand vor mir. Schließlich hole ich doch das Handy raus und öffne die Handyhülle. Rezo nimmt sie und spült sie direkt vor meinen Augen die Toilette herunter. Dabei fliest eine Träne aus meinem Auge.
„Hast du noch mehr?" „In meinem Koffer", sag ich monoton.

RezofyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt