Nach und nach trudelten langsam die anderen alle im Krankenzimmer ein. Als sie aber Seungcheol sahen, blieben sie abrupt stehen, außer Jun, Soonyoung und Jihoon. Die warfen sich ihn in die Arme, da sie gemerkt haben, dass er wieder ganz der Alte war. Seungcheol war etwas überfordert, aber erwiderte dessen Umarmung trotzdem. Die anderen blieben weiterhin skeptisch.
"Leute, ich will mich bei allen entschuldigen. Ich wollte euch keine Probleme machen. Das war nie meine Absicht euch so zu demütigen. Das müsst ihr mir glauben. Trotzdem verlange ich von euch nicht, dass ihr mir vergebt. Ich kann es verstehen, wenn ihr es nicht tut. Ich hab mich nicht wie ein Leader benommen und das tut mir alles sehr leid. Könnt ihr...mir trotzallem vergeben?"
Jeder einzelne hatte Seungcheol ruhig zugehört und lächelte leicht. Nun warfen sie sich ihn alle in den Armen, dass er davon sehr überrascht war und zurücktaumelte. "Natürlich können wir dir vergeben." meinte Wonwoo und legte seinen Kopf auf seine Schulter. "Wir sind doch eine Familie." hang Mingyu dran, was die anderen nur bestätigen konnten. "Danke, Leute. Womit hab ich nur solche Freunde verdient?" Selbst die Außenstehenden waren glücklich, dass alles soweit wieder in Ordnung war. Und sie freuten sich für Seungcheol, den sie retten konnten.
Den ganzen Tag verbrachten sie noch im Krankenzimmer und redeten über dies und jenes. Niemand fragte so wirklich nach, wie Seungcheol gerettet werden konnte. Das fanden sie alle nicht sonderlich wichtig, solange sie Seungcheol wieder zurück hatten.
Nachdem die Besuchszeit zu Ende war, gingen alle wieder zurück zum Dorm. Joshua durfte leider erst in zwei bis drei Wochen wieder entlassen werden. Er konnte ja noch nicht mal mehr gehen. Das nervte ihn, aber er konnte sich ja schlecht selbst entlassen. Wobei das möglich wäre, aber das wollte er nicht. Er wollte warten, bis alles soweit wieder in Ordnung war. Sollte noch irgendwas passieren, hatte er vielleicht sogar das Pech, dass er seine Karriere aufgeben musste. Dieses Risiko war zu hoch und dies konnte er schlecht eingehen. Er konnte das nicht riskieren.
Mit einem Mal klingelte sein Handy. Zitternd nahm er es an sich und sah schon, wer anrief. Er schluckte einmal und nahm dann langsam ab. "Hallo?" fragte er mit zittriger Stimme. Sofort ertönte eine aggressive Männerstimme. "Hallo, Jisoo. Hast du mich vermisst?" "Was willst du dieses Mal?" Der Mann grinste nur fies, wie es sich für Joshua angehört hatte. "Wir haben mitbekommen, dass du deinen Freund befreit hast?" Joshua sagte nichts, sondern blieb ruhig. "Das werde ich dir garantiert nicht so einfach durchgehen lassen. Das ist dir schon klar." Joshua zog erschrocken die Luft ein. "Was hast du vor?" Er lachte auf. "Als nächstes wird dein engster Freund dran sein. Yoon Jeonghan!!! Mach dich schon mal bereit." Danach hatte er einfach aufgelegt.
Zittrig atmete er aus und seine Augen waren weit aufgerissen. Er musste aus dem Krankenhaus raus. Das war ihn klar. Er musste zu seinen Freunden. Nur so konnte er vielleicht schlimmeres verhindern und Jeonghan irgendwie schützen.
<><><><><><><>
Als der Rest langsam zu Hause angekommen waren, begaben sie sich erstmal alle ins Wohnzimmer und setzten sich. "Immerhin ist Seungcheol endlich wieder der Alte." freute sich Hansol, woraufhin der Rest ihn da voll und ganz zustimmte. "Und das haben wir allein Jisoo zu verdanken." hang Seokmin noch dran, woraufhin ihn jeder fragend ansah. Nun musste Seokmin ihn soweit alles erklären und sie nickten. "Ich danke euch, aber dennoch entschuldige ich mich zutiefst." Alle schüttelten synchron den Kopf. "Unter Freunden verzeiht man sich." grinste Minghao, woraufhin Seungcheol ihn nur verständnislos ansah. "Das ist eigentlich nicht selbstverständlich. Jedenfalls...in meiner Familie nicht." Jeder sah ihn nun besorgt und mitleidend an.
Nach einer Weile stand Seungkwan auf und ging zu Seungcheol. Sie alle sahen ihn sprachlos an. "Wir alle haben in unserem Leben Höhen und Tiefen erfahren, aber das hat uns nur stärker gemacht. Wir sollten nicht der Vergangenheit nachhängen, sondern nach vorne blicken. Das ist eine Zukunft, die wir uns, als Team, aufbauen. Versteht ihr? Wir sind beste Freunde. Wir sind eine Familie. Wir sind ein Team. Es gibt nichts mehr, was uns jetzt noch aufhalten kann. Lasst uns mit Vollgas nach vorne sehen und das Beste aus unserer gemeinsamen Zeit machen." Alle waren sprachlos. Noch nie hatten sie Seungkwan so ernst gehört. Es war sehr selten, aber wenn sie eintrafen, fanden sie es ziemlich cool. Hansol errötete nur leicht und sah von Seungkwan weg, da seine Wangen leicht rot angelaufen waren und sein Herz unmenschlich schnell schlug. Chan bekam dies mit und kicherte. "Was ist denn los? Verliebt in Kwanie?" flüsterte er ihn grinsend zu, woraufhin Hansol ihn entgeistert ansah und einfach wegsah. Die anderen bekamen dies so gar nicht mit. Viel eher waren sie damit beschäftigt Seungkwan zu bewundern. So eine Rede hätten sie von ihn echt nicht erwartet.
Jun stand langsam auf und streckte sich einmal. "Wer will Essen?" Da waren natürlich alle dabei, doch nachdem Jun verschwand und Minghao ihn hinterher gegangen war um ihn zu helfen, klingelte Jeonghan's Handy und er sah drauf. Seine Augen weiteten sich. Die anderen sahen ihn prüfend an. "Das ist das Krankenhaus." Er zögerte nicht und ging ran. "Hallo, hier ist Yoon Jeonghan. Was gibt es? Ist etwas wegen Ji?" Kurz war Stille, aber dann ertönte die freundliche Stimme der Frau. "Beruhigen Sie sich. Ich rufe nur an, um zu fragen, ob seine Entlassung in Ordnung ist?" Jeonghan war jetzt ziemlich verwirrt. "Entlassung?" "Er hat sich selbst entlassen, aber ich wollte nur nochmal nachfragen. Normalerweise wäre das noch zu früh." Seine Augen weiteten sich überrascht. "Ich komm vorbei." Als er auflegte, war er den anderen eine Erklärung schuldig. "Jisoo will sich mit einem Mal selbst entlassen, aber dabei ist er noch nicht wieder so fit. Ich muss da jetzt hin und das klären." Schon stand er auf, aber Seokmin wollte unbedingt mit. Jeonghan ließ es zu und beide zogen sich schnell an. "Bis in einer Stunde."
Sie kamen recht schnell beim Krankenhaus an und konnten Joshua im Warteraum sitzen sehen. Beide sahen sich kurz an und schritten dann auf ihn und die Krankenschwester zu, die versuchte anscheinend ihn zu erklären, dass das noch viel zu früh sei. "Was ist hier denn los?" Die Krankenschwester war erleichtert die beiden zusehen. "Er will sich entlassen, aber sein Bein ist ja nicht mal ganz verheilt. Die Wunde muss sich erst vollständig geschlossen haben und das dauert noch zwei-drei Wochen." Jeonghan und Seokmin nickten verstehend. "Kümmert euch bitte darum." Sie nickten wieder und die Krankenschwester ließ sie allein.
Jeonghan und Seokmin setzten sich links und rechts von ihn. "Jetzt erklär uns die Situation. Wieso willst du entlassen werden?" fragte Jeonghan sofort, doch Joshua sagte nur eines. "Ich hab keine Lust mehr hier drinnen zu sein. Ich will lieber bei euch sein. Bei meiner Familie."
DU LIEST GERADE
Please Don't Forget Me
FanfictionJoshua hat ein Geheimnis was er niemanden sagen kann, aber auch etwas anderes belastete ihn. Nämlich seine Vergangenheit. Noch dazu kam es, dass Seungcheol sich immer seltsamer benimmt und oft aggressiv gegenüber seinen Freunden wird. Zum einen hat...