Kein Ausweg

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Im Restaurant angekommen, sah ich mich erstmal suchend um. Nur um dann in ein monochromes Augenpaar zu schauen. Shoto wank mich, mit einem sanften Lächeln im Gesicht, zu sich. Ich freute mich gerade ihn zu sehen. Er war genau der Richtige, mit dem Ich gerade sprechen musste. Am Tisch angekommen, sprang er förmlich auf und umarmte mich. "Danke, dass du Zeit hast." sprach ich freundlich und setzte mich, er tat es mir gleich. Sah mich besorgt an.

"Du klangst am Telefon alles andere als super. Also was ist rausgekommen? Hat sich unsere zukünftige Nummer eins eine Grippe eingefangen?" witzelte er. Ich lachte hohl und kratze mich unbeholfen im Nacken. War mir alles doch etwas unangenehm.

"Nicht ganz...höre mir einfach zu..Okay?" er nickte nur stumm. Und so begann ich Shoto alles zu erzählen. Von der Prägung, Kacchan, der Therapie und das Ergebnis was sie ergeben würde. Spürte das mir die Last auf den Schultern, dann doch die Tränen ins Gesicht rief. Sie liefen stumm über meine Wangen, merkte nur die Nässe an den Wangen. Wischte sie immer mal mit dem Ärmel meines Pullovers weg. Shoto sein Blick ging am Anfang von fragend, zu wütend am Ende hin zu geschockt. Selbst seine Kinnlade viel ihm runter.

Er atmete hörbar aus. Hatte ich das ganze doch aus erst erfahren und wusste auch nicht damit umzugehen. Er strich sich durch seine Haare. Schien Worte zu finden zu wollen. Worte, die ich nicht einmal dafür hatte.

"Puh...Ich hätte mit allem gerechnet aber nicht damit. Versteh mich nicht falsch. Ich wusste, eigentlich wir alle die euch kennen, wussten von Anfang an, dass eure Verbindung, Freundschaft anders war. Aber kannst du es ihm nicht einfach sagen? Oder eine andere Lösung finden als diese?" hackte er nach, ich schüttelte den Kopf. Er griff über den Tisch, legte seine Hand auf meine. Trost, Mitleid. Aber genau das wollte ich gerade nicht.

"Nein, wenn wir mal ehrlich sind, ist Kacchan nur mit mir zusammengezogen wegen der Kohle. Wir sind als Helden noch am Anfang, haben noch nicht viel auf der hohen Kante. Irgendwann würde er so oder so mich entweder rausschmeißen oder mit Eijiro zusammenziehen." die letzten Worte immer leiser werdend, bekam ich wieder dieses Gefühl im Magen und Herz, wieder Schmerzen.

Wieder fühlte es sich an als würde ein Messer in mein Herz gestochen werden, quälend langsam. Ich bekam keine Luft, hatte das Gefühl ich müsste mich übergeben. Alles wurde verschwommen. Panik machte sich breit, wollte das Gefühl als würde ich Reißzwecken schlucken, verdrängen. Shoto bemerkte es, kam um den Tisch und nahm mich in den Arm. Strich sachte und liebevoll über den Rücken.

Die Blicke der anderen ignorierend, beruhigte ich mich etwas, drückte Shoto etwas weg. Er setzte sich wieder. "Das ist also das, was der Arzt sagte." verstand er nun am eigenen Leib meine Symptome, Qualen.

"Ja, das und noch viel mehr. Wenn er in der Nähe ist und ich ihn rieche, bin ich wie benebelt. Ich kann seit Monaten nichts essen, ohne es dann wieder sofort rauszubringen. Meine Blutwerte sind im Keller. Ist alles kein Wunder, wenn man weiß, wieso und eins und eins zusammenzählt." erklärte ich.

"Aber gleich so ein Schritt? Das könnte ich bei Momo nicht." Shoto sah besorgt zu mir. Er und Momo waren direkt nach dem Abschluss zusammengekommen. Sie war ein Omega und er ein Alpha. Passte perfekt in das Pickfeine Hause, der Todorokis. Er eröffnete ihr, dass er sich nach der ersten Prüfung gegen Herr Aizawa, Gefühle für Sie entwickelt hatte. Sie erwiderte sie und ich freute mich für Beide. Sie hatten Pläne, Hochzeit und so, wollten sogar Kinder und die Paarbindung eingehen. Alles Schritte die ich mir gewünscht hätte, aber nie haben werde. Mein Glück stand in den Schatten.

"Bei mir ist es auch etwas anderes, Shoto." äußerte ich, fand die Tischdecke gerade interessant.

"Also gibt es keinen anderen Ausweg? Du hast doch etwas von Risiken erzählt." hackte er nach, packte aber die Tatsache auf den Tisch. Ich schüttelte den Kopf, sah betrübt aus dem Panoramafenster am Eingang des Lokals. Es regnete wie ausströmen, ich sah die Leute am Fenster vorbeirennen, Melancholie erfasste mich.

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