4. Filmabend

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Draußen war es dunkel, nur die Straßenlaternen erhellten die Straße. Peter war grade dabei heiße Schokolade zu machen, da Justus gleich zu ihm und Bob stoßen würde, um einen gemütlichen Filmabend zu machen. Bob war eben auf dem Sofa eingeschlafen und bei diesem Anblick konnte Peter nicht anders als sein Handy zu zücken und ein Foto zu machen. Doch da er seinen Freund nicht stören wollte, ließ er ihn schlafen.

Er umfasste grade eine Tasse mit der Hand, um sie aus dem Regal zu ziehen, da spürte er wie Bob seine Arme von hinten um ihn legte. Bob vergrub seine Nase im Nacken des Zweiten und atmete tief ein und aus, seufzte daraufhin zufrieden und platzierte einen federleichten Kuss auf Peters Haut.

„Du bist einfach gegangen.", schmollte Bob ein wenig. Peter hatte seine Hände bereits gedankenverloren auf die des Blonden gelegt und musste bei dem Vorwurf doch ein wenig schmunzeln.

„Ach, Bobelle! Du hast so friedlich geschlafen, da wollte ich dich nicht wecken.", Peter drehte sich in der Umarmung um, lehnte sich ein wenig gegen die Arbeitsplatte und sah zu Bob hinunter.

„Das ist lieb von dir... aber ich hätte besser geschlafen, wenn du geblieben wärst.", den Rest des Satzes flüsterte er, doch es war grade noch laut genug, damit Peter es hören konnte. Eine Weile standen sie aneinander gekuschelt da, bis Bob wieder den Kopf hob. Schnell und ohne, dass der Größere hätte reagieren können, küsste Bob ihn und als dessen Lippen von den anderen verschwanden, verspürte Peter ein Gefühl der Sehnsucht. Bob vergrub wieder seinen Kopf in Peters Halsbeuge, dabei rutschte ihm seine runde Brille auf die Stirn, doch den Dritten schien es nicht zu stören. Gedankenverloren kraulte Peter seinem Freund durchs Haar, da hörte er ein leises Gemurmel an seinem Hals.

„Was?", Peter hatte kein einziges Wort verstanden und musste leicht lachen.

„Mir ist kalt!", quengelte der Kleinere und zog die Unterlippe etwas vor.

„Na dann müssen wir dich erstmal richtig warm kuscheln. Aber vorher hilfst du mir noch die Sachen ins Wohnzimmer zu bringen!"

Bob schmollte kurz, drückte Peter einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und suchte drei Tassen zusammen, die er dann ins Wohnzimmer brachte. Peter nahm die Kanne mit der heißen Schokolade mit, da huschte Bob wieder an ihm vorbei und holte schnell die Schüssel mit dem Popcorn. Peter wollte sich grade setzten, als es an der Tür klingelte. Auf dem halben Weg rannte Bob ihm hinterher und sprang ohne Ankündigung auf seinen Rücken, nun trug Peter ihn Huckepack und er fühlte sich von dieser Position aus wie der König der Welt. So gingen sie zur Haustür und machten Justus auf, der sich schon auf diesen Abend gefreut hatte, wie ein kleines Kind auf Weihnachten. Insgeheim dachte er sich bei dem Anblick seiner Freunde jedoch, dass sie vertrauter wirkten als sonst. Hatte Tante Mathilda etwa recht? Nein, das konnte nicht sein und das würde er ihr beweisen, dafür hatte er auch schon eine Idee!

Sie saßen zusammen auf dem großen gemütlichen Sofa der Familie Shaw und guckten Stand By Me – Das Geheimnis eines Sommers, Bob hatte den Film schon dutzende Male gesehen und jedes Mal brachte ihn das Ende zum Weinen. Dies war auch jetzt der Fall und schluchzend lehnte sich der Dritte an seinen Freund, welcher ihm tröstend über den Rücken strich und leicht schmunzelte. Justus fand das ganze ziemlich amüsant, nutzte jedoch den Moment, um Beweise zu sammeln.

„Äh Jungs, ich muss mal schnell für kleine Detektive! Ihr könnt ruhig schon einen neuen Film aussuchen."

„Nein Just, wir warten damit bis du wiederkommst."

„In Ordnung, Dritter!"

„Aber beeil dich, Justus!", rief Peter ihm hinterher, was der Erste mit einem Lachen quittierte.

Justus verschwand im Flur und blieb hinter der Türe stehen, um zu lauschen. Nach einer Weile stellte er jedoch fest, dass er nichts ‚AUFFÄLLIGES' mehr in Erfahrung bringen würde und da er jetzt wirklich auf die Toilette musste, verschwand er unauffällig im Bad. Peter und Bob indessen diskutierten grade über die Marvel – Filme.

„Ach komm schon, Bob! Wir wissen beide, das Iron Man der beste von allen ist."

„Das sehe ich nicht so! Captain America ist besser, die Trilogie an sich ist sogar schon besser! Und außerdem, hast du dir den Typ schon mal genauer angeguckt? Der ist heiß!"

„Muss ich etwa eifersüchtig werden?"

„Nein, du musst nur mal die Augen aufmachen und mir recht geben.", sagte Bob und grinste frech.

„So sehr es mir auch für dich leidtut, ... aber ... Captain America ... Ähm... Bob...?", wärend Peter seinen Standpunkt verteidigte, kletterte Bob auf den Schoß seines Freundes und fing an dessen Hals zu küssen. In Peters Kopf drehte sich alles und wie ein Reflex legte er die Hände auf den Rücken seines Freundes. Versuchte Bob ihn etwa grade abzulenken?

„Was denn?", fragte der Jüngere so, als wüsste er nicht, worum es ging. Doch bevor Peter etwas erwidern konnte, fuhr Bob unbeirrt mit seiner Tätigkeit fort.

„A-ach nichts!", stotterte der Rotschopf und lächelte schief, doch Bob hatte grade andere Dinge im Sinn. Er verharrte an einer Stelle von Peters Hals und küsste diese so lange, bis er die Spülung aus dem Badezimmer hörte. Er betrachtete sein Werk, ein hübscher roter Knutschfleck leuchtete auf der sonnengebräunten Haut. Eilig kroch er von Peters Schoß, jedoch nicht ohne, dass sich dieser einen schnellen Kuss stahl und lehnte sich an dessen Schulter.

Justus setzte sich zu seinen zwei besten freunden aufs Sofa und gemeinsam suchten sie den nächsten Film aus, nichtsahnend von dem, was noch vor ein paar Sekunden zwischen den andern beiden vorgefallen war. 

Bobelle und PeterchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt