Part 3

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"WER? Er war hier? Gestern? In deinem Zimmer? Er hat WAS gemacht? ", wiederholt Blue aufgeregt als ich ihr von meinem Besucher erzähle.

"Oh, wie war eigentlich das Dinner mit Blake gestern? Yey, 6 Monate," fragt sie interessiert, als hätte ich nur über das Wetter gesprochen.

"Darum geht's jetzt nicht, " sage ich aufgebracht und fuchtel mit meinen Händen herum, "konzentriere dich!"

"Hast du denn mit Blake darüber gesprochen?", fragt sie besorgt, als wir für unseren Lunch zahlen.

"Nein, er würde nur ausrasten und er hat schon genug Stress mit seiner Familie.", erwidere ich.

"Du musst es ihm sagen!", sagt Blue eindringlich als wir aus der viel zu lauten Cafeteria gehen.

"Nein, muss ich nicht. Warum sollte ich?!", sage ich verärgert über ihren Vorschlag, als wir uns auf ein zu groß geratenes Fensterbrett niederlassen.

"Weil ich sicher bin er will dich nicht nochmal wiederbelebt werden sehen müssen!"

Flashback

"Ich versuche Luft zu bekommen aber ich spüre nur einen stechenden Schmerz in meiner Brust. Mein Versuch mich aufzusetzen wird von mich zurückdrückenden Händen verhindert. Ich sehe grelle Lichter über mir und höre aufgeregte Stimmen. Und auf einmal spüre ich gar nichts mehr. Kein Licht. Keine Stimmen. Nur schwarz. "Bin ich gestorben?" , denke ich verwirrt als ich verschwommen einen immer größer werdenden weißen Punkt auf den ich zu schwebe war nehme . Plötzlich zieht sich das Licht blitzschnell zurück und ich falle in die Tiefe zurück. Der Aufprall ist hart und nüchtern. Er drückt mir die Luft aus den Lungen und mein Herz setzt aus. Meine Brust bewegt sich nicht mehr und mein Körper wird steif. Doch im nächsten Moment fängt es wieder an zu schlagen. Mich durchzucken kurze Stromschläge und das schwarz um mich herum beginnt sich aufzulösen. Ich beginne leise Stimmen zu hören, als wären sie weit weg. Ich spüre das meine Brust sich bewegt und spüre meinen eigenen Herzschlag. Ich wage es meine Augen aufzumachen und sehe viel weiß. Ein anderes weiß als zuvor, es ist unruhig. Meine Sicht ist noch verschwommen aber ich erkenne das ich in einem Krankenhaus bin. Ich bewege meinen Kopf leicht und sehe durch eine Glastüre an der anderen Seite des Raumes meine Familie und... Blake. Allen steht der Schock von dem Geschehenen ins Gesicht geschrieben und Blake ist am blassesten."

Blakes blasses Gesicht erscheint vor meinem inneren Auge. Die Panik und Hilflosigkeit in seinem Blick. Der Schmerz in seinen Augen. Ich schüttel mich um das Bild aus meinen Gedanken zu vertreiben.

Gedankenverloren stochere ich in meinen Pommes herum und versuche so gut wie möglich Blues Stimme auszublenden. Sie war schon immer der "Ich rede dir jetzt so lange zu bis du das richtige machst"-typ Freund. Ich überlege schon wegzugehen, als mir die Person, die ich um alles in der Welt nicht begegnen wollte, entgegen kommt. Mit einem höhnischen Grinsen auf den Lippen.

BadassWo Geschichten leben. Entdecke jetzt