Der Schreck

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Leila's Sicht (Eric's Mutter)

Die Musik dröhnt mir in die Ohren. Man kann kaum etwas verstehen. "Wie gefällt es dir hier Leila?", fragt mein Mann Ryan laut. "Gut, ich mache mir nur Sorgen um die Kinder." "Ach, die schaffen es auch ohne uns zuhause zu bleiben. Ausserdem ist Celia auch da.", sagt er um mich ein wenig zu beruhigen. Lächelnd gebe ich ihm einen Kuss auf die Wange und nippe danach an meinem Champagner. Ich beobachte die Leute. Alle Angestellte aus unserer Firma. Sie tanzen zur Musik wie in einer Disko und trinken. Gerade gesellt sich eine Frau zu uns, die in der gleichen Abteilung wie ich arbeitet. "Vielen Dank für die Einladung, die Party war einfach amüsant, aber ich muss leider gehen", sagt sie. "Das ist aber schade, aber danke, dass sie gekommen sind.", sagt Ryan bedauernd. Die Frau lächelt mild und geht weg. Ich entferne einen Fussel von meinem weißen Kleid mit golden Perlen rund um den Ausschnitt. In diesem Moment kommt Mila, auch eine Angestellte und meine beste Freundin zu uns eilig hergestakst. In ihren schwarzen Highheels und ihrem schwarzen Kleid sieht sie einfach fantastisch aus. Ihre hellbraunen, glatten Haare hat sie zu einen professionellen Zopf gebunden. Hektisch kommt sie zu uns und ruft aufgeregt: "Leila, Herr Cohen, Eric wurde von Polizisten festgenommen und anscheinend entführt!" Geschockt springe ich von meinem Barhocker auf. Ich halte vor Sorgen den Hand vor den Mund. "Wann denn?", fragt Ryan aufgebracht. "Ungefähr vor einer halben Stunde", meint Mila. "Lass uns schnell nach Hause fahren, Leila." Ich nicke. Das wäre erst mal das beste, was wir tun können. Dort können wir weiterüberlegen. Wir stürmen aus dem Saal zur Tür hinaus. Draußen regnet es ein wenig. Mila rennt hinter uns her. Als Ryan und ich gerade ins Auto steigen wollen, klingelt mein Handy kurz. Eine Nachricht. "Ryan, warte ich habe eine Nachricht bekommen. Mit bleichem Gesicht kommt er zu mir. Ich gehe zu meinen SMS-Chats und sehe, dass mir jemand unbekanntes ein Bild geschickt hat. Ist es der Entführer? Ich tippe auf den Chat und tippe auf das Bild um es zu vergrößern. Entsetzt schreie ich auf und das Handy fällt mir fast aus der Hand. Auf dem Bild sieht man Eric's Gesicht der entweder bewusstlos oder tot auf dem Boden liegt. Eine Pistole die auf seinen Kopf gerichtet ist wird von einer ein wenig behaarten Hand gehalten. Unter dem Bild steht ein Text. "Wenn sie Ihren Sohn lebend zurückhaben wollen, müssen sie uns eine Ablösesumme von 3 Millionen geben.". Woher weiß sie Person, dass wir so reich sind? Sie hätten bestimmt kein anderes Kind entführt um eine kleinere Ablösesumme zu bekommen. Ryan schaut sich auch die Nachrichten an. Er stößt einen Laut des Entsetzens aus. Mila legt ihre Hand auf meinen Rücken und drückt mich behutsam Richtung Beifahrersitz unserer schwarzen Limosine. Sie öffnet mir sie Tür und ich steige ein. "Wir fahren am besten schnell zu euch nach Hause, bis gleich." Dann schlägt sie die Tür zu. Komisch, Mila sieht nicht sehr betroffen aus, obwohl sie Eric sehr mag. Aber das bilde ich mir bestimmt nur ein. Mein Bauch fängt vor Sorgen an weh zu tun. Wenige Sekunden später stürmt Ryan in sie Limosine. Hektisch startet er den Wagen und fährt los. Hinter uns fährt Mila in ihrem schwarzen BMW. Während der ganzen Fahrt schweigen wir zwei. Meine Augen werden immer feuchter. Endlich kommen wir bei unserer Villa an. Fast alle Lichter sind an und spenden uns deshalb ein wenig Licht in der Dunkelheit der Nacht. Wir parken in der Garage und rennen, so gut es auf den nassen Rasen geht, in die Villa. Ryan schließt die Tür auf. Celia kommt uns schon aufgeregt entgegen. "E... E... Eric ist entführt worde..." "Wir wissen es!", schneidet Ryan ihr das Wort ab. Ich bin unfähig zu sprechen. "Celia hat mich nachdem Eric geschnappt wurde angerufen", informiert uns Mila. Mila führt mich zu unseren großen, grauen Sofas im Wohnzimmer und setzt mich hin. Dann setzt sie sich neben mich. Ryan, Celia und ihre Familie kommen zu uns . "Was machen wir als nächstes?", fragt Mila. "Weiß ich nicht.", antwortet Ryan. Man sieht ihm an, dass er kurz vor einem Nervenzusammenbruch steht. "Wie wäre es wenn wir die Polizei informieren und sie ihn suchen?", schlägt Sven vor. "Ich würde warten, vielleicht kommt Eric ja irgendwie bald wieder zurück.", meint Mila. "Ich glaube ich rufe morgen einen Privatermittler an, der kann zuerst nach spuren suchen und wenn er nicht weiterkommt, dann erst schalten wir die Polizei ein.", berichtet Ryan. In diesem Moment kommt meine Tochter Jasmin die Treppe hinunter gerannt. Sie ist erst 8. Anscheinend hat sie mitbekommen was ihrem Bruder zugestoßen ist. Sie nimmt mich in den Arm. "Alles wird gut.", flüstert sie mir ins Ohr. Jetzt kann ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten und breche in Tränen aus. Mila streicht mir beruhigend über den Rücken. Wir beschließen alle erst mal schlafen zu gehen und morgen erst weiter vorgehen. Mila übernachtet bei uns. Als ich meinen Schlafanzug anziehe und ich mich zudecke, merke ich, dass ich nicht einschalfen kann. Ryan bringt mir eine Schlaftablette mit und ich schlucke sie hinunter. Das Letzte was ich mitbekomme ist, wie Ryan und ich Arm in Arm einschlafen...

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