Die Sonne wütete am Horizont, als die ersten Schreie der Verdammten durch die verlassenen Straßen hallten. Die Apokalypse hatte die Welt in einen Albtraum aus Untoten verwandelt. In meiner Erinnerung tanzten die Gesichter derer, die ich verloren hatte. Mein Name ist Avery Johnson, und ich durchstreifte die Überreste einer Welt, die einst mein Zuhause war.
Überall lauerten die Schatten der Untoten, und der einzige Laut, der die Stille durchbrach, war das gedämpfte Schlurfen ihrer verfallenen Existenz. Meine Schritte hallten einsam wider, als ich zwischen den Trümmern umherirrte, auf der Suche nach einem Hauch von Leben in dieser mysteriösen Einöde.
Bewaffnet mit einem abgenutzten Gewehr und einem Hauch von Verzweiflung, rannte ich durch die düsteren Gassen einer einst pulsierenden Stadt. Das Klappern der Knochen und das Grollen der Untoten waren wie ein bedrohlicher Soundtrack zu meinem Überlebenskampf. Plötzlich in einem Augenblick der Unachtsamkeit tauchte ein Schatten hinter mir auf - ein Schwarm von Zombies, hungrig nach Fleisch. Mein Puls beschleunigte sich, als ich mich in einem verlassenen Laden flüchtete und die Tür knarzend hinter mir schloss.
Die Stille war beängstigend, durchbrochen nur vom leisen Flüstern der Untoten draußen. Inmitten von Regalen voller verwaister Produkte hörte ich plötzlich eine schwache Stimme. Ein junger Mann versteckte sich in einem dunklen Winkel, er sah mich hilflos an und stellte sich als Mitüberlebender vor. Sein Name war Cody Reed. Er war schwer verletzt als ich ihn fand, nur noch Futter für die Bestien. Verbandszeug gibt es hier auch nicht mehr, ich kann ihm nicht helfen. Gerade als ich nachsehen wollte, ob die Biester noch vor dem Laden umherirrten, flehte er mich an: "Bitte.. hilf mir.. ich will noch nicht sterben.." seine schmerzgeplagten Worte durchdrangen meine Gedanken. Sollte ich ihm helfen? Wenn ich eines in dieser verfluchten Apokalypse gelernt habe, dann, dass man unter keinen Umständen, anderen vertrauen sollte. Menschen sind Monster.. sie manipulieren deine Gedanken, kontrollieren deine Bewegungen, als wärst du ihre Marionette und spielst du nicht nach ihren Strängen, schneiden sie deine Fäden durch. Natürlich wusste ich, dass nicht jeder ein miserables Arschloch war, aber in einer Welt wie dieser wusste man leider nie, wem man vertrauen kann und welche man lieber vermeiden sollte.
Entschlossen, seinen Hilferuf zu ignorieren sah ich nach, ob die Luft rein war, metaphorisch gesehen natürlich ;). Die Zombies schienen weitergezogen zu sein, besser für mich. Zügig griff ich nach meinem Rucksack und dem Gewehr, als mich etwas am Bein berührte. Erschrocken blickte ich umher und entdeckte Cody, der aus seinem Versteck kroch und mich erneut um Hilfe bat: "Bitte.. es tut so weh..". Jetzt in dem Licht konnte ich sein bleiches Gesicht und Bisswunden an seinem Hals erkennen. "Du bist infiziert. Für dich kommt bereits jede Hilfe zu spät.", gab ich hm kalt zu erkennen. "Nein.. ich lebe noch.. hilf mir, ich will nicht wie die werden, BITTE!", schrie er plötzlich. "Oh sicher, ich helfe dir, es wird nur kurz weh tun, danach spürst du gar nichts mehr", beruhigte ich ihn, bevor die Kugel meiner Schrotflinte ihn von seinem Leid erlöste. Witzig, den Spruch hatten mir die Ärzte damals als Kind rausgehauen, als die Drecksäcke mir nen Zahn zogen, Fazit des Ganzen: Es tat danach höllisch weh. Naja, zumindest hatte ich hier nicht gelogen. Konsequent nahm ich die Beine in die Hand und machte mich vom Acker, bevor die Zombies wieder zurückkehrten. Es war die richtige Entscheidung, wusste ich es doch. Vertrauen ist nun mal ein Luxus, den wir uns kaum leisten konnten.
Als die Abenddämmerung eintraf, saß ich in meinem improvisierten Unterschlupf. Das schwache Licht einer Petroleumlampe erhellte den kleinen Raum in dem ich meine Vorräte sortierte und meine Waffen überprüfte. Plötzlich brach draußen ein markerschütterndes Gebrüll aus, gefolgt von einem dumpfen Grollen. Mir schoss das Adrenalin durch die Adern, als ich mich duckte und zum spärlich abgedichteten Fenster schlich. Die Wände meines Versteckes bebten, als Horden von Zombies darauf einhämmerten. Ich sprang auf, Panik ergriff mich, als der Unterschlupf nachgab und sich als ungeschützte Beute entpuppte. Zügig griff ich nach meinem Rucksack und meinem Gewehr und stürmte nach draußen, durch den brodelnden Strom der Untoten, und rannte um mein Leben.
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The Last Survivor (?)
Mystery / ThrillerAvery Johnson, eine entschlossene Überlebende einer Zombie-Apokalypse durchstreift die Straßen einer einst pulsierenden Stadt, die einst ihre Heimat war. Zwischen Trümmern und verfallenen Gebäuden, die stummen Zeugen der totalen Verwüstung, bewegt s...