Peinlich I

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Der Krieg war vorbei und Voldemort ebenso zerstört wie seine Horkruxe. Viele hatten ihr Leben für das Lich gegeben. Doch genau so viele hatten ihres auch für die dunkle Seite geopfert, wenn auch vergebens...

POV Harry
Ich tigerte unruhig in den Gängen von Hogwarts umher. Immer wieder kam mir der Satz meines Professors in den Sinn: ''Du hast die Augen deiner Mutter''. Hielt er mich endlich nicht mehr für meinen Vater? Erkannte er endlich, dass ich nicht nicht wie mein Erzeuger war und nicht auf anderen rum hackte? Ich hoffte es so sehr... Mindestens so sehr wie ich hoffte, dass Severus Snape überlebte, denn ich hatte hinter dem dunklen Grießgram den durchaus liebenswerten Menschen kennengelernt und mich Hals über Kopf in ihn verliebt. Ich war es auch, der ihn in so schnell wie möglich ins Mungos brachte. Dort kämpfte man gerade um sein Überleben und ich hielt es nun nicht länger aus und apparierte erneut dort hin. Ich musste einfach wissen, ob er es geschafft hat dem Biss von Nagini zu trotzen.

Die Heiler kamen gerade aus dem Zimmer und ihre Kleidung war mit dem Blut von Severus getränkt. Ein ungutes Gefühl keimte in mir auf und ich schluckte. War er gestorben? Hatte ich nicht nur meinen besten Freund Ron, sondern auch noch meine große Liebe in diesem dämlichen Krieg verloren?! Einer der Heiler, die aus dem Raum gekommen wahren kam nun auf mich zu. ''Und?'', fragte ich den Heiler hoffnungsvoll. ''Es geht Mr. Snape den Umständen entsprechend. Er ist stabil und wird innerhalb der nächsten Stunden aufwachen. Wenn Sie wollen, können Sie zu ihm.'' Ich nickte zustimmend und ging in den hellen Raum, der dennoch nicht zu karg wirkte, hinein. Dort lag Severus. Sein Gesicht blass und von pechschwarzem Haar umringt. Ein dicker Verband verbarg die Verletzungen an seinem Hals. Jedoch ziehrten noch viele kleinere Kratzer sein Gesicht und seine Arme, die ruhig und ebenso blass wie sein Gesicht neben seinem Körper auf der weißen Decke lagen. 'Er sieht so friedlich aus wenn er schläft...', dachte ich bei mir. Ich ging weiter aus das Bett zu und blieb erst unschlüssig davor stehen, bevor ich mir einen Stuhl ans Bett stellte und mir eine der vielen Zeitschriften vom Besuchertisch nahm und begann zu lesen. Als ich das nächste Mal hoch schaute, war es bereits dunkel draußen und nur die kleine Lampe neben dem Krankenhausbett spendete noch etwas spärliches Licht. Ich säufzte und wendete mich wieder dem Stapel Papier zu, der sich Zeitschrift schimpfte.

POV Severus
Mein ganzer Körper schmerzte und ich schaffte es nicht sofort meine Augen zu öffnen, aber ich hörte das rascheln von Papier in der Nähe. Wo war ich? Offenbar ist die Schlacht vorbei, zumindest befinde ich mich nicht mehr in dem dunklen Bootshaus, soviel ist sicher. Aber wer hat mich von dort weggebracht und sich die Mühe gemacht mich,die alte, von allen gehasste, Kerkerfledermaus, zu retten?Das Letzte an das ich mich erinnern kann ist, wie sich Nagini auf mich stürzte und ich zu Harry sagte er habe die Augen seiner Mutter, was ich zugegebener Maßen gerade echt anfange zu bereuen. Ich hoffe er ahnt nun nicht welche Gefühle ich tatsächlich für ihn hege, die ich nie zeigen konnte, da Voldemort mich sonst, ohne mit der Wimper zu zucken, umgebracht hätte. Und nun bin ich... wo auch immer. Ich öffnete mit aller Kraft meine Augen und sah ausgerechnet IHN: ''Potter'', flüsterte ich, da mir meine Stimme noch nicht recht gehorchen wollte. Warum war er überhaupt hier?! Hatte er mich etwa hier hergebracht? Ich vermute, dass wir im Sankt Mungos befinden, da der Krankenflügel in Hogwarts anders aussieht. Ich schaue Harry verwundert an.

POV Harry
''Potter'', hörte ich Severus leise flüstern, sofort schnellte mein Kopf zu ihm herum. Er war also endlich aufgewacht. ''Professor! Gott sei dank, Sie leben! Der Krieg ist vorbei, Voldemort ist nun endgültig vernichtet.''
Ich sah das er leicht lächelte. Es war das erste Mal, dass ich ihn, in all den Jahren die ich ihn kenne, lächeln sehe. Und es ist das schönste Lächeln, dass ich kenne. Hätte ich mich nicht schon in ihn verliebt, hätte ich es spätestens jezt getan. Da kam mir wieder der Satz in den Sinn, den er in der Hütte zu mir sagte: Du hast die Augen deiner Mutter. Ich musste ihn unbedingt fragen, was das zu bedeuten hatte, bevor ich mir vergeblich Hoffnungen mache... ''Sie mögen also meine Augen, ja?'' Das klang mehr nach Anmache, als ich es beabsichtigt hatte, doch ich konnte sehen wie er leicht rosa anlief. Sieht das süß aus... *seufz* ''Ja'' kam es ganz leise von meinem, nun hoch roten, Professor, der verlegen seinen Kopf abwandte. Man konnte förmlich sehen, dass er am liebsten weglaufen würde wenn er könnte. Aber zu meinem Glück konnte er das gerade nicht. ''Das braucht Ihnen nicht peinlich zu sein Professor. Ich finde Ihre Augen auch wunderschön'', gestand ich leise.

POV Severus
Hatte er gerade wirklich gesagt, dass er meine Augen schön findet? Ungläubig drehte ich meinen Kopf wieder in seine Richtung. Noch nie hatte mir jemand ein Kompliment gemacht. Schon gar nicht wegen meiner Augen. ''Sie wissen nicht was Sie sagen Potter''. Ich erwartete, dass er nun bemerkt, dass er MIR gerade ein Kompliment gemacht hat und die Flucht ergreifen würde, doch er er rührte sich nicht vom Fleck. Har...Potter blieb nach wie vor auf seinem Stuhl sitzen und sah mich nachdenklich an. ''Soso, Sie wollen also wissen was ich nun Ihnen gegenüber fühle?''

POV Harry
''Liest du etwa meine Gedanken?!'', fragte ich entsetzt. ''Nun ja... Lesen nicht wirklich. Du schreist mir deine Gedanken förmlich entgegen.'' Ich war so durch den Wind, ich hatte gar nicht mitbekommen, dass wir uns gerade indirekt das 'Du' angeboten hatten, aber es kribelte angenehm in meinem Bauch, als mir auffiel, das Severus darauf eingegangen war. Durch das Chaos, das Severus in meinem Kopf auslöste, war ich nicht im Stande eine besonders intelligente Antwort auf seine Aussage zu geben und stattdessen verließ nur ein dümmliches 'Oh' meine Lippen. Ich hätte mich für diese... Antwort am liebsten geohrfeigt. Aber ich hatte keine Zeit darüber nach zu denken, denn ich bemerkte, dass Severus wieder leicht lächelte. Ich bringe ihn zum lächeln! Das ist das schönste Gefühl der Welt. 'Ich will das wieder schaffen', dachte ich. ''...RRY Potter!'' Ich schreckte auf. Ich war so in meinen verliebten Gedanken gefangen, dass ich gar nicht mitbekommen habe, was Severus zu mir gesagt hat.

So, da dieser OneShot etwas länger wird, mache ich einen zweiten Teil draus, da ich euch ungern noch länger warten lassen würde. LG

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