❥Einsicht

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Kapitel 9: Einsicht

Zwei Nächte lang wurde ich im Krankenhaus überwacht, bevor ich wieder gehen durfte.

Meine Mutter hatte mich ins Internat begleitet, denn sie wollte wohl noch einmal mit mir sprechen.

„In diesem Zimmer war ich früher auch. Zugegeben, heute ist es deutlich moderner und besser eingerichtet als damals.", sagte meine Mutter, während sie mit der Hand über den Schreibtisch fuhr.

„Die Außenrolladen haben wir vorher anbringen lassen, im ganzen Haus, damit du und die anderen etwas mehr Privatsphäre haben."

„Möchtest du mir irgendwas sagen?", fragte ich und setzte mich auf mein Bett.

„Hier wurde nun für noch mehr Sicherheit gesorgt. Security befindet sich an jedem Eingang, die Flure sind Videoüberwacht und die Türen funktionieren mit einem Zahlencode, den jeder Schüler bekommen wird."

„Okay", sagte ich knapp.

„Sindy und James sind entlassen. Du bekommst zwei neue Leibwächter. Ohne diese gehst du nirgendwo mehr hin. Sollte das noch einmal passieren, kommst du zurück nach Hause und bekommst Onlineunterricht."

Ich schluckte, das war eine Ansage.

Meine Mutter setzte sich neben mich auf das Bett und schaute mich an.
„Du und diese Violett ...?"

„Nein", sagte ich. „Sie ist eine gute Freundin geworden, mehr nicht."

„Sie sieht echt hübsch aus und ihre Mutter ist eine Schauspielerin."

„Hör bitte auf, nein. Da wird nichts werden."

„Gibt es andere Mädchen hier, die dir gefallen?"

Ich schaute meine Mutter fassungslos an. „Nein, es gibt keine anderen."

„Die einzige Person, mit der du Händchenhaltend gesehen wurdest, war ein Junge", sagte meine Mutter.

„Es reicht, gehst du bitte? Ich brauch Ruhe."

Meine Mutter stand auf und schaute mich an. „Ich habe dir ein neues Handy besorgen lassen."

„Danke"

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, verließ meine Mutter mein Zimmer.

Seufzend legte ich mich auf mein Bett und starrte an die Decke. Wieso interessierte sich meine Mutter so für mein Liebesleben?

Obwohl ich nun wieder im Internat war und die Sicherheitsmaßnahmen erhöht worden, hatte ich Angst. Ich konnte nicht genau sagen, wieso oder vor was ich Angst hatte, aber die Angst war da.

Durch meine eigene Dummheit hatte ich mich in Gefahr gebracht, ich hätte nie gedacht, dass mir eine ernsthafte Gefahr drohen würde. Doch vor drei Tagen wurde mir das Gegenteil bewiesen.

Ich musste aufpassen was ich tat und mit wem ich etwas tat. Denn nicht jeder meinte es gut mit mir.

Wieso war mir das Ganze nie wirklich bewusst gewesen? Ich hatte diese ganzen Sicherheitsmaßnahmen immer als überzogen angesehen und hatte sie nie richtig ernst genommen.

Ich hatte die Sache mit Sindy und James eher als nervig empfunden.

Ich war viel zu dumm und naiv gewesen. Das musste sich jetzt ändern. Und es würde sich ändern.

Ich wollte nicht wegen meiner Naivität sterben. Natürlich wollte ich nur ein normaler Teenager sein und ein normales Leben leben aber konnte ich das Kronprinz?

Ich hatte in den letzten zwei Tagen im Krankenhaus sehr viel Zeit, um mir über einiges bewusst zu werden. Vor allem über mein Leben. Ich sollte viel dankbarer für das Leben sein, welches mir meine Eltern geschenkt hatten.

Don't fall in love with a royal [Band 1] || BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt