Herzlos

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„Was?"

Seine Miene ließ locker. Plötzlich wirkte er nicht mehr so angespannt wie immer.
Doch Ich stand still unter Schock. In weniger als 24 Stunden werde Ich also verkauft an notgeile Männern, die es nötig hatten überhaupt zu solch einem Ort zu kommen.
„Nein..bitte. Bitte Ich tue alles außer das bitte Ich bitte dich an." flehte Ich während Ich meine Hände zusammen gelegt habe und hoffte er würde mir eine bessere Alternative geben.
„Denkst du so eine scheisse funktioniert bei mir?" gab er mir wieder mit einem so hasserfüllt ton, dass es mich kurz aufschrak, wie schnell seine Stimmung ändern konnte.
Auf einmal umfasste er mein Nacken so hastig, dass Ich keine Zeit hatte zu reagieren.
„Ich habe dir eben gesagt du sollst mir nicht widersprechen. Tu was Ich dir sage!" Brüllte er.
Sofort hielt Ich Inne, während meine Augen sichtbar glasig wurden. Ich konnte es nie ertragen, wenn jemand mich anschrie.
„Hast du mich verstanden?" fragte er nochmal, diesmal mit einem bedrohenden Hauch hinter seinen Worten. Ich nickte unwidersprochen und er ließ mich daraufhin los. Seine Berührung fühlte Ich dennoch, als seien sie für immer auf meiner Haut verbrannt.

Er blickte mich mit seinen teuflischen düsteren Augen an, bevor er mir seinen breiten Rücken kehrte und das Zimmer verließ. Er verschloss die Tür Nachhinein und Ich verschwendete keine Sekunde daran mich auf meine Knie fallen zu lassen und anfangen los zu heulen wie ein kleines Kind.
Ich am aller wenigsten konnte es ertragen, wenn jemand sein Ton erhob. Aber nun werde Ich als verkauft an irgendwelche Männer, die mich als eine Puppe benutzen werde. So würde mein Leben also weiter gehen.
Und dabei hat es gerade anfangen.

Meine Aufmerksamkeit wurde auf die Tür gelenkt, als Ich wieder jemand herein kommen sah. Es war diesmal ein anderer Mann. Sofort erheb Ich mich und entfernte mich.
Dieser Mann wirkte jedoch gefährlicher . Er hatte schwarze haare und ebenfalls die selben dunklen Augen wie Alessandro, die aber viel furcht einflößender schienen. Ob sie verwandt sind? Seine Wangen Knochen waren viel definierter und seine Figur sagte nur einem, dass er mit einem Finger stupse jemand ins Jenseits schicken könnte. Seine Augenbrauen waren nach unten geneigt und seine Lippen nahmen die Farben einer Rose an, welches seine braun gebrannte Hautfarbe zur Geltung brachte. Das waren wohl die Italiener, über die man charmant sprach. Nichtsdestotrotz hatte er eine dunkle und besitzergreifende Vorschein, dass einem trotz seines absolutes gutes aussehen abschrecken konnte und
die einem ins Gedächtnis bleiben würden. Er schaute runter zu mir mit eine gehobene Augenbraue. „Wer bist du?" fragte er mich verwirrt. Ich blickte herauf zu Ihm und wischte ohne zu zögern die Tränen weg, die auf meiner Wangen runterliefen. Ich erhob mich von dem Boden beschämt und tätschelte mein Kleid, dass noch gestern wunderschön aussah und mittlerweile aussah, als seie sie Tagelang durch Müll gezogen.
Ich blickte wieder zu dem Mann, der erwartungsvoll mit seinen Armen überkreuzt mich anstarrte. „Rita." antwortete Ich kurz und knapp, in der Hoffnung diese angehende Unterhaltung würde schnellstmöglich beenden.
„Was machst du hier? Sag mir nicht du bist einer der huren von Alessandor? Wenn ja dann-„

„Nein! Nein..er hat mich entführt..gestern. Ich habe keine Ahnung warum Ich hier bin." unterbrach Ich Ihn ohne eine Sekunde lang zu warten, denn keineswegs wollte Ich das er überhaupt auf die Gedanken käme, dass Ich mit jemanden wie Alessandro mein Körper hergeben würde. Er lag verwunderlich seine Finger am Kinn und schaute mich missmutig an, als würde er versuchen sich an irgendetwas erinnern.
Ich blieb gewurzelt stehen, während er langsam auf mich zukam. Ich began schon die schlimmsten Szenarios in meinem Kopf vorzuspielen, ehe er vor mir stand und mich genauer ins Betracht zog. Ich schluckte hart und versuchte meine Nervösität nicht zu zeigen, obwohl es sehr ironisch schien. Denn wer würde nicht angsterfüllt sein, wenn man von einer Mafia entführt wird und einen ohne eine Wimperzucke dich umlegen kann.

„Dein ganzer Name?"

„Rita Blackwell."

„Amerikanischer Nachname...ah! Jetzt erinnere mich. Du bist Rita Blackwell, 18 Jahre alt und lebst alleine seit kurzem In Italien, oder?"

Überrascht von seinen Wissen über mein Leben und schockiert zugleich, zog Ich eine Augenbraue hob und musterte Ihn genauer an.
„Ja, ja. Woher wisst ihr das alles?!" fragte Ich Ihn nach, doch bevor er es beantworten konnte, trat Alessandro herein.
„Alejandro! Cosa stai facendo qui?!"(Alejandro! Was machst du hier?!) fragte er verärgert, doch als Alejandro sich zu ihm drehte, schien er sich aufrecht zu halten.
Interessant mitanzusehen. Ich denke mal das dieser Alejandro, eine Höhere Rolle als er spielte. Aber diese Information würde mich zu nichts bringen, am ende würde Ich nur noch mit wenig Glück es schaffen, lebendig rauszuschaffen. Dieser Gedanke machte mich echt fertig. Wie konnte mein Leben so schnell verändern? Erst gestern traf Ich mich mit einer Freundin auf ein Kaffee und nun stand Ich zwischen zwei mächtige Männer, die jede Sekunde mich umbringen könnte.

„Non mi parlare in quel modo! lasciate le vostre puttane da qualche altra parte!" (Sprich mit mir nichts so! Und lass deine Huren woanders!) gab er Ihn lauter wieder und wies Ihn wieder zu seinem Platz somit. Aber Ich verstand Ihn, zu einer gewissen Masse. Er hatte mich wieder einer seiner huren genannt, aber diesmal war das Gewissen, dass Ich sterben könnte, viel stärker als das irgendein gutaussehender Mann mich beleidigte. „Ale sie ist keiner meiner huren. Sie sieht zwar aus wie eine Frau, neben der man gern aufwacht. Aber Ich habe vor sie in einer unserer Bordelle zu stecken. Sie würde uns viel Geld bringen."

Angewidert hörte Ich Ihm zu und konnte dabei mein Ausdruck nicht unterdrücken. Wie konnte er denn so sprechen? Als ob es nicht genug seie, dass er mich vorhin erniedrigt hat, beschloss er sich mich noch vor seine Verwandte bloß zu stellen. Er hat wahrscheinlich nie eine Berührung von einer Frau genossen, die Ihn wahrhaft liebte.
Alejandro runzelte seine Augenbrauen und kehrte seine Augen wieder zu mir. „Okay, klär das noch mit Padré. Sonst juckt mich das nicht. Aber das nächste mal will Ich nicht das irgendeine Fremde in unserem Haus ist! Hast du mich verstanden?!"

„Si."

Alejandro verließ nicht all zu lange nach seiner kurzen Unterhaltung mit Alessandro und hinterließ uns beide alleine. Auf seinem Weg raus betrachte Ich sein wohl geformter Rücken, der echt einem zu wünschen ließ, einmal dies zu spüren. Dieser Mann war echt ein Augenfänger. Ich schüttelte mein Kopf, nachdem Ich aufmerksam auf meine eigene unsinnige Gedanken wurde. Ich sollte am aller wenigstens in so einen Moment über so etwas denken.

„Also, das eben war mein Bruder. Alejandro. Ich sehe das du ein Auge auf Ihn geworfen hast. Aber weiß nur, dass er kein Mann ist der du denkst er ist. Er ist jemand, der ein scheiss auf jeden und alles gibt. Er schläft mit Frauen, nutzt sie aus. Er würde dich schon umbringen, foltern und verspotten, wenn du Ihn ausersehen im Weg stehst. Er ist unser Vater's Nachfolger."

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In die DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt