Dein Schlimmster Alptraum

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Wie in einer Trance gefangen, stand Ich mit seinen Fingern auf meinem Kinn vor Ihm.
„Ich habe so lange auf diesen Moment gewartet." hauchte er mit eine tiefe Stimme, die mehrmals durch mein Ohr rang, als würde es man ständig wiederholen.
Mein Herz war nicht mehr am rasen, mittlerweile spürte Ich nur noch Furcht tief in mir. Ich hatte Angst, doch irgendwas in mir sagte, dass Ich noch fliehen kann. Ich muss nur ein Weg finden um Ihn abzulenken.

Ich wollte nicht denken, dass dies mein letzter Moment ist, wer würde es auch.

„Wer bist du und was willst du von mir?!"
fragte Ich, mit einem misslungenen Versuch die Angst in meiner Stimme nicht hören zu lassen. Ich konnte nicht allzu viel von seinem Gesicht erkennen, außer seine Augen, die nichtmal durch den Mondlicht heller wurden.
Plötzlich ließ er mich abrupt los und entfernte sich von mir, so dass die Kälte mich wieder umhüllte. Seine Große und breite Figur kam nun zur Geltung. Das Mondlicht traf jetzt auf seinem Gesicht und Ich ließ beinahe meine Kinnlade fallen.

Seine Makellose Erscheinung hatte Ich kaum gemerkt. Er hatte dunklere Augen, die einem im Griff nehmen konnten, ohne das er was tuen musste. Seine Vollen Lippen pressten sich zusammen mit seinem annehmbaren starken Kiefer. Er hatte kein Bart und dennoch wirkte er viel fürchterlicher als jemand mit einem Vollbart. Seine dunklen welligen haaren waren perfekt nach hinten frisiert, als ob man dran stunden saß, um sie makellos hinzubekommen.
Dann liefen meine Augen seine breite Statur runter und Ich konnte meine Augen von seine muskulösen Oberkörper nicht lassen. Seine Armen waren dreifach größer als meine beide zusammen. Seine trainierte Brust spannte sich durch seinen Schwarzen Hemd durch. Ich hob eine Augenbraue ob und schluckte. Meine Finger spielten miteinander und die kalte Winden zogen an uns durch.

Ich kann nicht glauben das Ich ein möglichen Entführer angaffe.
Ich lag meine Augen wieder auf seine, die stets an mir gerichtet waren. Habe Ich zu lange Ihn angestarrt?

„Wirst du schon erfahren, tesoro mio. " erwiderte er mir mit einem ernsten Ton, sodass es mich aus der Trance warf. Ich runzelte meine Augenbraue und konnte nicht verstehen was gerade hier vor sich ging. „Wie bitte?"

„Du hast mich schon gehört. Du bist ein Model, nicht wahr? Wie ist es denn so jeden Tag vor irgendwelche Männer zu posieren?" fragte er mich aus dem nichts, ehe er sich eine Zigarette nahm und dies anzündete, als seie es üblich für Ihm eine fremde so anzusprechen. Doch es jagte mir ein kalten Schauer runter, denn woher wusste er, dass Ich eins war. Es sind meine ersten Tage unter der Agentur und es wusste bisher nur mein Vater. „Woher weißt du das?"

„Diese Frage wird dir nicht weiterhelfen, kleines. Du magst mich zwar nicht kennen, aber Ich weiß alles über dich." gab er mir wieder mit einem ausdruckslosen Miene als er an seine Zigarette zog, mit seinen teuflischen Augen auf meine fixiert. „Was auch immer, Ich hoffe du hast die paar Tage als Model genossen sind, denn Du wirst mit mir mitkommen." entkam es von Ihm wie ein Befehl.
Mein Herz began wieder einmal zu rasen. Ich malte mir schon die schlimmsten Szenarios aus. Ich hoffte bloß das dies nur ein schlechter Scherz war. In diesem Moment wollte Ich nichts mehr, als das durch ein reiner Zufall ein Polizeiwagen an uns vorbei fährt.
Mein Vater hatte Recht, wie immer. Ich sollte längst aufgehört haben alleine durch die dunklen Straßen zu laufen. Diesmal musste Ich es zur Kenntnis nehmen.

„Bist du schwerhörig? Los, bevor Ich dich noch ziehen muss." wiederholte er aufdringlicher, als ob er keine Zeit zu verlieren hat. Ich schaute mich um, Ich könnte schreien. Aber es würde zu nichts führen. Die Leute hier würden denken Ich sei eine besoffne Frau mit Halluzinationen. Es würde keiner um diese Uhrzeit noch vor seiner Wohnung raus treten.
Ich könnte weg rennen, aber so still und entfernt er von mir war, richtete mir aus das er kein Problem damit hätte, mich wieder zu verfolgen. Er hat alles schon durchgeplant.

Nun war Ich mit meiner letzten Möglichkeit hingegeben. Ich musste es versuchen. Ich konnte mich nicht hergeben lassen. Langsam, aber behutsam trat Ich zurück, bevor Ich Ihn mein Rücken kehrte und los rannte. Ich rannte, ohne einmal nach hinten zu sehen. Ich wusste nicht wohin und konnte nichts sehen. Ich rannte durch an die schon bereits geschlossenen Läden, in der Hoffnung eins wäre noch offen. Aber es waren alle schon zu und keiner war mehr auf den Straßen.

Ich nahm mein Handy aus der Tasche, doch ehe Ich die Nummer von der Polizei eintippen konnte, raste plötzlich ein Auto vor mir.
Ich blieb stehen. Meine Augen auf dem selben Mann gelegt, der grad aus dem Auto stieg.
Er sah diesmal wütend aus. Seine Miene war aggressiv geworden und seine Statue angespannt. Ich sah runter zur seiner Hand, in der es aussah, als hätte er was drin. Ich bereitete mich schon vor. Ich werde elendig sterben und das genau dann, wo Ich angefangen habe mein Leben im Griff zu haben. Ich weitete meine Augen als er vor mir stand und mich nur anmusterte. Ich zog nach Luft, während Ich Ihn anblickte. Das Blut rauschte in meinen Ohren und Ich konnte nicht mehr gerade stehen.
Ich wollte zurücktreten, aber zu meinem Glück, war da eine Sackgasse.

Dann spürte Ich ein Tuch auf meinem
Mund. Es hatte ein seltsamen Geruch, dass mich Müde machte. Meine Sicht began sich zu verschwommen und Ich sah zuletzt die Augen des Mannes, der mich wieder einmal, ohne Ausdruck, anstarrte. Seine Hand war auf mein Rücken gelegt, als würde er mich gleich hoch tragen.
Ich hörte noch seine Worte wie ein fernes Echo durch mein Ohr klingen, bevor Ich meine Augen schloss.

„Wir haben sie."

In die DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt