"slu!"

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Er wusste nicht, wie, wann und warum er hier war, aber er fand sich auf einer Gryffindor-Party wieder, auf dem Boden dazu noch. Er war nicht allein, mindestens 20 Leute saßen auf dem Boden und warteten darauf, dass James Potter jemanden küsste. Regulus war wie immer am falschen Ort zur richtigen Zeit, um sich selbst zu verletzen.

"Küss die hübscheste Person im Raum", hatte Regulus schlecht aufgenommen, als sein Bruder Sirius James die Aufgabe beim Flaschendrehen erteilt hatte.

Er wusste, dass James bekannt war, ein Mädchenheld. Er war nun mal durch und durch ein Gryffindor. Aber es war etwas anderes, die Person, die Regulus seit einer Ewigkeit mochte, wahrscheinlich eher liebte, direkt vor seinen Augen zu sehen, wie sie nicht nur jemanden küsste, sondern die hübscheste Person. Jemanden, den James vielleicht genauso mochte wie Regulus ihn. Eine Person, die James im Unterricht anstarren würde, hoffen würde, dass die Person um die nächste Ecke kommt, so wie Regulus es seit Jahren bei James tat.

James erhob sich langsam und taumelte im Raum herum. Alle Mädchen sahen ihn verträumt an, sahen aus wie eine Herde Hyänen, die nach Jahren auf Fleisch gestoßen sind.

James legte nachdenklich seinen Finger auf seine Lippen. Regulus wollte tatsächlich sterben.

James kam immer näher, und Regulus malte sich schon aus, er würde das Mädchen direkt links von Regulus aussuchen. Sie war hübsch, hatte große Augen, braune Locken, ein enges blaues Kleid – gute Wahl. Aber das Ganze aus der Nähe zu betrachten konnte er wohl kaum ertragen.

James kam jetzt genau auf sie zu, oder? Nein, er kam nicht auf sie, sondern auf ihn zu.

Regulus sah sich verwirrt um. Es saßen neben ihm sonst nur Barty und Pandora, und Pandora würde niemals jemand anderen als Lily Evans ihre Lippen berühren lassen.

Regulus glaubte, er würde zittern, als James sich langsam vor ihn hockte.

"Hey", summte er.

Regulus regte sich nicht.

"Ist es okay, wenn ich? Kann ich dich küssen, Regulus?" fragte James zart und nahm sein Gesicht zwischen seine Hände.

Regulus machte ein zustimmendes Geräusch, und dann prallten auch schon ihre Lippen aufeinander.

Es war sanfter, als er es sich immer ausgemalt hatte. James' Lippen waren weich und zart. Es war ein langsamer Kuss, es war perfekt.

Sie trennten sich, und Regulus sah in 20 Gesichter voller Enttäuschung. 20 Mädchen, die ihn ansahen wie einen Kriminellen.

Aber da war auch James' Gesicht, strahlend und glücklich.

"Hey", wiederholte James nochmal, und dieses Mal schenkte Regulus ihm ein kleines Lächeln.

Die Leute begannen zu flüstern, und bald wussten mehr als 20 Leute, was auf der Party passiert war.

Regulus konnte nicht ohne misstrauische Blicke durch die Hallen gehen und bekam sogar manchmal abfällige Kommentare neidischer Mädchen hinterhergerufen.

Das Schlimmste war, dass er noch nicht einmal mit James zusammen war. Es war nur der Kuss gewesen. Sie hatten danach nicht eine Sekunde miteinander verbracht, und es war nun schon 2 Wochen her.

Regulus saß verbittert an seinem Platz am Slytherin-Tisch und aß eine Scheibe Toast. Pandora und Barty hatten immer wieder versucht, ihn aufzumuntern, aber erfolglos.

Gerade als er noch einen Bissen nehmen wollte, folgten viele kleine Papierschmetterlinge in die Halle und kreisten über seinem Kopf. Es war eine wahre Schau, und die Schmetterlinge begannen sich in rosa-roten Tönen zu färben.

"Wow", keuchte Pandora und versuchte einen zu fangen.

Barty schmunzelte über Regulus' Unbehaglichkeit.

Regulus sah erstarrt über sich und beobachtete, wie die Schmetterlinge zu ihm runter folgten und sich zu einem Blatt Papyrus zusammenfügten.

"Was steht da?" fragte Pandora und sah auf das leere Blatt.

"Nichts." Erklärte Barty verwirrt, da offensichtlich nichts daraufstand.

"Verzauberte Tinte, du Dummerchen", rollte Pandora mit den Augen und sah gespannt zu Regulus.

"Er hat recht, es steht nichts", sagte Regulus, stürmte jedoch aus der Halle.

"Wo gehst du hin?" riefen Pandora und Barty ihm hinterher, doch er winkte sie nur ab.

Sobald er in einem leeren Korridor war, begann er zu weinen. Dicke Tränen rollten unaufhaltsam seine Wangen runter.

"Regulus?" hörte er eine vertraute Stimme, die er James zuordnete. Gerade diesen wollte er jetzt nicht sehen.

"Geh weg, bitte", schluckte Regulus die Tränen.

"Was ist los? Hat es dir nicht gefallen?" fragte James erschüttert und sah zu dem mit Tränen getränkten Papier, welches Regulus fest an seine Brust hielt, wie ein Versprechen.

"Dein Freund sein? Wie soll ich jemals dein Freund sein, wenn ich nur durch einen Kuss von Mädchen gehasst werde?" fragte er sauer und voller Verachtung. Was fiel James ein? Er küsste ihn und machte ihm damit zum glücklichsten Jungen aller Zeiten, redete für 2 Wochen nicht mit ihm, und jetzt will er mit einer großen Schau-Einlage ihn bitten, sein Freund zu sein? Er hätte fast gelacht.

"Woher weißt du überhaupt, wo ich bin?" fragte er leise.

"Nicht so wichtig", erklärte James und kratzte sich hinter seinem Ohr. Regulus wusste, dass er lügte, ging aber nicht weiter darauf ein.

"Warum willst du nicht mein Freund sein?..." fragte James und sah ihn tief in die Augen. Er setzte sich vorsichtig neben ihn auf den Boden.

"Ich sagte es dir doch gerade. Alle hassen mich wegen eines Kusses, und was glaubst du, was sie machen, wenn wir - wir zusammen wären?" fragte Regulus nun rasend vor Wut. Wollte oder konnte James es nicht verstehen?

"Was interessiert uns, was die anderen denken? Ich habe es gar nicht mitgekriegt. Ich mag dich wirklich, und ich will wirklich mit dir zusammen sein, schon eine ganze Weile", lächelte James schüchtern.

"Sie werden nicht schlecht über dich denken, sie werden dich noch mehr verehren. Aber mich? Ich werde die meistgehasste Person ganz Hogwarts werden! Ich werde den Preis dafür zahlen, nicht du!" fluchte Regulus und zeigte mit zitternden Fingern auf James.

Sie waren sich jetzt sehr nahe, und James konnte Regulus' Atem auf seinen Lippen spüren. Er blickte zu ihm auf.

"Ich werde jeden Preis zahlen, das schwöre ich. Ich werde mir etwas überlegen, ich werde den Mädchen klarmachen, dass es nicht an ihnen liegt zu entscheiden, mit wem ich zusammen bin", versprach James und griff sanft nach Regulus' Hand, um sie mit seiner eigenen zu umschließen.

"Denkst du wirklich, dass das helfen wird?" fragte Regulus und sah auf ihre verschlungenen Finger hinab. James zog ihn sanft zu sich und nahm ihn vorsichtig in den Arm, wischte seine Tränen weg und summte zustimmend.

"Das wird es, wir werden den Preis dafür zusammenzahlen. Ich werde mich um alles kümmern, das verspreche ich", flüsterte James und sah ihn direkt in die Augen mit einer Entschlossenheit, die Regulus glauben ließ, dass alles gut werden würde.

Und auch wenn James es noch nicht wusste, würde er eines Tages ganz Regulus gehören, so wie Regulus James schon seit Jahren gehörte. Er würde ihn so lieben, wie Regulus es schon seit einer Ewigkeit tat.

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Das erste Kapitel zum Lied "slu!" !!!! ( ich weiß, dass es falsch geschrieben ist..)

Ich hoffe ihr erkennt ein paar Ähnlichkeiten und es hat euch gefallen ♡

Ich würde mich über song Vorschläge fürs nächste Kapitel Freunden ♥︎!!!

(die Rechtschreibfehler tun mir wie immer leid aber ich schreibe meistens schneller als ich denke und fürs Korrektur lesen hab ich im moment keine Geduld aber ich werde es nachholen)

Tschüssi

Jegulus ( Taylors Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt