II

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Wenn alles bricht bleib ich stehen.
Wie immer.
Fest im Leben stehend auch wenn der Wille so fort wirkt.
Ewiges hin und her.
Wollen und dann doch nicht.
Wär ich ehrlich, wär ich..
Aber ich stehe.
Stehe jeden Morgen, stehe den ganzen Tag für was?
Fragen wie diese summen herum, wiederkehrend wenn das Licht den Tag verlässt.
Lieg da, den wehenden Baum stets im Blick, denkend über alles was war, ist und wird.
Frage mich wieder wieso.
Wieso steh ich noch, wieso kann ich all das.
Ich will doch gar nicht mehr können aber ich kann es immer und immer wieder.
Angst?
Nein gar nicht.
Vernunft? Immer diese Vernunft..
Sie wird es sein.
Liebe zu den kleinen Dingen.
Scheine meine Gründe zu haben, kann sie nur nicht verstehen.
Will nicht mehr stehen, werds aber immer tun.
Bis zur endgültigen Müdigkeit, wenn es mich mitreißt. Irgendwann.
Möchte weinen, schreien, den Schmerz loswerden.
Kein Ausweg.
Keine Option.
Nur ich.
Muss also weiter stehen, darf niemals loslassen.
Lass ich los, fall ich weit, immer weiter. Kein Halten, so stell ichs mir vor.
Das Herz krampft und der Kopf wünscht weiter.
Müder Geist in so jungen Jahren.
Fertig mit allem.
Der Welt.
Den Menschen.
Dem Frust.
Hälst du mich?
Hälst mich hier.
Wirst du es sein, was ich gesucht.
Hab ich gesucht?
Bist eine Mittagserscheinung.
In deinem roten Pulli durch die Gänge schwebend.
Millisekunden werden zu Minuten.
Der ganze Körper reagiert.
Aufeinmal ist die Dunkelheit so hell..glaube ich.
Versuche mich zu erinnern.
An all deine Worte.
Um zwischen den Zeilen zu lesen, um kleine Schnipsel zu finden die mein unruhiges Herz beruhigen.
Alle sehen uns da, wo ich mit dir hin will.
Woran hälst du fest?
Stehst du noch oder fällst du schon.
Gemeinsam fallen.
Hand in Hand.
Was soll passieren.
Ich hätte so gerne diese Gewissheit.
Das du bleibst.
Nenn mich dein, damit du bleibst.
Zeig es allen, damit du bleibst.
Lass sie reden, damit du bleibst.
Schaue auf die Tür.
Mit Hoffnung.
Diese Sekunden wenn sie sich öffnet und du da stehst..
Zu kurz und doch so wertvoll.
Angst das nicht wieder sehen zu können.
Seh dich trotzdem.
Darf dich nicht berühren.
Darf dir nicht in die Augen sehen.
Keiner darf es wissen.
Nimmst den Arm weg.
Unter Leuten.
Aber nennst mich dein.
Du kennst die Tränen die ich weine nicht.
Kennst den Schmerz nicht den ich fühle.
Nimm meine Hand, ich teile.
Fühl es.
Fühlst du es?
So wie ich.
Geb dir alles, nimmst nichts an.
Wenn alles bricht, bleib ich stehen.

Behind the WriterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt