Chapter 3

4 0 0
                                    

,,Um Himmels willen was ist nur mit dir geschehen!", rief die Hausdame erschrocken, als sie die älteste Tochter des Königs entdeckt und ihre von oben bis unten verdreckte Kleidung.

Nun schon seid vielen Jahren betreut sie die Töchter des Königs. Seid dem tot der Königin hilft sie den Mädchen nur wo sie kann.

Doch trotz das sie Liana, die älteste Tochter, und ihre Eigenheiten kennt, ist es für sie jedes Mal wieder ein Schock, diese bei ihr zu erleben.

,,Das ist nur ein wenig Schmutz, nichts Wildes. Ich bin bloß ausgerutscht, als ich mir mein Spiegelbild im Wasser ansehen wollte. Das Wasser wirkte so klar! Ich dachte es müsste wie im Traum aussehen wenn ich hinein sehe!", träumt sie wie üblich.

,,In 10 Minuten müssen wir in der Kutsche sitzen! Was würde das nur für ein Bild machen, wenn du so vor den Prinzen trittst!", rief die Hausdame aufgeregt.

Schnell zog sie sich ein weißes Leinentuch aus ihrer Tasche und tupfte sich die einzelnen Schweißperlen von Gesicht.

Die Prinzessin tätschelte ihr mitfühlend auf die Schulter.

,,Ach Anne... Das kriegen wir schon hin. Wenn wir uns beeilen bin ich sofort fertig. Du musst mir doch nachsehen, dass ich mich von dem allen verabschiede. Ich werde die Wälder von Feny nie wiedersehen! Ein letztes Mal musste ich zu dem Teich gehen, denn mir Mutter damals zeigte.", versucht sie ihre Hausdame zu beruhigen.

,,Nein, meine Liebe, ich kann es nicht verstehen das du dich von einem Tümpel verabschieden musst! Aber ich respektiere es. Also nun komm! Ziehen wir dich schnell um."

Die Hausdame packt ihr Schützling am Arm und zieht sie durch den goldenen langen Flur in Richtung des Gemaches der Prinzessin.

...

Im Gegensatz zu ihre Schwester war Sofia schon lange fertig gewesen. Ungeduldig tippte sie mit ihrem Fuß immer wieder auf den langen, hölzernen Flurboden, als sich die Türen zum Beratungszimmer ihres Vaters öffnete und heraus der König mit zwei seiner Berater trat.

,,Alles weitere Besprechen wir, wenn ich wieder zurück bin. Bis dahin versucht ihr Kontakt mit dem Fürsten am Bergwerk aufzunehmen.", sagt der König zu seinen Beratern als er aus dem kleinen Zimmer trat, in dessen Mitte ein riesiger weißer Marmortisch stand und kleine weiße Marmorstühle um ihn herum.

,,Sofia was tust du hier? Solltest du nicht gleich bei deiner Französischstunde sein?", fragt der König verwundert, als er seine Tochter dort neben der Tür stehen sah.

,,Ich habe etwas was ich mit dir bereden möchte Vater."

Die Berater scheinen zu verstehen, dass die Prinzessin alleine mit ihrem Vater reden will, denn mit einer kurzen Verbeugung verabschieden sich die beiden und gehen davon.

,,Nun gut. Was möchtest du denn mit mir bereden?", will der König mit verschränkten Armen wissen.

Nervös beginnt die Prinzessin wieder mit ihrem Fuß auf den Holzboden zu tippen, was einen immer wieder hölzernen Ton von sich gibt.

,,Ich möchte mit euch kommen. Nach Arneyk. Ich will meine Schwester begleiten. Vielleicht als ihre Zopfe, also als ihre Verbündete. Dann wäre sie nicht ganz so alleine. Und du kennst Liana ja. Sie könnte wahrscheinlich etwas Unterstützung gut gebrauchen.", erzählt Sofia ihr Anliegen.

Der König schweigt erst für ein paar Minuten. Ihm ist sehr klar wie gefährlich die Reise und das neue Leben für seine älteste Tochter sein kann.

Schon allein beim Einwilligen der Hochzeit zögerte er es weit heraus. Doch nun auch seine jüngste Tochter Mitten zwischen die Fronten zu bringen, schien für ihn keine gute Idee zu sein.

,,Ich weiß nicht Sofia. Das wird kein Kinderspiel für deine Schwester in diesem fremden Land ein Stellenwert zu erhalten. Viele werden ihr nicht gut eingestellt gegenüber sein. Das habe ich deiner Schwester auch schon erklärt. Sie werden uns Fenyier nicht mit offenen Armen empfangen.", drückt der König seine Besorgnis über den Plan seiner Tochter aus.

,,Aber wenn wir zu zweit wären Vater, würde es doch viel einfacher sein. Liana braucht doch jemanden der sie unterstützt. Ich kenne sie seid ihrer Geburt! Wer könnte besser an Lianas Seite stehen, als ich?"

Die Besorgnis des Königs war zwar noch nicht ganz weg, dennoch wusste er er könne seiner jüngsten Tochter etwas abschlagen.
Zwar waren ihm seine Töchter sehr wichtig, doch er selbe stellte die Krone immer an erster Stelle, weshalb er sich schließlich entschied dem Wunsch seiner Tochter gerecht zu werden.

,,Nun gut. Du musst dich aber beeilen. Ich wollte mich eigentlich gerade auf den Weg zur Kutsche machen, um loszufahren. Ich gebe dir 5 Minuten zum packen!"

Freudig springt Sofia ihrem Vater um den Hals : ,,Danke Vater!"

Schnell rennt die Prinzessin den Flur hinunter und als sie hinter einer mit Goldschmuck verzierten Tür verschwand, machte sich der König auf zur Kutsche.

Ein letztes Mal richtete er sich seine Kleidung zu recht und ging in Richtung Kutsche, die ihn, wie er dachte, in ein neues Zeitalter bringen würde.

Dragonborn - die Regis ChronikenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt