~Das kalte Herz~ (2.Geschichte)

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Alles war 

kalt, dunkel und farblos.

Alles war gleich und nirgendwo schimmerte auch nur ein kleiner funken Hoffnung hindurch. Wie immer. Egal wann oder wo. Alles leer. Niemand da. Aber wer oder sollte sich auch gegen diese kälte kämpfen? Und auch wenn, schaffte es nie jemand ein Feuer zu er zünden. Davor würde ich es immer beschützen. Denn Feuer heißt wärme und wärme heißt Hitze und Hitze heißt Gefahr. Und Gefahr war eben nicht gut. Deswegen zog ich hier auch regelmäßig meine Runden, damit alles 

kalt, dunkel und farblos 

blieb. Wie immer ging ich denselben Weg entlang, bog an den gleichen Stellen an, machte an den gleichen eine Pause. Kurz bevor ich sie beendet hatte, stieß ich auf etwas ungewöhnliches, etwas anderes, etwas Neues. Inmitten der schwarzen Wüste, befand sich ein kleiner, schimmernder Tropfen Wasser. Wie war er hiergekommen? Warum war er da? Langsam blickte ich mich um, was eigentlich nicht von Nöten war, da sowieso sonst alles gleich aussah. Als mein Blick nach oben fiel, erkannte ich jedoch den Grund. Den Störenfried, den Übeltäter, den Feind. Ein winziger, kaum erkennbarer Lichtpunkt, war zu erkennen. Er brachte sehr langsam, doch bemerkbar die Decke zum Schmelzen. Ohne zu zögern, ließ ich das Eis zum Lichtpunkt hinwachsen, was ihn erlöschen ließ.
Nun war alles wieder 7

kalt, dunkel und farblos. 

So wie es sein sollte. Mit diesem guten Wissen zog ich weiter meine Runde und dann noch eine weitere, für den unwahrscheinlichen Fall, dass sich doch etwas verändert hatte. Auf etwa der Hälfte des Weges, spürte ich etwas. Etwas Ungewohntes, etwas, was nicht hier hin gehörte. Was war es? Und woher kam es? Langsam konnte ich es einordnen. Und es verhieß nichts Gutes. Wärme. Hitze. Und Hitze hieß Gefahr. Und Gefahr war eben nicht gut. Schnell versuchte ich die Quelle dessen zu finden. Am Rand der Höhle erblickte ich eine kleine Flamme, die sich an dieser züngelte und sie angriff. Ich versuchte ihr zur Hilfe zu eilen. Zu hektisch und zu unsauber, löschte ich sie mit Hilfe des Eises und schaffte es, dass dadurch wieder alles 

kalt, dunkel und farblos 

war. Beruhigt schloss ich meine Augen, und atmete langsam und gleichmäßig aus. Als ich sie langsam wieder öffnete, verschnellerte er sich wieder. Ohne, dass ich es bemerkt hatte, war es gleißend hell geworden. Überall schimmerte das Eis bedrohlich und stach mir in die Augen. Wie konnte das sein, wieso war alles nicht mehr 

kalt, dunkel und farblos. 

Nun war es 

kalt, hell und blau schimmernd. 

Aber woher kam das ganze Licht her? War irgendwo ein Loch? Eine undichte Stelle? Hektisch begann ich mit schnellen Schritten durch die sonst so angenehm dunkle Höhle zu schreiten. Egal wo ich hin blickte, blendete mich der Schein des Lichts. Weswegen ich auch nirgends wirklich etwas erkennen konnte. Das einzig Positive, war noch die alles einhüllende kälte. Sie ließ mich nicht völlig den Verstand verlieren. Ich hielt inne, um darüber nachzudenken, was ich noch tun könnte. Noch während ich nachdachte, mischte sich in das eisblaue Licht eine weitere Farbe. Ein glühendes, helles Rot. Es brachte nicht nur mehr Farbe in den Raum, sondern nahm mir immer und immer mehr meine wertvolle kälte. Jetzt war alles 

warm, hell und durchmischt. 

Verzweifelt drehte ich meinen Kopf in alle Richtungen, suchte nach einem Weg, einer Lösung das alles zu stoppen. Es zu verhindern. Jedoch konnte ich keinen finden. Als sich auch noch andere Farben dazugesellten, alles noch mehr erstrahlen ließen und noch mehr kälte stahlen, begann das Eis herum zu schmelzen. Geschlagen sank ich zu Boden, beobachtete, wie alles was mir Sicherheit gegeben hatte, verschwand. Die Kälte, die Dunkelheit und die Farblosigkeit. Stattdessen war es jetzt alles anders: 

Warm, hell und bunt.

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