3 Kapitel

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Abby-
„Ach ja?" er schob eine Augenbraue nach oben und ich nickte „Ja." „Wenn du willst können wir das ändern." Ich lachte erneut. Ein wunder das ich das überhaupt noch kann. „Nein Danke, davon hab ich erst mal genug." Amüsiert sah er mich an und musterte mich. „Ach ja?" „Ja." sagte ich fest entschlossen. „Verrätst du es mir?" Ich rückte ein stück näher und beugte mich ebenfalls über den Tisch. „Hmm" kurz vor seinem Gesicht hielt ich an. „Nope. Keine Chance." lächelte ich und zog mich im selben Moment wieder zurück auf meine eigentliche Position. Ein kleines Grinsen blitze über seine Lippen, verschwand jedoch wieder, als er sich ebenfalls zurück beugte. „Willst du mir dann vielleicht wenigstens deinen Namen verraten? Oder ist das vielleicht auch ein Geheimnis?" lächelte er Spitzbübisch. Ich zuckte mit den Schultern. „Wenn du so sehr darauf bestehst." Rollte ich grinsend mit den Augen. „Abigail aber nenn mich Abby" Seine Augen weiteten sich überrascht. Ehrlich? Dachte er wirklich ich würde ihm meinen Namen verheimlichen? „Okay dann Abby" Ich nickte. Er steckte mir seine Hand entgegen und ich nahm sie zögerlich entgegen. „Jason" gab er dann von sich und schüttelte meine Hand. „Da wir ja jetzt keine Fremden mehr sind, darfst du mir gerne anvertrauen was dir auf der Seele liegt." Ich lachte und ließ seine Hand wieder los. „Komm schon, schließlich muss ich doch wissen vor was ich dich überhaupt gerettet habe." Protestierte er.

Wie schwiegen. Wahrscheinlich ist gerade eine halbe Ewigkeit vergangen, wo niemand etwas gesagt hatte. „Okay, sorry ich wollte dich nicht..." „Mein Freund. Er hat mich betrogen" viel ich ihm ins Wort. Sein Atem wurde langsamer und er verstummte Augenblicklich. „Oh. Das tut mir Leid." Gab er ehrlich zu. Ich starrte wie fixiert auf meinen leeren Teller. Eine Träne löste sich von meiner Wange und viel auf meine Stumpfhose. Wenige Sekunden später konnte ich sie nicht mehr zurück halten und ließ sie einfach Laufen. Währenddessen versuchte ich sie mit dem Ärmel meines Pullovers auf die Seite zu wischen, dennoch ohne erfolg. „Sorry, ich hätte dich wirklich nicht drängen sollen. Wenn du darüber nicht reden möchtest dann ist das okay." Ich schüttelte den Kopf. Meine Tränen flossen weiter wie ein strahl. Ich versuchte ein paar Wörter aus mir heraus zu holen. „E...es.. ist...n...ni...cht....deine....sch...schuld." versuchte ich zu erklären während ich schluchzte. Als sich plötzlich eine warme Hand auf meinen Rücken legte. Er ist aufgestanden und zu mir gekommen? Ich konnte es nicht wirklich wahrnehmen da ich zu viel mit meinen Gedanken beschäftigt war.

Ich sah festentschlossen in den Spiegel. Dann flüsterte ich, „Abby! Dieses Arsch ist es nicht Wert! Er hat dich Betrogen! Auf deiner Geburtstag party!" Einatmen Ausatmen. Ich hatte gerade noch ein Bad genommen, Jason meinte es würde mich ein wenig beruhigen und tatsächlich hatte er sogar recht. Ich konnte mich wieder einwenig beruhigen. Der grüne Pullover war ein wenig mit Tränen über säht, darum habe ich ihn ein wenig trocken geföhnt. Fest entschlossen verließ ich das Bad. Jason sah's in seinem Zimmer und scrolle durch sein Handy. Im Tür ramen blieb ich stehen. Er sah von seinem Bett zu mir auf. „Ich werde jetzt gehen. Danke für alles Jason." sagte ich. „Viel Glück."

Jason-
Sie ist weg. Stille breitete sich im ganzen Haus aus. Ob wir uns jemals wieder sehen werden? Wir wissen so gut wie nichts von einander, ich weiß noch nicht ein mal wie weit sie gerannt ist um dort hin zu kommen, wo ich sie Gestern getroffen habe. Vielleicht lief sie schon mehrere Stunden, oder vielleicht waren wir sogar Nachbarn. Dennoch war Abby jetzt weg. Es gibt nichts was uns jetzt noch verbindet. Plötzlich riss mich die Nachricht von meinem Handy aus meinen Gedanken.

M: „Bin gleich da. Ist jemand Zuhause?" 11:14 Uhr

Ehrlich? Er schleicht sich aus dem Haus und erwartet das ich ihn decke? Der hat echt zu viel Gutes erlebt.

J: schreibt...
J: „Wo warst du?" 11:15 Uhr
M: gelesen
M: schreibt...
M: „Wieso?" 11:16 Uhr
J: gelesen

Er macht wieder mal nur ärger.

J: „Vergiss es. Schau dass du dich selbst darum kümmerst." 11:17 Uhr
M: „Boah du bist so nervig. Ehrlich!" 11:17 Uhr
M: „Ich penn Heute wo anders. Komme doch nicht." 11:18 Uhr
M: offline

Ich zuckte nur mit den Schultern. Unsere Eltern werden zwar bestimmt wieder einen großen Aufstand machen, aber das ist ja nicht mein Problem. Außerdem sind sie ja irgendwie auch selbst Schuld, sie können nicht einfach zwei Tage lang verschwinden und dann glauben alles läuft so wie sie es sich vorstellen. Das einzige Probleme ist, dass ich den Ärger abbekommen werde und das passt mir so gar nicht. Und dann erwartet mein kleiner Bruder auch noch das ich ihn decke? Wofür? Das er mit eine seinen Freundinnen ungestört rummachen kann und auf süß ein paar weitere Herzen bricht? Diese Art von ihm werde ich sicher nicht unterstützen. Okay die frage ist eher welcher 15 Jährige macht das nicht?  Jeder hat schon einige Herzen in dem Alter gebrochen. Aber er übertreibt komplett. Bei ihm geht es wirklich zu weit.

Wenn ich nur daran denke das Abby genau wegen so einem Typen der mit anderen Herzen spielt, in so einem Zustand war, denke ich nicht einmal daran meinen Bruder in irgendeiner Art zu unterstützen.

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