Kapitel 20

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Nachdem Draken und Mikey mich in der Stadt abgesetzt haben, machte ich mich sofort ran, all meine Besorgungen zu erledigen. Eine Stunde später hatte ich auch schon alles. Später sah ich ein paar schöne Klamotten, die ich mir auch noch holte.

Mit zwei Tüten in der Hand lief ich durch die Stadt und machte mich auf den Weg zur Bushaltestelle um nach Hause zu fahren. Auf dem Weg dorthin fiel mir ein älterer Mann in der Menge auf, der mir komischerweise bekannt vorkam. Er schien planlos und es wirkte irgendwie so als würde er etwas suchen.

Eigentlich wollte ich ihn ignorieren und einfach meinen Nachhauseweg fortsetzen, da trafen sich unsere Blicke und mir lief es kalt den Rücken runter.
,,Ach du Scheiße", zischte ich und drehte um. Sofort rannte ich los.
,,Y/n, warte!", rief mein Vater.

,,Scheiße, verpiss dich!", rief ich und rannte durch die Menge. Dann renn ich eben zur Bushaltestelle eine Station weiter hinten. Bei einer Kreuzung bog ich rechts ab und blieb völlig außer Atem stehen.

,,Y/n?", fragte eine bekannte Stimme, die sich mir näherte. Ich drehte mich um und erkannte Chifuyu und Baji.
,,Chifuyu, Baji", stellte ich überrascht fest. Ich atmete schnell und musste denken. Was tu ich jetzt?

Da kam auch schon mein Vater um die Ecke gerannt. Sofort ging ich einige Schritte zurück.
,,Y/n, ich bitte dich, verdammt! Hör auf vor mir wegzurennen!"

,,Wer ist der Kerl?", fragte Baji und runzelte die Stirn.
,,Mein Vater", gab ich trocken von mir.
,,Der mich nicht in Ruhe lassen will", betonte ich und schaute meinen Vater an.

,,Soll ich ihn verprügeln?", bot Baji an, als wär es das normalste der Welt. Mein Vater sah ihn schockiert an.
,,Bitte was!?"

,,Nein!", sagte ich sofort.
,,Ist schon gut, ihr könnt weiter gehen."

,,Wir gehen bestimmt nicht weg und lassen dich mit einem Typen alleine, vor dem du bis eben noch geflüchtet bist", sagte Chifuyu und stellte sich neben mich. Wieso ist jeder in dieser Gang so nett zu mir? Ich versteh es einfach nicht. Sie kennen mich nicht, sind trotzdem ohne zu zögern bereit, mir zu helfen.

,,Was zur Hölle soll das, Y/n? Können wir uns nicht einfach zu zweit hinsetzen und reden?", fragte mein Vater genervt.
,,Ich habe aber kein Interesse daran, mit dir zu reden. Du willst das Sorgerecht, weil du der Meinung bist, dass meine Mutter sich nicht um mich kümmern kann aber das tut sie bestens."

Mein Vater seufzte schwer.
,,Gut. Ich wollte das wirklich nicht aber dann sehen wir uns wohl vor Gericht." Er schaute mir in meine schockierten Augen, drehte sich dann um und ging.

,,Scheiße", seufzte ich und fuhr mir durch die Haare.
,,Ist alles okay mit dir, Y/n?", fragte Chifuyu nach einigen Sekunden.

,,Mach dir nichts aus dem Clown", sagte Baji nun und zuckte mit den Schultern.
,,Der blöfft."

,,Ich wünschte", zischte ich.
,,Ich muss nach Hause."

,,Wir können dich bringen", bot Chifuyu an, was ich dankend ablehnte. Ich muss nachdenken und das kann ich nur, wenn ich allein bin. So war es also, dass ich mich von den beiden verabschiedete und nach Hause lief. Ich wollte nicht mehr mit dem Bus fahren, mir war nach Laufen.

Auf dem langen Weg dachte ich viel nach und überlegte, was ich jetzt tun sollte. Ob Chifuyu und Baji das Draken und Mikey erzählen? Soll ich es meiner Mutter sagen? Ja, natürlich. Vielleicht hat Baji aber auch recht und er blöfft nur.
Unsinn, das würde er nicht.

Und plötzlich klingelte mein Handy und riss mich aus den Gedanken. Ich nahm die Tüte in die andere Hand und schaute auf mein Handydisplay. Es war Draken.

Ich ging ran und hielt mir das Handy ans Ohr.
,,Hallo?", fragte ich und setzte meinen Weg fort.

,,Hey Y/n. Ist alles gut?", fragte er, weshalb ich die Stirn runzelte. Da ich nicht antwortete, räusperte er sich.
,,Baji und Chifuyu haben mir erzählt, was eben passiert ist."

,,Hm, das ging aber schnell", stellte ich laut fest. Ich hörte Draken leicht lachen.

,,Wo bist du? Hast du Lust spazieren zu gehen und darüber zu reden?" Mein Herz pumpte schnell gegen meine Brust.
,,Ähm. Ja, sicher. Also ich bin, ähm." Ich schaute mich um.

,,Ich laufe die Buslinie ab", sagte ich stumpf.

,,Den ganzen Weg von der Stadt zu dir nach Hause? Das ist locker 'ne Stunde."

,,Ja, ich weiß."

,,Zwischen welchen Stationen bist du?" Nachdem ich ihm erklärt habe wo ich bin, legte er auf und machte sich auf den Weg. Ich lief einfach weiter, er wird ja bald da sein.

Nach fünf Minuten hörte ich auch schon ein Motorrad und drehte mich um. Draken fuhr rechts ran an den Bürgersteig und begrüßte mich.
,,Wie gehts dir?", fragte er, während ich mich hinten bei ihm drauf setzte.
,,Gut", sagte ich bloß.

Draken sagte nichts weiter dazu und fuhr los. Zehn Minuten später kamen wir an einem Park an, weshalb Draken das Motorrad parkte. Mit den Tüten in der Hand lief ich neben ihm her, bis er sie mir abnahm und beide in einer Hand trug.

,,Was ist passiert?", fragte er dann.

,,Ich war halt ein paar Dinge besorgen. Und dann ist er aufgetaucht und mir wie ein verdammter Irrer hinterhergerannt", sagte ich frustiert.
,,Dann bin ich auf Baji unf Chifuyu gestoßen. Ich hatte kein Bock mehr anzuhauen, also hörte ich mir an was er zu sagen hatte."

,,Und was hatte er zu sagen?"

,,Dass wir uns vor Gericht sehen würden. Er hat einen verdammt guten Anwalt", sagte ich leise und wischte mir kurz unter die Nase, ehe ich kurz schniefte.
,,Y/n, es wird nichts passieren", sagte Draken sanft.

,,Deine Mutter macht einen einen guten Job, sie arbeitet und verdient gut Geld, ihr lebt in einem geilen Haus und euch beiden geht es gut. Er kann sich seinen Anwalt in den Arsch schieben, klar?" Ich schaute ihn stumm an.

,,Da ist nichts, was er gegen deine Mutter und euer jetziges Leben sagen könnte, vertrau mir bitte, wenn ich dir sage, hab keine Angst." Wow, seit wann ist er denn so drauf?

Ich presste die Lippen fest aufeinander und lachte dann auf.
,,Na wenn du das sagst." Draken legte die Hände auf meine Schultern und kam mir extrem nah. Und ich zuckte nicht einmal mit der Wimper.
,,Dein Vater wird sehen, er wird nichts machen können. Soll er euch doch vors Gericht holen, er wird sich verdammt nochmal blamieren", sagte Draken ernst und merkte nicht mal, in was für einer Situation wir gerade waren.

Er schaute mir tief in meine Augen und hatte einen festen Gesichtsausdruck. Ich spürte seinen Atem auf meinem Gesicht. Ich öffnete den Mund und wollte was sagen, ich wusste aber nicht was. Also nickte ich bloß.

Draken lächelte leicht und ging wieder auf Abstand.
,,Tschuldige, dieser Kerl geht mir einfach nur so auf den Sack", erklärte er und kratzte sich verlegen am Nacken.

,,Ja, mir auch", sagte ich und lachte leicht.

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1149 Wörter

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 23, 2023 ⏰

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