Ohnmacht

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Ihr befindet euch nun ganz in der Nähe von der Schule und das machte sich auch bemerkbar, eine Art Illusion machte sich breit, die einen zu verwirren versuchte.

"Das ist definitiv kein normaler Fluchgeist.",

dachtest du laut, Nanami schaute dich kurz an und sah sich dann in der Umgebung etwas genauer um.

"Wir sollten vorsichtig an die Sache ran gehen, am besten überlässt du mir zunächst den Vortritt bis wir wissen mit was wir es hier zu tun haben.",

Natürlich war Nanami hier der erfahrenste von euch beiden, aber irgendwie konntest du dich nicht so ganz damit abfinden, dass er zuerst voran gehen wollte, schließlich bist du eine ambitionierte Schülerin und wolltest zeigen, was du in den letzten Wochen gelernt hast.

Ihr seid nun schon einige Meter weiter vorangeschritten und an der Schule angekommen. Vor der Schule befand sich ein Absperrband mit dem Hinweis "Achtung betreten auf eigene Gefahr".
Nanami hob das Band etwas nach oben.

"Geh durch!",

sagte er in einem ernsten Ton, er wirkte jetzt sehr angespannt auf dich, aber ihr befindet euch auch in einer bedenklichen Situation, wo es ungewiss ist, wann der Feind zuschlagen würde.

Selbstverständlich tust du, was er dir sagt und gehst unter dem Absperrband hinunter durch. Nanami ließ das Band dann los und stieß zu dir vor.

Noch immer fühlt sich die Umgebung surreal an, ihr nimmt den Ort in einer verzerrten Version wahr. Befindet ihr euch etwa schon sehr lange in einem großen Vorhang?
Du konntest nicht so richtig verstehen, ob du dich gerade in einer realen oder unechten Welt befindest.

"Etwas will, dass wir nicht weiter vordringen, es möchte wohl nicht gefunden werden...",

Meinte Nanami und ging mit dir gemeinsam ins Schulgebäude. Du bist die meiste Zeit still und versuchst die Umgebung zu analysieren, findest aber noch nichts Auffälliges, es waren auch keine niedrigen Fluchgeister in der Nähe zu finden.

Der Blondhaarige ging wie gewohnt voraus und durchsuchte die Klassenzimmer der Schule, scheiterte aber ebenfalls an dem Erfolg, einen Geist zu sichten.

Es war so auffällig ruhig, das gefällt Nanami nicht, denn je weniger zu sehen ist, desto wahrscheinlicher ist, dass sich irgendwo ein größerer Fluch versteckt hält.

Während der Blondhaarige sich weiterhin auf die Suche begibt, gehst du schon etwas weiter voraus, es war zwar nicht abgesprochen, dass ihr euch voneinander entfernt, aber du wolltest auch nützlich sein.

Du beschließt, die Sporthalle aufzusuchen, die im Untergeschoss des Gebäudes liegt. Und wie dir geschieht bemerkst du ein Geräusch während du auf dem Weg zur Halle bist. Es hört sich so an, als wäre es eine Stimme, die eine Melodie singt in einem sanften Ton.

Woher sollte eine solch liebliche Stimme kommen wenn die ganze Schule leer gefegt ist?

Nanami hatte schon seit einer Weile mitbekommen, dass du verschwunden warst und das, ohne ihm Bescheid zu geben. Es machte ihn etwas sauer, dass du aus dem Nichts verschwunden bist, schließlich sollte er acht auf dich geben. Also machte er sich auf die Suche nach dir.

Währenddessen bist du immer noch damit beschäftigt, der lieblichen Melodie zuzuhören, die dich direkt zur Sporthalle führt. Es war ungewiss, was dich dort erwarten würde, dabei solltest du doch bei Nanami bleiben und jetzt könntest du direkt in einen Kampf rein geraten, der dich vielleicht umbringen könnte.

Du zögerst trotzdem nicht und öffnest die Hallen-Tür, es wurde still. Die Sporthalle, in der du dich nun befindest, ist groß und weitläufig, aber das war gerade das geringste, was dich interessierte, die Frage war eher, wo die Melodie her kam und warum sie auf einmal aufgehört hat.

Die Halle war dunkel, aber das Licht der Sonne schien durch die Fenster, so dass du gerade noch so alles erkennen konntest. Also machst du nun einige Schritte nach vorne und begibst dich in der Mitte der Sporthalle. Du guckst dich genau um und bemerkst, dass etwas von der Decke tropfte, war das etwa eine Art Schleim?

Im nächsten Moment schaust du direkt nach oben und erblickst eine riesen Spinne vor dir. Du erschreckst dich, das muss der Fluchgeist sein, der hier sein Unwesen treibt. Die Spinne handelte sofort und sprang von der Decke hinunter, um sich vor dir aufzubäumen. Aus ihrem Kiefer rinnte Speichel, was einen widerlichen Anblick bot.

Du wolltest gleich aufs ganze gehen, du wolltest diesen Fluch austreiben, du vertraust alleine auf deine Fluchkraft, aber diese sollte gerade genug funktionieren, weil sich die richtigen Bedingungen anboten. Du bist nämlich Fluchmagierin, die die Schatten in der Umgebung kontrollieren kann und da das Licht von der Sonne in die Halle fällt, bietet es sich gerade dazu an.

"Shadow-Bann",

sagtest du und neigst dich gen Boden um deine rechte Hand auf den Boden zu fixieren, deine Hand kam direkt mit dem Schatten der Spinne in Kontakt, du neigst deinen Kopf in den Nacken und deine Augen wurden weiß. Ein schwarzer Rauch steigt aus dem Boden hinauf und ummantelt die Spinne vor dir.

Nanami hatte nun das ganze Gebäude nach dir abgesucht, bis auf die Sporthalle, zu die er jetzt voran lief und tatsächlich wurde er fündig. Die Hallentür war geöffnet und es kam ein schrilles schreien heraus. Nanami zog die Augenbrauen zusammen und lief so schnell es ging zur Halle.

In nächster Sekunde konnte er sehen, wie die Spinne eingewickelt in einen Dunst von Nebel festgehalten wird, unten am Boden sitzt du mit zusammen gebissenen Zähnen und der Schweiß rinnt dir von der Stirn.

Der Blondhaarige zog sofort sein Schwert und analysierte den Feind, wo er einen kritischen Treffer landen könnte. Du hingengegen siehst sehr überanstrengt aus und es war ungewiss wie viel Zeit noch bleiben wird bis du in die Ohnmacht fällst. Mit allen Mitteln versucht du dem Fluchgeist die Kraft zu entziehen und bekommst gerade noch so mit, dass Nanami erschienen ist und sich gerade auf den Geist stürzt.

Im nächsten Moment fällst du zu Boden und der schwarze Dunst verschwand langsam von der Spinne und diese konnte sich somit wieder etwas wage bewegen. So wie es aussah, hattest du ihm schon ordentlich zugesetzt, hast aber nicht eingeschätzt, wie sehr es dir geschadet hat. Im Augenblick wurde dir schwarz vor Augen.

Ein Neuer Auftrag Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt