•*...❤︎...*•»𝒔𝒉𝒆'𝒔 𝒈𝒐𝒕 𝒕𝒉𝒆 𝒃𝒆𝒔𝒕 𝒐𝒇 𝒆𝒗𝒆𝒓𝒚𝒕𝒉𝒊𝒏𝒈. 𝒘𝒉𝒂𝒕
𝒄𝒐𝒖𝒍𝒅 𝒂 𝒈𝒖𝒚 𝒍𝒊𝒌𝒆 𝒎𝒆 𝒆𝒗𝒆𝒓 𝒓𝒆𝒂𝒍𝒍𝒚 𝒐𝒇𝒇𝒆𝒓?
𝒔𝒉𝒆'𝒔 𝒑𝒆𝒓𝒇𝒆𝒄𝒕 𝒂𝒔 𝒔𝒉𝒆 𝒄𝒂𝒏 𝒃𝒆. 𝒘𝒉𝒚 𝒔𝒉𝒐𝒖𝒍𝒅 𝒊
𝒆𝒗𝒆𝒏 𝒃𝒐𝒕𝒉𝒆𝒓?
'𝒄𝒂𝒖𝒔𝒆 𝒔𝒉𝒆'𝒔 𝒔𝒐 𝒉𝒊𝒈𝒉, 𝒉𝒊𝒈𝒉 𝒂𝒃𝒐𝒗𝒆
𝒎𝒆. 𝒔𝒉𝒆'𝒔 𝒔𝒐 𝒍𝒐𝒗𝒆𝒍𝒚«
Ich nehme eine Hand voll von den Erdbeeren. Sie riechen göttlich. Die Sonnenstrahlen fallen durch die Bäume, die trotzdem tollen Schatten spenden. Mein Korb ist fast voll.,,So?" Robin streckt mir seinen vor die Nase. Ein paar kleine Erdbeeren liegen drin. Größtenteils grüne.
,,Du musst die Roten sammeln. Die sind reif."
,,Aber grün ist schöner," sagt er und schiebt seine Unterlippe vor. Das tut er immer. Seit ich denken kann.
Mein kleiner Bruder schaut mich an und legt den Kopf schief.
,,Dita?"
,,Ja?"
,,Verwandeln sich Erdbeeren? Weil die da," er deutet in meinen Korb, ,,sind rot. Und meine sind grün."
,,Ja, sie verwandeln sich."
,,Wow."
Nach einer Weile liegen wir auf einer weißen Decke in unserem Garten, flechten aus Gänseblümchen kleine Armbänder und Kopfkränze und essen die Erdbeeren.
Ich liebe meinen kleinen Bruder. Er ist dieser eine Mensch, den jeder in seinem Leben braucht. Aber vielleicht liebe ich ihn auch, weil er etwas hat, was vielen fehlt: Fantasie, Neugier, kind sein. Er erinnert mich an das, was wichtig im Leben ist. Weil ich selbst nicht schaffe daran zu glauben.
Wir sitzen zwar im Garten, aber auch hier höre ich das klingeln der Haustür. Ich schaue auf meine Armbanduhr, die Zeit völlig vergessen.
Als ich aufstehe und mir die Hose abklopfe, ruft meine Mutter gerade von der Terasse aus: ,,Dita, du hast Besuch."
,,Spielen wir später?" Robin schaut mich aus großen Augen an.
,,Natürlich. Und jetzt bring die Erdbeeren zu Mama." Ich drücke ihm einen Kuss auf den Kopf und laufe ins Haus hinein.
Sie steht vor der Tür, die Hände um eine Tasche geklammert, die ihr von der Schulter hängt. Ihre Haare sind zu einem strengen Dutt zusammengebunden. Jedes Haar sitzt perfekt. Alles an ihr ist perfekt. Sie ist so schön. Und ihr lächeln. Ihre Stimme. Ihr "Hi". Ihr Blick, als ich nicht antworte.
,,Hey," sage ich schnell. ,,Lass uns hoch gehen."
,,Okay." Thamina folgt mir die Treppe nach oben. ,,Danke nochmal...Also, dass du mir hilfst. Ich habe keine Ahnung, wie ich das Schuljahr schaffen soll," höre ich ihre Stimme hinter mir.
,,Kein Problem."
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Wir sitzen vielleicht eine halbe Stunde da. Thamina ist nicht bei der Sache. Immer wieder starrt sie aus dem Fenster in unseren Garten.,,Alles in Ordnung?", frage ich schließlich.
,,Ja...Perdita. Was ist Perdita für ein Name? Er ist so...keine Ahnung."
,,Meine Großeltern haben uns getauft. Sie lieben Shakespear."
,,Uns?"
,,Meine Brüder und mich."
,,Wie viele Brüder hast du?"
,,Drei," antworte ich. Sie sieht meinen Gesichtsausdruck und lacht.
Kurz wird es still. Wir schauen uns eine Weile stumm in die Augen. Ihre haben ein helles braun. Mit grauen und goldenen Sprenkeln. Wie wunderschön.
Thamina räuspert sich. ,,Dürfte ich kurz auf die Toilette? Ich komme direkt vom Training..."
,,Ja klar, natürlich. Letzte Tür den Flur runter."
Sie schiebt den Stuhl zurück. ,,Danke."
Gerade als sie mein Zimmer verlassen will, fällt die Türe mit Schwung auf. Ich verdrehe die Augen. Duncan, der jüngere von meinen zwei älteren Brüdern steht im Türrahmen.
,,Di- oh, oh, ohhh. Hey, und wer bist du?"
,,Thamina," antwortet sie perplex. ,,Und du?"
,,Duncan. Und was machst du hier, bei," er nickt zu mir, ich zeige ihm den Mittelfinger, ,,der da?"
,,Sie lernt mit mir." Thaminas Stimme klingt so süß.
Trotzdem bin ich kurz davor, die beiden daran zu erinnern, dass "die da" und "sie" anwesend ist.
Duncan war schon immer ein Mädchenaufreißer, der vor Selbstbewusstsein nur so strotzt. Jemand sollte ihn mal zurück in diese Realität bringen oder ihm wenigstens mal so richtig das Herz brechen. Aber es ist er, der viele Herzen auf dem Gewissen hat. Er war schon immer der, der mir gezeigt hat, dass man anderen Menschen nicht vertrauen kann. Er ist einer der Gründe, dass ich noch nie in einer Beziehung war. Weil ich gesehen habe, was mit Herzen gemacht wird. Aus diesem Grund verbiete ich meinem, sich zu verlieben.
Gerade als ich mich für meine absurden Gedanken ohrfeigen möchte, höre ich meinen Bruder, der mich zurück ins Hier und Jetzt holt. Thamina ist weg. ,,Du stehst auf sie."
,,Wie bitte?!" Fassungslos starre ich ihn an. Wie kommt er auf diese Idee?
,,Du stehst auf sie," wiederholt Duncan so, als hätte ich nicht verstanden was er gesagt hat. Als ich noch immer nicht antworte sagt er mit Nachdruck: ,,Du bist dabei dich in sie zu verlieben. Was ich dir nicht verübeln kann. Sie ist heiß."
,,Und vergeben. Sie hat einen Freund!"
Kurz wird es still. Ich bin noch immer verwirrt von dem, was er gesagt hat.
Denn eines steht fest: mein Herz ist taub. Seit ich denken kann ist es taub. Und taube Herzen fühlen nichts. Niemals.
,,Warum hast du das abgedeckt?"
Duncan blickt auf zwei Staffeleien, die ich mit Decken abgedeckt habe.
Damit Thamina es nicht sieht. Sich selbst.
Doch anstatt zu antworten, greife ich ein Kissen und schleudere es meinem Bruder entgegen. ,,Verschwinde!"
Auch als er mein Zimmer verlassen hat und Thamina wieder neben mir sitzt, bleiben seine Worte schwer im Raum hängen.
Taube Herzen fühlen nichts. Niemals.
So ist es bei mir. Immer.
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