Fourth.

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Ich wusste es. Wusste es schon immer.
Meine Gedanken sind ein einziges Chaos.
Es tötet meine Seele, frisst mich von innen auf und nährt an meiner schieren Panik.
Es hat sich zu gut angefühlt.
Ich wusste schon die ganze Zeit, dass er mich nie wirklich mochte, nur aus purer Langeweile oder einer seiner sonstigen Launen heraus das tat, was er tat.

"Du bist echt perfekt"
"Ich bin für dich da"
"Ich erzähle es niemanden"

Tief drinnen wusste ich, es waren alles Lügen. 
Schamlose Lügen mit denen er mir schier ins Gesicht spuckte.
Wir hatten keine Beziehung, hatten nicht einmal irgendetwas, aber dennoch:

Diese Gefühle die ich für ihn empfand, das war etwas anderes. Er hat mich an jemanden erinnert. Seine strohblonden Haare, die glitzernden braunen Augen, die nur verborgen vor allen Blicken Verletzlichkeit zeigten. 

Er erinnerte mich an sie.

Das Mädchen, welches ich zuerst liebte. Vor dem Mädchen mit schönsten Lächeln der Welt und auch vor dem Jungen mit den sturmgrauen Augen. 
Blonde Haare, braune Augen. 

Diese erste Liebe war erfüllt von Schmerz, Streit, Toxizität, Lügen und Blut.

Doch irgendwie fand ich immer wieder zu ihr. Es war wie ein endloser Kreis. 
Ich wechselte die Schule, lernte neue Leute kennen, entfernte mich von ihr. 

Wie ich dachte für immer.

Dem war nicht so. 
Mehr oder weniger.

Sie traf jemanden, der mir nahe steht, fragte wie es mir ginge und verabschiedete sich wieder. 

Alles kam wieder hoch. Die Liebe, der Schmerz, jeder einzelne Streit. 
Und doch, trotz allem. Trotz der seelischen Wunden, kam dieses Gefühl für sie wieder hoch und ich musste es verdrängen.

Es gelang mir nicht also nahm mir die Klinge die Arbeit ab.

Poetry Slam oder, die verqueren Gedanken einer psychisch kaputten JugendlichenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt