Späti im Block (Liana)

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Es ist nach 1. Ich bin gerade von dieser dummen Party weg, wie konnte ich mich nur überreden lassen mit zu gehen?? Einfach nur dumm.

Der Taxifahrer gibt mir ein noch schlechteres Gefühl, er kaut mir das Ohr ab und ich hör nicht ein mal zu. Als ich ausgestiegen bin, klatschte ich ihm das Geld hin und stieg aus.

Frisch war es schon ein wenig und in einem kurzen Kleid rauszugehen war vielleicht nicht die klügste Entscheidung. Bald bin ich zuhause, dann wird's wärmer.

Als ich gerade das Schild von der  U-Bahn Station Mehringdamm passierte, bekomme ich Durst. So ein kaltes Wasser würde jetzt schon bocken. Ich lief also weiter die Straße runter und freute mich schon auf mein Lieblings Späti. Hoffentlich hat der noch offen. Wie ich den Typen liebe. Er hat mir immer früher nach der Schule eine Bunte Tüte geschenkt. Ich kenn den Mann also schon eine Ewigkeit.

Ungelogen 100 Meter vor dem Laden merke ich eigentlich wie viel da los ist. Das war doch noch nie so?

Lust auf Menschen hatte ich gerade ehrlich nicht. Ich wollte nur mein Wasser holen und nachhause. Warum muss leben nur immer so kompliziert sein.

Vor dem kleinen Späti blieb ich stehen. Bestimmt 10 Jungs standen da drin. Da ist doch überhaupt kein Platz für die alle, wie sollte ich da noch durch passen.

Scheiss drauf, sagte ich mir und ging einfach rein.

Ich versuchte mich so gut wie es ging durch die Menge zu quetschen, dabei vielen ein paar Blicke auf mich.

Na toll. Ein Typ stand genau vor dem Kühlschrank, wo ich immer mein Wasser hole.

„Aus dem Weg." sagte ich genervt. Der Typ drehte sich langsam zu mir um, so als ob er alle Zeit der Welt hätte.

„Wasn?" Digga spricht der auch noch mit mir, als ob ihm der Laden gehören würde.

„Mach ma Platz, ich muss da ran." Er hob seine Hände und ging einen Schritt zur Seite. Wohin? Keine Ahnung, hier war sowas von kein Platz mehr.

Dankend nickte ich ihm zu und öffnete die Tür vom Kühlschrank. Ich griff nach meinem Saka Wasser und lies die Tür wieder zu fallen.

Als ich mich umdrehte, um zu bezahlen hörte ich jemand neben mir lachen. Was ist los heute?!

Ich schaute angepisst nach rechts und da stand noch so einer, diesmal aber mit Gucci Cap. Die kann der gleich in die nächste Tonne kloppen.

„Die Kleine hat Geschmack." sagte er und zeigte auf den Jungen der mir eben noch den Weg versperrt hat. Erst jetzt bemerkte ich seinen strahlend blauen Tracksuit. Ich schaute verwirrt zwischen den beiden her.

„Klappe, Rb." gab er zurück und schüttelt nur seinen Kopf.

„Was geht'n jetzt bei euch Spasten ab." oh scheisse, hab ich das laut gesagt?

„Pfftt und gut reden kann sie auch."

Der Typ von vorhin schüttelt nur wieder seinen Kopf.

Ich zuckte mit den Schultern und lief zur Kasse, stellte mein Wasser ab und holte mein Geld raus.

Der Verkäufer lehnte nur ab und schüttelte ebenfalls seinen Kopf. „Geht aufs Haus, Kleine." sagte er in einem belustigten Ton. Na toll, jetzt macht der sich auch noch über mich lustig.

Ich lächelte ihm dankend zu und lief zum Ausgang. Jedenfalls versuchte ich es. Die Jungs hatten immer noch kein Gedanken daran verschwendet zu verschwinden.

Als ich gerade rauslaufen wollte, pfiff mir jemand hinterher. Ekelhaft.
Ich drehte meinen Kopf um und blickte über meine Schulter.

„Rb" war derjenige der jetzt seine Hand in der Luft rum wedelte. Ich musste schmunzeln, aber verkniff es mir schnell wieder, bevor es noch jemand mitbekommen konnte.

„Was." sagte ich zu ihm und hob eine Augenbraue an.

„Süßes Kleid, soll ich dir ausrichten." er zwinkert mir zu und zeigte mit seinem Daumen unauffällig auf den Typen mit dem blauen Tracksuit.


Ja, nein?

 Späti Chaya - PashanimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt