魂 - Seelenklang

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~~~~~~~~~魂~*~Seele~*~Tamashī~~~~~~~~~


"Durch unsere Entscheidungen definieren wir uns selbst.
Allein durch sie können wir unseren Worten und Träumen
Leben und Bedeutung verleihen. Allein durch sie können
wir aus dem, was wir sind, das machen, was wir sein wollen."
- Sergio Bambaren


~~~~~~~~~魂~*~Seele~*~Tamashī~~~~~~~~~


Ihre Beine hatten sie automatisch in die königlichen Gärten geführt. Der nun volle Mond erhellte die Duzenten von Rosen die sich vor ihr erstreckten. Ihre Kniee gaben nach und sie sackte zusammen, vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und unweigerlich bahnte sich eine Träne hinab. Wie lange war es her gewesen, dass sie sich so hilflos fühlte, so haltlos? Die dunkelgrüne Seide ihres Kleides verschmolz mit dem Grün des Grases. Nur der helle Mond zeigte die weinende Gestalt. Das war nicht geplant gewesen, sie wollte sich hier lediglich etwas abschotten, wieder zu sich selbst finden. Ihr Blick schweifte und blieb an den roten Rosen haften, unkontrolliert stiegen Bilder in ihr hoch. Die Rose die Seiya einst geworfen hatte und sie erst dachte es währe Mamoru. Nur bei dem Gedanken an den Erdenprinz, lief ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken, denn sie hatte ihn verdrängt und verbannt. Die saphirblauen Augen erschienen in ihrem Geist, die Augen Seiyas, als er versprach es wenigstens zu versuchen, ihr zu helfen. Der Moment in der Umkleidekabine, als er ihr seine Liebe gestand. Sein Versprechen, wieder zu kommen wenn Mamoru seinen Job nicht gut machen würde und sie war sich sicher, er wäre wieder gekommen, wenn er davon gewusst hätte. Ihre Seele war durchflutet mit Bildern von ihm, mit Momenten und Erlebnissen mit ihm und dieser eine Mann hatte es gerade geschafft, eine der vielen Ketten an ihrem Herzen, zu brechen, bersten zu lassen. Es war für sie unerklärlich, mit viel Kraft hatte sie sie aufgebaut und umgelegt. Sie wollte nicht mehr verletzt werden, wollte nicht mehr lieben. Natürlich liebte sie ihre Kriegerinnen, ihre Familie und ihre Freunde aber diese eine Seelenliebe wollte sie nicht mehr zulassen. Es hatte nur eine einzige kleine Berührung von ihm gebraucht und ein kurzer Blick. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf die roten Lippen, es hätte ihr klar sein müssen, schließlich hatte Seiya es immer geschafft, hatte es immer geschafft sie aus den Tiefen eines Loches her raus zu holen. Eine warme Hand legte sich auf ihre Schulter und ruckartig fuhr sich hoch, schon im Verdacht es wäre Seiya. Jedoch strahlte ihr kein Blau entgegen sondern das leuchtende Rot der Prinzessin. „Was betrübt euch Serenity?" Sie wusste nicht was sie antworten sollte, schließlich erschloss sich ihr selbst nicht so ganz die Antwort. „Ich ... ich ... ich weiß es nicht genau. Ich weiß nur, dass also ..." Wo sollte sie anfangen? Sollte sie damit beginnen, dass lauter Ketten ihr Herz umklammerten und, dass Seiya mit nur einer Berührung eine davon zerrissen hat? Oder damit, dass sie ratlos war? „Serenity, Yaten hat mir erzählt was passiert ist. Warum quält ihr euch so? Warum lasst ihr die Wärme nicht einfach zu?" Hörbar atmete die Prinzessin des Mondes ein und aus, blickte auf ihre Hände und dann wieder auf die Rosen vor ihr. Diese Blumen vermittelten ihr zwei Gefühle, zum einen, einen heftigen Würgereiz, da sie sie an Endimyonerinnerten und zum anderen Geborgenheit, da sie auch an Seiya dachte.„Wisst ihr Kakyuu, es ist nicht so einfach. Ihr kennt die Geschichte, die Geschichte wie nach eurer Abreise, alles zu Grunde ging und so ging auch ich zu Grunde. Ich baute mir Mauern und fesselte mein Herz. Natürlich empfinde ich noch Liebe, Liebe zu den Menschen die mir wichtig sind, aber solche Gefühle, wie ich sie eben gespürt hatte, verbiete ich mir. Dadurch, dass Mamoru mich alleine gelassen hat, mich verlassen hat, hat sich alles geändert. Mein Herz wurde schwer und schmerzte, aber nicht nur das, auch unsere, beziehungsweise meine Zukunft, hat sich dadurch verändert. Prinzessin, es ist euch bekannt, dass ich die Prinzessin des Mondes bin aber da gibt es noch mehr, viel mehr." Und so erzählte Bunny Kakyuu endgültig alles. Erzählte ihr von der vorherbestimmten Zukunft, von Kristalltokio, von Chibiusa, von den unerträglichen Schmerzen, in der Anfangsphase nach Mamorus Verschwinden, von den Toden die sie schon ereilt hatten und die sie alle in Kauf genommen hatte, in Kauf genommen, um die Zukunft zu formen und die Menschen zu beschützen, die sie liebte.Als die blonde Frau endete blickte Kakyuu sie geschockt an und rang mit den Worten. „Serenity, ich wusste ja nicht ... ich ... also mir war nicht bekannt, dass solch eine Last auf euch ruht." Ein belustigter Seufzer entfloh Bunny und ein kurzer Ansatz eines Lächelns stahl sich auf ihre Lippen. „Nein Kakyuu, es war niemals eine Last für mich, zwar mag es komisch gewesen sein, wenn man eigentlich gar keine Entscheidungen mehr selbst fällen konnte, da alles vorherbestimmt zu sein schien, aber ich freute mich irgendwie darauf. Es war für mich die Bestätigung mit dem Mann den ich so sehr liebte auf Ewig zusammen zu sein, ein Königreich, mit ihm an meiner Seite zu regieren. Durch dieses Gespräch, in dem eigentlich fast nur ich geredet habe, ist mir aber nun eines bewusst geworden. Ich hatte einfach immer die falsche Einstellung, nicht den richtigen Blick auf die Dinge, denn ich habe immer nur Mamoru gesehen. Ihn und mich zusammen in Kristalltokio. Zu sehr war ich auf das alles fixiert, vielleicht sollte ich nun anfangen die Dinge anders zu sehen, schließlich kann ich doch jetzt entscheiden wie ich möchte. Nun ist alles verändert, somit auch die Perspektive oder?" Motiviert, rappelte sie sich auf, ja sie schenke ihren Worten Wahrheit. Sie hatte es nun erkannt, was sie falsch gemacht hatte. Zwar konnte sie die eisernen Ketten nicht einfach lösen, dazu war es zu gewohnt, aber vielleicht würden sie sich von selbst entfernen. Sie musste wieder anfangen, an die Liebe zu glauben und an sich selbst. Zu sehr hatte sie diese Eigenschaft aus dem Auge verloren.„Ihr habt vollkommen recht Serenity. Ich sehe wie euer Licht wieder erstrahlt und leuchtet." Bei diesen Worten musste sie stutzen und ihr viel wieder ein was sie noch für Fragen an die Prinzessin des roten Planeten hatte. „Kakyuu, bevor wieder wieder rein gehen hätte ich noch etwas was mich interessieren würde. Erst einmal bin ich verwundert, ihr könnt mein Licht sehen, habt sofort erkannt wer ich bin, warum die anderen drei nicht? Damit meine ich Taiki, Seiya und Yaten." Kakyuu lachte auf und sah sie liebevoll an. „Oh das ist ganz einfach. Natürlich spüren die drei euer Licht, aber ihr seit nun mal als Bunny hierher gekommen und nicht in eurer Prinzessinnen Gestalt. Es ist für die drei wie ein unterschwelliges Gefühl, wie ein Kitzeln an ihren Sinnen, etwas zu kennen. Ich hingegen bin selbst eine Prinzessin, wir erkennen untereinander sofort. Was liegt euch noch auf dem Herzen?" Darüber hatte Bunny noch gar nicht nachgedacht und sie musste sich eingestehen, dass Kakyuu recht hatte. Damals als sie sie gerettet hatte, hatte sie sofort erkannt, dass eine Prinzessin vor ihr stand. „Wo wir gerade bei den drei sind, also wie soll ich sagen? Warum nennt ihr sie bei ihren Erdennamen? Ich hätte gedacht, sie würden hier als Kriegerinnen rumlaufen." Das schallende Lachen Kakyuus hallte durch den Garten. „Das ist noch viel einfacher. Die drei sind zwar meine Kriegerinnen, wenigstens in verwandelter Form, aber sie wurden trotzdem als Männer geboren, auf diesem Planeten. Ich spreche sie mit diesen Namen an, da es persönlicher ist, schließlich sprecht ihr eure Kriegerinnen ja auch mit ihren Erdennamen an." Eine zustimmende Geste verweilte in Bunnys Gesicht, auch hier hatte sie mal wieder recht. „Stimmt vollkommen. Damit erübrigt sich die nächste Frage, da ich wissen wollte warum sie hier in Uniform zu sehen sind. Nun zu meiner letzten Frage, wie seit ihr darauf gekommen mich als Serena vorzustellen?" Es war für sie verwunderlich, schließlich befand sie sich auf einem anderen Planeten, in einem anderen Sonnensystem, nicht jeder kannte diesen Namen von ihr. „Serenity, wir mögen zwar nicht in eurem Sonnensystem leben, aber in unserer Bibliothek befinden sich zahlreiche Bücher über die Erde. Über die Ländern, Sprachen, Kulturen. Mir ist bekannt, dass ihr da heim Bunny oder auch in der Reinform Usagi genannt werdet. Die englische Form wäre dann wohl Serena." Endlich betraten sie wieder den Speisesaal, sofort blickten alle Anwesenden, was sich auf drei Männer beschränkte, sie an. Augenblicklich stand Seiya auf, umrundete den Tisch und trat vor sie. Noch immer spürte er dieses warme Gefühl, die Berührung ihrer Hand. „Geht es euch besser Serena?" Warum musste es so schwer sein auf so eine einfache Frage, einfach zu antworten? Bunny wusste auch erst nicht wo sie hin sehen sollte, entschloss sich aber dann für die Offensive. Freundlich blickte sie in seine Augen und ein Lächeln zierte ihre Züge. „Vielen Dank, mir geht es hervorragend. Mir war nur plötzlich etwas schlecht geworden. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich heute noch nichts gegessen habe. Aber die frische Luft hat ihren Dienst getan und nun kann ich mich nicht mehr beklagen." Einem Gentleman gleich führte er sie zu einem der Stühle, schob ihn zurück und deutete ihr sich zu setzen. Dankend nickte sie und ließ sich erleichtert auf den weichen Samt des Stuhles gleiten. Das Essen wurde serviert und alle begannen, sich den Magen voll zu schlagen. Bunny hielt sich dezent zurück, ansonsten wäre sie wohl über die Speisen regelrecht hergefallen. Plötzlich richtete Taiki sein Wort an sie. „Darf ich fragen woher ihr kommt Serena? Die Prinzessin hat uns leider nur verraten, dass ihr wohl von einem anderen Planeten kommt und euren Namen. Weitere Information hat sie uns nicht genannt und meinte nur wir sollten euch selbst fragen." Bunny ermahnte sich ruhig zu bleiben. Sollte sie ihnen sagen woher sie kam? Wenn nicht was sollte sie dann sagen? Fiberhaft überlegte sie und entschied, dass die Wahrheit, wenigstens zum Teil, eher angebracht woher. Behutsam legte sie die Gabel zur Seite und faltete ihre Hände in ihrem Schoss. „Mein Planet dürfte euch nicht unbekannt sein. Ihr kennt ihn sehr gut, wie ich meinen möchte, meine lieben Three Lights." Sie musste den Namen Erde gar nicht benutzen, denn nur auf der Erde hießen sie Three Lights. Klirrend viel eine Gabel zu Boden und ein keuchendes Husten erklang. Das erste Geräusch konnte man Seiya zuordnen, das Husten hingegen gehörte zu Taiki, denn er hatte sich an seinem Stück Kuchen verschluckt. Nur Yaten blieb gelassen und aß besonnen weiter.Endlich konnte Taiki wieder Worte fassen, Seiya hingegen sah sie einfach nur geschockt an. „Ihr ... ihr seit also von der Erde? Schätzungsweise Japanerin, da ihr ohne Akzent sprecht. Ich habe gar nicht gewusst, dass es noch mehr Sailor Kriegerinnen dort gibt. Kennt ihr dann vielleicht auch die restlichen, sprich Sailor Moon und ihre Gruppe?" Jetzt wollte Bunny schon anfangen zu keuchen, konnte es aber gerade noch zurück halten. „Nein persönlich wohl nicht nur eher von den Erzählungen in den Medien. Sailor Moon ist schließlich nicht unbekannt, auch nicht unter den normalen Menschen, die von den Weiten und Dingen der Galaxien keine Ahnung haben." Enttäuscht blickte Seiya zur Seite und Bunnys Herz zog sich drastisch zusammen. Sie sah ihm genau an, dass er sich eine andere Antwort erhofft hatte. Vielleicht eine Nachricht oder irgendetwas. Der Rest des Abends verlief still und schweigend, bist auf einige Kleinigkeiten wurde nichts tiefgründigeres mehr gesprochen. Gut gefüllt und müde, begab sich die Prinzessin des Mondes zurück auf ihr Zimmer. Völlig entkräftet, schälte sie sich aus ihrem Kleid, hinein in einen angenehm flauschigen Schlafanzug. Gerade wollte sie sich hinlegen, als die angenehm kühle Nachtluft hereinwehte und eine leise Melodie zu ihr trug. Geistesabwesend bewegte sie sich auf die offenen Türen des Balkons zu, ging nach draußen und suchte nach der Quelle. Ihr Zimmer zeigte genau auf den Rosengarten und dort unten sah sie eine Gestalt. Sofort erkannte sie ihn, die schwarzen langen Haare, die ebenmäßige und straffe Struktur, Seiya. Mit einer Gitarre saß er dort und spielte vor sich hin, die Töne klangen klagend, strafend und unendlich traurig. Bevor sie weiter lauschen konnte, endete er und verschwand mit einem Seufzen.Der nächste Tag brach an und Bunny streckte sich genüsslich den Sonnenstrahlen entgegen, welche auf ihr Gesicht schienen. Vollkommen ausgeschlafen richtete sie sich auf und blickte auf die große Uhr die über der Eingangstür hang. Geschockt viel sie mit einem Satz aus dem Bett, auf den harten Boden, rappelte sich aber sofort wieder auf und starrte auf die Zeitangabe. „Halb eins? Warum hat mich denn niemand geweckt?" In ihrer intuitiven Bewegung hielt sie inne und musste über sich selbst lachen. So hatte sie zuletzt geredet, als sie sechzehn war. Immer noch grinsend rauschte sie ins Bad, die roten Haare wehten hinterher. Ja sie bevorzugte gerade immer noch die andere Gestalt. Nicht, dass wieder jemanden einfiel einfach hier hereinzuschneien. Geduscht und erfrischt, schritt sie den langen Gang entlang. Ihr Körper steckte in Freizeitkleidung, Jeans und ein einfaches schwarzes Oberteil. Kräftig öffnete sie die Türen des Thronsaales, dahinter kam aber lediglich die Prinzessin zum Vorschein. „Oh ihr seit endlich wach. Ich dachte es würde euch gut tun auszuschlafen. Ich habe euch extra etwas vom Frühstück zur Seite legen lassen. Wenn ihr also hunger habt braucht ihr nur in den Nebenraum gehen. Die anderen drei sind in der Bibliothek, wenn ihr sie suchen solltet." Verblüfft betrachtete Bunny, Kakyuu. „In ... in der Bibliothek? Alle drei? Auch Yaten und Seiya? Freiwillig?" Die Prinzessin nickte lediglich und ihr Blick war undefinierbar. „Oh okay also ja, dankeschön." Und mit diesen Worten verschwand Bunny auch schon in den Nebenraum. Ohne Zögern packte sie sich schnell eine Semmel, belegte sie und war schon wieder auf dem Weg. Die Suche zog sich eine halbe Stunde dahin bis sie endlich den Raum mit all den Büchern gefunden hatte. Dieser Palast war ja auch nicht gerade klein und überschaubar. Die Stille breitete sich überall aus, jeden leisesten Laut würde man vernehmen, wenn denn einer käme. Die sah sich um, hinauf an den drei Meter hohen Regalen an denen Leitern angebracht waren. Irgendwie erinnerte sie das Ganze an einen Disney Film. Wie hieß er noch gleich, fragte sie sich selbst. Prompt viel ihr wieder die Antwort ein, genau wie bei die Schöne und das Biest. Sie ging weiter und entdeckte alle drei, mit dem Rücken zu ihr an einem Tisch sitzen. Taiki hielt wie üblich ein Buch in der Hand und las eifrig. Selbst Seiya hatte eins in seinen Fingern, nur Yaten gähnte laut und ließ sich wieder gelangweilt in seinem Stuhl zurück fallen. „Sag mal Taiki was liest du da eigentlich schon wieder für einen Schwachsinn?" Angesprochener sah kurz zu seinem Bruder und wandte dann sein Gesicht wieder der Lektüre zu. Bunny kam auf alle drei zu, ohne, dass sie sie bemerkten, lehnte sich vor und sah die Seiten des Buches. „Nun wenn ich mich nicht irre, würde ich behaupten er liest Illias von Homer." Augenblicklich ruhten alle Blicke auf ihr, außer Yaten denn jener viel geschockt, samt Stuhl um da er nur auf den hinteren Beinen balancierte. „Du brauchst nicht gleich umfallen, nur weil dir einmal etwas Wissen zuteil wird." Beleidigt raffte sich Yaten wieder auf und als er endlich saß konnte endlich antworten. „Haha, sehr witzig. Was soll das denn bitte sein, das kennt doch kein Mensch." Belustigt hob Bunny eine Augenbraue, ließ sich auf einen Stuhl nieder und lehnte sich lässig gegen die Lehne. „Nun Yaten, einige Menschen kennen Illias und Homer erst recht. Damit auch du etwas wissenswertes erfährt werde ich es dir erklären. Also, Illias beruht auf der griechischen Mythologie und die alten Griechen waren so circa eines der größten Völker damals. Man konnte es mit dem römischen Reich vergleichen, und nein Yaten die Römer werde ich dir jetzt nicht auch noch erklären. Egal weiter. So, die Griechen glaubten an Götter, um genau zu sein an zwölf Olympische und weitere Nebengötter und Halbgötter. Dies geschah noch vor Jesus und dem Christentum, welches wohl die verbreitetste Religion sein dürfte. Und wenn ich dein Gesicht richtig versehe, hast du auch keine Ahnung davon. Na super in einer Bibliothek sitzt ein Intelligenzlegastheniker. Naja um es kurz zu machen und dich nicht zu überfordern, die Griechen brachten den Göttern Opfer und so weiter und Homer war einer derjenigen die die meisten Dinge über die Götter geschrieben hat. So auch Illias und ebenfalls die Odyssee. Verstanden?" In Taikis Gesicht ragte ein triumphierendes Grinsen, Seiya sah sie undefinierbar an und Yaten schluckte hart nur um sie weiter anzustarren, als wäre sie etwas unheimliches, etwas was er noch nie gesehen hatte. „Du ... du ... du weißt die ganzen Dinge?" Ein leises Kichern ertönte aus ihren Lippen. „Natürlich weiß ich das, schließlich habe ich meinen Abschluss mit einem Durchschnitt von 1,44 bestanden." „Du hast WAS?" Und prompt landete er wieder auf seinem Hintern, wieder war er vom Stuhl gefallen. Doch diesesmal stand er nicht auf, er saß auf dem Boden und wusste einfach nicht mehr was er sagen sollte. Kurzerhand kam Bunny zu ihm und ging vor ihm in die Hocke. „Sweety beruhig dich nur weil jemand mehr weiß wie du brauchst du nicht gleich wieder umfallen." Lachend kehrte sie in den Stand zurück und setzt sich wieder. Ihr war durchaus bewusst warum Yaten geschockt war. Er wusste wer sie war und wusste somit auch wie sie als 16jährige war, wenigstens was ihren schulischen Wissensstand betraf. Dies hatte sich aber nun alles grundlegend geändert. Zwar konnte sich noch lange nicht mit Ami oder Taiki konkurrieren aber dennoch kam sie gut ran. Zwar befand sich Yatens Hintern wieder auf dem Stuhl, sein erstauntes Gesicht war aber leider nicht verschwunden. Unentwegt klotzte er sie regelrecht an, langsam wurde ihr es unangenehm. „Yaten würdest du vielleicht die Freundlichkeit besitzen und aufhören mich so anzustarren? Hatten wir das Thema nicht bei meiner Ankunft? Außerdem warst du da derjenige der meinte man solle nicht starren!" Sofort wurde Angesprochener puder rot und wandte sein Gesicht ab. Taiki fand die ganze Sache anscheinend so lustig, denn er fing lauthals zu lachen an. Erstaunt sahen nun alle ihn an. „Dein ... dein Gesicht ... Yaten herrlich ..." Noch immer lachte er und eine Ende war wohl noch nicht in Sicht. Während dessen blickte Seiya vorsichtig an der rothaarigen Frau auf und ab. Dieses Funkeln in ihren Augen, als sie Yaten belehrt hatte, es war der Frau die er nie aus seinen Gedanken verbannen konnte so ähnlich. Aber sie war es nicht, definitiv nicht. Vielleicht steigerte er sich einfach in etwas hinein und sah Dinge die es einfach nicht gab. Er vermisste das blonde Mädchen mit den Zöpfen, vermisste ihre Art, vermisste ihre Herzlichkeit, ihre Wärme, einfach alles. Sie plauderten noch einige Zeit doch Seiya hielt sich zurück, dies bemerkte auch Bunny. Sie sah die Verbissenheit in seinem Blick, sah wie seine Gedanken innerlich kreisten. Vielleicht war es wirklich wie Kakyuu gesagt hatte, vielleicht sah er ihr Licht, konnte es aber nicht richtig deuten. Vorerst würde sie nichts sagen, ein passender Moment würde sich von selbst ergeben.Der Nachmittag ging vorüber und so auch das Abendessen. Taiki verzog sich wieder in die Bibliothek und Seiya war von ein auf den anderen Moment ebenfalls verschwunden. Yaten wollte sich gerade vom Esstisch erheben, doch Bunny hielt ihn auf. „Warte bitte. Kannst du mir sagen wo Seiya ist?" „Ich schätze er wird sich in die Gärten verzogen haben, so wie er es immer macht wenn er bedrückt ist." Hatte sie richtig gehört, bedrückt? „Bunny," und dabei flüsterte er „er vermisst dich, er vermisst dich jeden einzelnen Tag an dem er nicht bei dir ist. Jetzt bist du hier und er sieht die Ähnlichkeit, wie auch ich nur kann man es nicht ganz zuordnen." Verstehend nickte sie und ihr Herz zog sich krampfhaft zusammen. Sie dachte daran wie es ihr gegangen war, als die Three Lights auf der Erde waren und ihr Mamoru weg. Wie sehr hatte sie ihn vermisst, wie sehr hatte sie sich nach ihm gesehnt. Ohne weitere Worte stand sie auf und lief Richtung Schlossgarten.Kaum draußen, erkannte sie die Melodie, die sie vernahm. Es war jenes Stück, welches er am Vortag hier gespielt hatte. Langsam kam sie auf ihn zu, lauschte den Klängen und seiner Stimme.Hello, hello anybody out there? 'cause I don't hear a sound alone, alone I don't really know where the world is but I miss it nowEs war ein Lied von der Erde, denn sie kannte es, sehr gut sogar. Kurz hinter ihm stoppte sie, konnte schon fast die Wärme seines Körpers spüren, als sie zu singen begann, synchron mit ihm.I'm out on the edge and I'm screaming my name like a fool at the top of my lungs sometimes when I close my eyes I pretend I'm alright but it's never enough cause my echo, echo is the only voice coming back my shadow, shadow is the only friend that I haveSofort starrte er sie an, denn er hatte nicht mit ihr gerechnet. Unbeirrt setzte sie sich zu ihm und lächelte ihn aufmunternd an. Er spielte zwar noch aber sang nicht mehr, anscheinend hatte es ihm die Sprache verschlagen, also übernahm sie.listen, listen I would take a whisper if that's all you have to give but it isn't, isn't you could come and save me try to chase it crazy right out of my headAls wären seine Augen Magneten, wandte sie sich nicht einen Moment aus seinem Blick, verhackte sich mit diesem dunklen Blau. Endlich fing er sich wieder, erwiderte vehement ihren Blick und stieg wieder mit ein.I'm out on the edge and I'm screaming my name like a fool at the top of my lungs sometimes when I close my eyes I pretend I'm alright but it's never enough cause my echo, echo is the only voice coming back my shadow, shadow is the only friend that I haveSacht lächelte sie und verstummte, ließ alleine ihn weiter singen. Sie wollte seiner Stimme zuhören, sich in ihr verlieren und nie wieder auftauchen. Es war einfach einer der Momente, die einen alles vergessen ließen, vergessen wer man war, vergessen was war.I don't wanna be down and I just wanna feel alive and get to see your face again once again Just my echo, my shadow youre my only friendI'm out on the edge and I'm screaming my name like a fool at the top of my lungs sometimes when I close my eyes I pretend I'm alright but it's never enough cause my echo, echo oh my shadow, shadowHello, hello anybody out there?Kaum ertönten die letzten Klänge, verpuffte auch schon die Seifenblase die sich um sie gebildet hatte. Das Träumen ging vorüber und machte dem bitteren Ausdruck in Seiyas Gesicht Platz. „Du hast etwas verloren habe ich recht?" Es wunderte ihn nicht, dass sie das fragte, irgendetwas sagte ihm, dass sie ihn verstand. „Ja. Wahrscheinlich hat es ihnen Yaten erzählt." Nein, dazu hätte keiner etwas sagen müssen, sie sah es, sie fühlte es, den Schmerz. Unweigerlich schüttelte sie den Kopf. „Keiner hat mir etwas gesagt, außerdem kannst du mich gerne Serena nennen und musst mich auch wirklich nicht mit Sie ansprechen. Ich habe es gesehen Seiya, in deinen Augen. Trauer, Wut, Verzweiflung, Selbsthass und einen unendlichen Schmerz. Du vermisst jemanden so sehr, dass es dir dein Herz zerreißt." Jetzt war er doch erstaunt, noch nie hatte jemand seine Gefühle so genau beschreiben können, so detailliert und auf den Punkt genau. Ja er hasste sich selbst, er hasste sich weil er gegangen war, er hasste sich weil er es nicht richtig versucht hatte. Aber was hätte es schon genützt, schließlich würde sein Schätzchen nie jemand anderen so sehr lieben wie ihren Mamoru.Er merkte gar nicht wie sich eine stumme Träne seine Wange hinab bahnte, spürte nur wie er die Hände vor sein Gesicht schlug. „Ja ich vermisse sie, ich vermisse jede Nuance an ihr, jede Kleinigkeit. Ich habe ihr Licht gespürt, ihre Liebe und seit dem gibt es keinen Tag an dem ich nicht an sie denke." Geschockt fuhr ihre Hand an ihren Mond. So fühlte er sich also. Es war wie ein Stich, wie ein Dorn der sich tief in sie bohrte. Sie wollte ihn nicht so sehen, konnte ihn nicht so sehen, also tat sie das Einzige was ihr einfiel. Ihre Hände legten sich sanft auf seine Schultern, sie kniete nun vor ihm und richtete die Worte an ihn, die er einst zu ihr gesagt hatte. „Vielleicht kann ich dir ja helfen, ich werde es jedenfalls versuchen." Sofort sah er sie an, wie konnte das möglich sein? Er kannte diese Worte, er hatte sie selbst benutzt, damals auf dem Dach der Schule, hatte sie an das Mädchen seiner Träume gerichtet. „Wa ... was?" Bunny ging nicht darauf ein, strich ihm nur behutsam die Träne weg und legte diese Hand an seine Wange. „Lass mich dir helfen. Im Leben ist alles möglich wenn man es nur möchte." Und mit diesen Worten beugte sie sich vor und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.

Schicksal - フォーチュンWo Geschichten leben. Entdecke jetzt