LEIPZIG CITY

Kapitel 3: Levin Djordjević

Ich machte mich auf den Weg zum Schulgebäude. Ich soll zu der Party Extasy mitbringen. Wie soll ich daran kommen. Ich war verzweifelt auf der Suche nach irgendwelchen vermummten Türken die mir zunicken und dann hinter einem Busch verschwinden oder nach Flyern für Kokstaxis oder so etwas. Aber vergeblich. Hilft nur Leute fragen. Mir fiel da nur Michael ein. Deutscher, Boxerschnitt, hat immer einen Baseballschläger mit. Save ist das ein Nazi. Egal, zu mir ist er nett. Hab auch noch nicht gehört, dass er jemanden mit dem Baseballschläger verletzt hat. Darum ist mein Gewissen rein. Ich sehe wie er seinen 75 Kilogramm schweren Körper in die Schultoilette hievt. Schnellnach. Ich wartete in einer Kabine, bis ich die Spülung hörte. „Ey. Michi." „Ja, wat willstn?" „Du musst mir diese Frage nicht beantworten." Ich zögerte kurz. „Wobekomme ich am besten Extasy her?" „HAHAHAHA Wat willstn du Milchgesicht mit Extasy. Außerdem, sehe ich für dich wie jemand aus der jedes Wochenende feiern geht und sich ne Pille auf die Zunge legt. Ne diggi." „Hast du gar keine Ahnung?" Er hält kurz inne. „Dass, was ich dir sage ist komplett ohne Gewährund dieses Gespräch hier hat nie existiert" ich nicke. „Geh hinter der Sporthalle zu diesem Brunnen. Da ist etwas mit Graffiti draufgesprüht: Levin Djordjević und dann seine Nummer. Ruf da mit Unbekannt an. Sag du bist aus seiner Schule. Wenn du auf deine eigene Sicherheit beruhst, sag ihm ein falschen Namen an. Er wird dir hoffentlich seine Adresse oder einen Ort sagen, wo ihr euch trefft. Leute haben mir gesagt, er hat gutes Zeug. Wie gesagt kein Plan, nehme keine Drogen." Mit diesen Worten klingelte es und wir verließen das Schulklo. „Nicht zu viele Pillis schmeißen Timmy!" lacht er zum Schluss. Jetzt noch 2 Stunden mit Herr Mittelmann aushalten. Er ist unser Klassenlehrer. Ich drückte die Türklinke von der Tür, auf der 104 Steht. Die eins steht für „erste Etage" und 04 ist der Raum. Ich setze mich ganz hinter. „Herr Kleiwitz, freuen sie sich denn schon?" Ich guckte ihn verdutzt an. „Auf was wenn ich fragen darf, Herr Mittelmann?" Er lachte und sagte, dass wir Buben wenigstens noch was von Humor verstehen. Meine Frage hat er damit aber nicht beantwortet. Oder vielleicht doch? Keine Ahnung. Es klingelte zur Stunde. „Hallo Kinder! Nachdem uns letzte Woche Emily einen wunderbaren Vortrag über Ludwig von Beethoven präsentiert hat, freuen wir uns schon alle heute auf Tim Kleiwitz mit einer Präsentation über Leonardo Da Vinci." Oh fuck. Das hab ich ja komplett vergessen. „Ehm Entschuldigen Sie, Herr Mittelmann, ich habe meine Präsentation zuhause vergessen. Könnte nicht erstmal einer der anderen Mitschüler drankommen?" „Unmöglich. Wir haben die Termine genau festgelegt. Ich als netter Lehrer kann jetzt nur sagen, dass du heute dran bist und deine Note bekommst und dann noch einmal nächste Woche. Und die Noten werden dann zu einer gemacht." Ich nickte obwohl ich mit diesem Deal nicht sonderlich zufrieden war. Etwas später klingelte es endlich. Ich packte meine Sachen ein und ging sofort hinter die Sporthalle. Ich fotografierte schnell die Nummer mit meinem Handy ab. Mein Handy ist älter als ich. 16 Jahre um genau zu sein. Zuhause angekommen schloss ich die Zimmertür zu. Mein Zimmer ist eigentlich relativ schön. Ich glaube es hat so 10m². Bin damit völlig zufrieden. Ich brauche nix außer einen Fernseher, ein Fenster zum rauchen und ein Bett. Ich schrieb schnell die Nummer von diesem Levin auf ein A4 Blatt. Danach tippte ich die Nummer in mein Telefon ein: Auf diesem erscheint das Wort „wählt". „Yo mit wem spreche ich denn?" „Rico. Ich bin aus deiner Schule." „Kenne ken Rico." Mir fiel sofort der berlinerische Dialekt auf. „Egal wat willstn?"„Ich hätte gern 15 Extasy Pillen." „Poah auf der Party wäre ik jern einjeladen. Okay wo wolln ma uns treffen?" „Hinter der Sporthalle morgen wäre super." „Jo könn ma machen. Bis morgen dann ne." „Jo ciao!" sage ich zum Abschluss. Das ist also dieser Levin. Scheint ja ganz nett zu sein. Ich klappte meinen Schullaptop auf und gebe Leonardo Da Vinci in die Suchleiste ein. Etwa2,5 Stunden später guckte ich aus meinem Fenster. Die Sonne scheint feuerrot ,obwohl Herbst ist. Ich tippte die Nummer von Levin erneut in mein Telefon ein.„Jo. Rico nochmal. Kannst du morgen noch so 3 Gramm Gras mitbringen?"