♤ Kapitel 01 ♤

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𝐀𝐃𝐄𝐋𝐈𝐀 ♤ 𝐁𝐄𝐋𝐋𝐀 𝐀𝐃𝐃𝐎𝐑𝐌𝐄𝐍𝐓𝐀𝐓𝐀

Der Tod. Ein Ereignis des Lebens, welches uns alle einholen wird. Sei es jetzt, sei es morgen oder in 10 Jahren, irgendwann sterben wir alle. Einige trifft es hart, andere friedlich. Einige haben Familie und Freunde die trauern werden, andere haben nichts und es fällt nicht mal auf wenn sie von uns gehen.

Es geht solange, bis wir alle irgendwann nicht mehr da sind. Solange, bis alles was wir geschaffen haben, den Bach runtergeht und alles nur noch aus Asche und Staub besteht. Und dann? Dann bleiben nur noch unsere Gräber, wenn überhaupt...

Es ist das Schicksal der Menschen zu sterben und auch, wenn es ein unschönes Geschehen ist, kann es für einige ziemlich befreiend sein. Damit meine ich die Menschen, deren Tod geplant war. Die Tode, wo es geplant war, alles hinter sich zulassen was noch vor einem ist, um das bereits Geschehen endlich aufgeben zukönnen. 

Die Tode, bei welchen sich die Menschen dachten, es seie besser wenn sie gehen damit sie endlich abschließen können.

Genau einer dieser Menschen war meine Mutter...

Sie starb vor 6 Monaten und auch, wenn das ganze Dorf sowie mein Vater denkt, sie sei an einer geerbten Krankheit gestorben, weiß ich, das dem nicht so ist. Bevor sie den letzten Atemzug vor meinen Augen wagte, sagte sie, sie würde stolz auf mich sein und egal was passieren würde, sie würde auf mich acht geben. Doch somit verließ sie mich und Königin Crystal war Tod.

Warum mamma ...?

"Principessa? {Prinzessin} Wo sind Sie nur wieder mit Ihren Gedanken?" Verloren in meinen Gedanken, blinzle ich die klein geratene Frau vor mir an. Sie lächelt warmherzig und ihr ist bewusst, dass ich an meine Mutter denke. "Entschuldigung, ich habe bloß wieder an meine Mutter gedacht." Ich nehme die Bücher, welche ich auf meinem Kopf balanciere herunter und gebe sie ihr entgegen. 

"Das verstehe ich, aber Sie müssen sich auf das hier und jetzt konzentrieren. So schwer es auch für Sie scheinen mag.", spricht sie und zupft mir meinen Unterrock zurecht. Ich nicke nur verständlich ehe sie meine Haltung kontrolliert und mir die Bücher erneut auf den Kopf legt.

Schritt für Schritt.

Ich atme einige Male ein und aus um mein nervöses Zittern kontrollieren zu können. Mit einem nach vorne gestreckten Kinn und einer Miene, dessen Deutung man nicht identifizieren kann, schreite ich nun den Raum entlang und verschiebe die Gedanken in den Abgrund meines Kopfes. 

"Jetzt eine vorsichtige Drehung!" Giulia demonstriert es mir mit ihrem Finger, kneift ihre Augen zusammen um zusehen, ob ich Fehler mache. Sie scheint keine zu finden und lächelt somit zufrieden. Ich erfülle das mir eben Gesagte und ende in meinem Konzept mit einem Knicks.

Ich nehme die Bücher erneut von meinem Kopf, lege sie auf den Tisch. "Das haben Sie hervorragend gemacht! Sie werden eine fantastische Königin werden!" Das Funkeln in ihren Augen lässt mich Lächeln und dankend nicken. Giulia nickt in Richtung nach oben und bedeutet mir somit, dass ich befreit bin. 

Naja, für's erste...

Als ich in meinem Zimmer ankomme, schließe ich leise die Tür und geselle mich an mein Sitzfenster. Die Aussicht auf's Land und gleichzeitig auf's Dorf ist atemberaubend und manchmal wünschte ich, nicht von Adel zu sein. Es ist anstrengend und zu dem mehr als nur bedrückend.

Dir wird von klein auf beigebracht, keine Emotionen zeigen zu dürfen, denn im Endeffekt schert sich eh niemand darum. Dir wird beigebracht, dass du für dein Volk mehr da sein musst, als für dich selbst und du deine Pflichten stets erfüllen solltest. Die Verantwortung spielt eine größere Rolle als die Liebe. Traurig aber wahr.

Passione ArdenteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt