"Ich hab das Meer gesehen. Danke."
"Gesehen? Das war noch lange nicht alles! Wir werden darin schwimmen wie Delfine."
"Du. Du wirst darin schwimmen. Aber keine Sorge, ich schaue dir zu."-
Warum hatte ich nicht verstanden? Auf die Frage, was los sei, hattest du stets ein Ausrede. Aber mit 'gut' antworteste du nie. Die trüben Augen, das blasse Gesicht und dein schwindendes Lachen. Du wolltest nicht dort bleiben, in der Stadt die wir nie geliebt hatten. Du wolltest raus, deine letzten Atemzüge mit dem Meer teilen.
In mir breitete sich eine Leere aus, ein Loch gefüllt mit Trauer, Wut und purer Verzweiflung. Und immer schneller, immer näher ging ich auf das Loch zu, bis ich schließlich hineinfiel. Doch ich hörte nicht auf zu fallen, immer tiefer und tiefer wurde ich in den Abgrund gerissen, bis meine Hände selbst das Nichts nicht mehr spüren konnten. Wir hatten es so weit geschafft, aber den Sand zwischen den Füßen bekamst du nie zu spüren.
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to the ocean
Poetry"ich will weg von hier." "ich folge dir." Ein Traum, zwei Menschen. Ziel - das Meer. ----- Poesie oder Kurzgeschichte. Oder irgendwas dazwischen.