6- Backen

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Also löste er sich von Tim und stieg aus. Tim tat es ihm gleich, holte dann die Einkaufstaschen aus dem Kofferraum. Stegi nahm die dritte Tasche und trug sie nach drinnen. Er übernahm das aufschließen und trug alles in die Küche, wo er es direkt verräumte, damit er was zu tun hatte und ihm nicht jede Sekunden die Augen zu fielen und er kurz davor war einzuschlafen. Jedoch nahm Tim ihm alles auf der Hand und schob ihn beiseite.
„ Komm an auf die Couch mit dir. Ich will einen ausgeschlafenen Stegi, der mit mir Plätzchen backt. Also hinlegen, ich räum auf und dann mach ich noch schnell den Pizzateig und dann backen wir zusammen." Tim drückte ihn weiter in Richtung Couch, doch er stemmte sich dagegen. Er wollte jetzt nicht schlafen. Was verstand Tim daran nicht? Die Zeit war ihm viel zu wertvoll, als das er jetzt schlafen wollte.
„ Lass gut sein, ich bin soweit fit. Ich möchte einen schönen Tag mit dir haben Timi und dann sehen wir weiter. Schlafen kann ich auch heute Abend noch. Jetzt lass uns backen, sonst stimm ich wirklich noch zu, dass ich mich hinlege." Tim ließ locker, drehte ihn sanft um und schüttelte über ihn den Kopf. Etwas was er bei Tim sehr oft beobachten konnte, aber das machte ihm nichts aus. Sollte Tim sich eben über ihn aufregen.
„ Ich fasse es nicht, dass du so stur bist und nicht auf dein Wohl achtest. Aber gut, ich denke es bringt nichts, wenn ich weiter auf dich einrede. Du machst eh, was du willst. Also backen wir mal Pizzateig. Dann heul mir aber nicht heute Abend um acht die Ohren voll, dass du müde bist." Stegi wusste, dass es nicht vorkommen würde. Heute Abend lag er mit Tim auf der Couch und würde einen Film schauen, oder irgendwas im der Art machen. Dabei würde er einschlafen und das ganze Thema war erledigt. Also nichts von rum heulen oder dergleichen. Wahrscheinlich bekam es Tim dann nicht mal direkt mit, aber das sollte ihm egal sein. Das meckern von Tim konnte er sich auch danach anhören, wenn er ausgeschlafen war.
„ Wird nicht passieren Tim. Versprochen. Heute Abend bin ich noch fit. Und zur Not schlaf ich auf der Couch, wenn wir Film schauen. Ich bekomm das schon hin. Ich such jetzt erstmal das Rezept für dem Teig und während der geht, machen wir die Plätzchen. Passt das auch in deinen Plan?" Tim nickte, wohl immer noch nicht ganz überzeugt von dem heute Abend auf der Couch wach bleiben. Aber er hatte ja gesagt, dass er da vermutlich einschlafen würde. Er war ja selbst nicht davon überzeugt, dass er es schaffte, aber es hatte keine andere Wahl. Jetzt wollte er Zeit mit Tim verbringen und nicht schlafen. Stegi hatte das Rezept zum Glück in einem noch offenem Tab gefunden und las Tim jetzt vor, was er abwiegen sollte und in die große Schüssel geben sollte. Tim war dabei ziemlich schnell, sodass es nicht lange dauerte, bis alles in der Schüssel war. Tim machte allerdings keine Anstalten das ganze irgendwie zu verrühren.
„ So das ist dein Part. Du hast das viel zu viel Spaß dran." Da konnte Tim recht haben. Aber es machte einfach viel zu viel Spaß und es erinnerte an seine Kindheit, wo er glücklich mit seinen Eltern und seiner großen Schwester gebacken hatte. Etwas, was er leider seit Jahren nicht mehr gemacht hatte, was ziemlich schade war. Klar hatten sie Weihnachten meist zusammen verbracht, aber gemeinsam backen war nie gegangen, weil keiner zur selben Zeit vor den Feiertagen Zeit gehabt hatte. Über die Feiertage würde er auf jeden Fall nach Hause fahren und Tim würde wohl oder übel mitkommen müssen. Aber so wie er Tim kannte, würde er gerne mitkommen und von seinen Eltern wie immer geliebt werden. Er musste sagen, er hatte schon immer das Gefühl, dass seinen Mutter Tim gerne hatte. Von all seinen Freunden vielleicht sogar am meisten. Woher das kam wusste er allerdings nicht. Den zweiten Feiertag verbrachten sie wahrscheinlich dann bei Tims Familie, so wie sie es schon mal gemacht hatten. Es würde auf jeden Fall sehr angenehm und ruhig werden. Was ihm allerdings einfiel war, er hatte zwar ein Geschenk für Tim zum Geburtstag, aber nichts mehr für Weihnachten. Eigentlich hatte er sich noch was ausdenken wollen und dann beides zusammen weg schicken wollen, sodass es zu Weihnachten da war. Hieß er hatte -den heutigen Tag nicht mit einberechnet noch genau acht Tage Zeit, wovon einer ein Sonntag war. Hieß unbemerkt was bekommen würde schwer werden. Es konnte nur eine Katastrophe werden. Vielleicht kam er alleine zum Einkaufen und konnte dann noch schnell was kaufen gehen in der Stadt. Oder er gestaltete was online und ließ es sich zuschicken, was so kurz vor Weihnachten eng werden konnten, da eh alle Last Minute bestellten und die Postboten viel zu viel auszuliefern hatten. Also doch lieber was kaufen und selber machen. Nur wie? Er hatte beim besten Willen keine Ahnung. Er wusste ja nicht mal, was er Tim überhaupt schenken sollte. Etwas würde sich schon finden in den kommenden Tagen. Wenn nicht kam eben die Last Minute Idee zu googeln, was man seinem Freund schenken konnte und man Last Minute auch machen konnte. Stegi wusch sich noch mal die Hände und fing dann an den Teig zu verkneten, während er sich schon mal Gedanken machte, was er Tim den schenken konnte. In den ersten paar Minuten klebte der Teig noch ziemlich stark, doch mit ein bisschen Mehl ging es dann klar.
„ So der muss jetzt erstmal ruhen und aufgehen. Machen wir in der Zeit die Plätzchen?" Stegi nickte, suchte auf seinem Handy umständlich mit der linken Hand das Rezept für die Plätzchen raus. Zumindest wollte er das. Denn Tim nahm ihm das Handy ab und suchte für ihn das Rezept, damit er sein Handy nicht mit seiner Teig Hand anfassen musste. Tim hatte ihm das Rezept erstaunlich schnell gefunden, dafür das er an einem für ihn fremden Handy war, sodass er ihm direkt vorlesen konnte, was er brauchte und abwiegen musste.

Eine kleine Weihnachtsüberraschung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt