1. Zuhause

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Nun stehe ich hier, am Flughafen und total überfordert mit allem was um mich herum geschieht.
Letzte Woche habe ich erst mein Studium beendet..Eines derer die ich gemacht habe und jetzt, stehe ich in einem ganz anderen Land, um einfach neu anzufangen.
Nach einer kurzen Verschnaufpause hole ich mir meinen Koffer und mache mich auf den Weg zum Bahnhof. " Mal gucken, Oma meinte ich soll in die....S290 einsteigen, 7 Stationen fahren und dann wieder aussteigen" so schwer kann das ja nicht sein.
Ja, wenn ich wüsste.
Kaum am Bahnhof angekommen werde ich förmlich von einer Menschen Horde überrannt, schnell bahne ich mir einen Weg zur Seite des doch recht breiten Treppenhauses um nicht gleich mitgerissen zu werden.
Nach dem ich mir meine Kopfhörer aus den Taschen gefummelt und mein Lieblings Song angemacht habe, geht es für mich weiter. Nach ein paar Minuten doch recht planlos gehen bleibe ich stehen um mich zu sammeln.

Und wo genau soll jetzt meine Station sein? Denke ich und schaue mir jede Ecke der Kreuzung an, an der ich jetzt bin. Na toll, ich bin neu und sehe wahrscheinlich noch richtig dämlich aus wie ich hier stehe. Leise seufzte ich doch werde aufeinmal an meiner Schulter angetippt. Nach einer kurzen Handbewegung die meine Kopfhörer von meinen Ohren gleiten ließ, gucke ich in ein doch sehr freundlichen Gesicht. Eine junge Frau, ungefähr mein alter, mit Schnee weißen Haaren und dunkle braunen Augen, sie ist einen Kopf kleiner als ich und guckt mich mit einem freundlichen Lächeln an. "Hey ich konnte einfach nicht anders als mitzubekommen das du etwas überfordert wirkst" Sie kichert leicht "Und da wollte ich fragen ob du vielleicht Hilfe brauchst". Ich lache etwas beschämt und kratze mich am Nacken. "Ja, etwas Hilfe könnte ich gebrauchen" gebe ich schmunzelt zu. "Super! Ich heiße übrigens Abby" Sie wirkt ziemlich aufgeweckt, so Energie voll. "Schön dich kennenzulernen Abby, mein Name ist Mikael aber nenn mich Mika" Sie scheint genau so wie ich, nicht von hier zu kommen, zumindest...sieht es so aus. "Also Mika..wo musst du hin?" Ich krame kurz hektisch in den Taschen meiner Hose und hole einen zerknüddelten kleinen Zettel hervor. "Hier, ich habs mir aufgeschrieben" Sage ich als ich ihr den Zettel hinhalte, natürlich nachdem ich ihn auseinander gefaltet habe.
Sie scheint ihn einen Augenblick zu studieren bevor sich ihre Augen weiten und sie anfängt zu lachen. "Oh Gott, wir sind am komplett falschen Bahnhof! Von hier aus kommst du nicht weiter"
Oh...ja na toll, dabei dachte ich ich wäre recht aufmerksam und wüsste so zum Teil wo ich hin muss.
"Aber keine Sorge, ich kann dich mitnehmen. Ich muss schließlich auch dahin" sagt sie anschließend. "Danke, ich hätte nicht gedacht das ich mich so verlaufen habe.."
Sie lächelt sanft. "Das ist mir auch passiert als ich zum ersten Mal hier war, also alles gut" ich nicke nur leicht und folge ihr dann. Nachdem wir uns an der Menschen Menge vorbei gequetscht hatten waren wir wieder im Zentrum und auf dem weg zum nächsten Bahnhof.

Nun laufen wir an Farben frohen Holzhäusern vorbei, alle besonders auf ihre eigene Art und Weise. Auf der einen Seite sind kleine Kunstgalarien und weitere süße Geschäfte, auf der anderen sieht man belebte Märkte wo von Stoffen zu Obst und Käse alles verkauft wird. Die Stände bestehen hauptsächlich aus Holz und haben eine dünne gestreifte Stoff Schicht als Dach.
Abby und ich gehen gemütlich die Gassen der Stadt entlang als wir endlich am Bahnhof angekommen sind gehen wir die Treppe runter und sitzen schließlich im Zug. Auch hier ist alles so lebendig.
"Also.. Was hat dich eigentlich hierhin verschlagen?" Fragt sie mich nachdem wir uns einen Sitzplatz gesucht und es uns gemütlich gemacht haben. Bei der Frage läuft es mir kalt den Rücken runter. Ich atme kurz tief ein und wieder aus.

Ja was hat mich hierher geführt?
Meine Familie...den Reiz etwas neues zu tun oder etwas anderes?
Ich merke wie ich langsam in meinen Gedanken verschwinde.

Meine Eltern und ich, wir hatten ein Familienhaus, irgendwo im nirgendwo. Es war wunderschön und riesig zu gleich...naja vielleicht wirkte es auch einfach nur so, schließlich war ich damals 12 Jahre alt.
Das Haus an sich war nichts besonderes, eine Art Blockhütte aus hellen hölzerne, einen Garten mit Teich in dem ich und mein Vater über die Sommerferien Frösche gezüchtet haben und einen alten abgenutzen Schuppen in dem ich mich zurückziehen konnte wenn ich es brauchte.
Das Haus lag seit Generationen in dem Besitz meiner Familie, was es zu etwas bedeutenden macht.
Nachdem mein Großvater und meine Großmutter umgezogen waren, durften ich und meine Eltern endlich einziehen. Ich war ungefähr 9, jedoch kann ich mich an die frühe Zeit meines Lebens nur schwammig erinnern. Bis auf die letzten 5 Jahre, diese sind klar wie der Nacht Himmel außerhalb der Stadt. Es lief alles perfekt, wir waren glücklich das wir uns hatten und das wir neu anfangen konnten, bis zu dieser einen Nacht.
Diese eine Nacht hat mein Leben in wenig Stunden komplett verändert.
Ohne es zu wollen, wie automatisch, wird diese Erinnerung in meinem Kopf abgespielt. Ich kann nichts anderes tun als in den dunklen Schleier einzutauchen und ihn mal wieder zu durchleben.

Where are you? Loki x OC (German/deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt