Solstrågs POV:
"Was passiert hier?", frage ich panisch und versuche, mich von meinem aktuellen Standpunkt zu entfernen. Doch die Trümmer blockieren meinen Weg. Nachdem ich mich aus den Überresten befreit habe, richte ich mich mühsam auf. Schwankend bahne ich mir einen Weg durch die verwüstete Stadt auf der Suche nach ihm.
Mein Körper, geschwächt von all dem was geschehen ist, jeder Schritt zerrt in mir, versucht mich zum Zusammenbruch zu bringen. Nach nur wenigen Minuten des Umherirrens entdecke ich jemanden, der verzweifelt Steine von A nach B bewegt. Seine zerzausten schwarzen Haare hängen ungeordnet, seine Kleidung ist an mehreren Stellen zerrissen, und kleine Schnitte zieren seine Arme und sein Gesicht. Ich versuche mit krächzender Stimme auf mich aufmerksam zu machen und eile schnell in seine Richtung.Er dreht sich mit einer schnellen Bewegung in meine Richtung. "Min kjære!" Er lässt alles fallen und rennt auf mich zu. Drohend jeden Moment zu fallen, verlangsame ich mein Tempo und kämpfe darum, mein Gleichgewicht zu halten.
Zwei starke Arme fangen mich auf und halten mich fest. Eine raue Stimme dringt in mein Ohr. "Alles wird gut, das verspreche ich dir!" Tränen brechen sofort aus mir heraus.
Überall liegen Trümmer, Stille herrscht, wo einst der lebendigste Ort der Stadt war, dort ist nun nichts außer Schutt, Asche und tote, viele tote.
Plötzlich reißt es mich aus meiner Fassungslosigkeit.
Er ist bei mir, umklammert mich fest, als fürchte er, mich jeden Moment zu verlieren. "Bei Odin geht es dir gut? Ist alles in Ordnung? Bist du verletzt?", fragt er schnell, während er meinen Körper nach Wunden absucht. Doch außer Kratzern, die meinen gesamten Körper zu bedecken scheinen, findet er nichts.
Ich schüttele den Kopf und sehe zu ihm auf. "Was ist hier passiert?", frage ich leise und zittrig. Er umarmt mich noch fester, sein Gesicht voller Besorgnis, während er mich ansieht und in meine Augen starrt. Kein Wort verlässt für einen Moment seine Lippen. "Es wird alles gut, mein Liebster, du bist etwas durch den Wind" flüstert er, streicht mir einer meiner nuss braunen Strähnen aus dem Gesicht und nimmt meinen Kopf in seine großen Hände, um meine Stirn zu küssen.
Erst jetzt bemerke ich, wie heftig mein Kopf pocht. Schmerzhaft verziehe ich das Gesicht, denn es fühlt sich an, als würde mein Schädel gleich explodieren. "I-ich.." hauche ich und versuche mit aller Macht nicht ohnmächtig zu werden.
Voller Angst blicke ich in seine glasblauen Augen und klammere mich an seine Oberarme. Bevor ich weiter erwidern kann, bevor ich über die Schmerzen sprechen kann, wird mein Kopf plötzlich wie leer gefegt.
Mein Griff um seine Arme lockert sich und ich...Ich vergesse...
Ich vergesse wie man atmet,
Wie man sieht,
Wie man fühlt,
Wie man liebt...
Alles verschmilzt miteinander, die Trümmer, die Menschen, das Blut... Und die Liebe meines Lebens. Den Mann, den ich vorhatte zu heiraten, den Mann, den ich beschützen wollte um jeden Preis. Er war für mich der Inbegriff von Mut und Güte, der Mann, der eines Tages König werden sollte und ich an seiner Seite. Wir träumten von einer Zukunft, die nun in diesem Moment zu verblassen schien.
Auch mein Körper wurde ein Teil vom großen Ganzen. Meine braunen Haare, die im Licht wie Feuer wirkten, wurden von der Dunkelheit umschlungen. Die einst schneeweiße Haut fühlte sich kalt an, als wäre sie nicht mehr meine eigene. Meine fuchsähnlichen grünen Augen, einst so lebendig, starrten nun ins Nichts. Mein schmaler Körper der mein Geheimnis so gut verstecken konnte wurde schlaff.
Und dann war da nur noch Leere, nichts. Alles um mich herum war pechschwarz, eine unendliche Leere, die meinen Geist zu verschlingen schien. War dies der Schleier des Todes, der mich umhüllte? War ich in einer Welt zwischen Leben und Tod gefangen oder einfach nur in einem Zustand jenseits meiner Vorstellungskraft?
Bei den Norns, das kanns doch nicht gewesen sein. Ich hatte noch so viele Dinge die ich tun will oder eher tun wollte. Was waren sie noch gleich?
Ich wünschte, mein Schicksal hätte einen anderen Verlauf genommen.In der Leere fühlte es sich an, als wäre ich in einem endlosen, leeren, gigantischen Raum gefangen. Kein Ton, keine Bewegung, nichts, Dunkelheit die jede Erinnerung an mein früheres Leben raubte.
Doch selbst in dieser Finsternis spürte ich einen zarten Funken der Hoffnung, dass diese Leere vielleicht nicht das Ende bedeutete....... sondern der Beginn von etwas Neuem....
![](https://img.wattpad.com/cover/321538218-288-k805669.jpg)
DU LIEST GERADE
Where are you? Loki x OC (German/deutsch)
Fiksi PenggemarSolstråg, ein Gott oder kein Gott, ein Freund oder ein Feind, von Natur aus böse gesinnt oder durch die Welt verdorben? Das sind alles Fragen, die selbst der weiseste Mann der 9 Welten nicht beantworten kann. Was sicher ist, ist jedoch das die Art...