Schönen dritten Advent euch!
Die Weihnachtsbäckerei
Irgendwo, an einem Ort, den weder du oder ich kennen, steht ein Haus. Ein Haus aus Backstein, ein Haus, um das immer Schnee liegt und aus dessen Schornstein immer Rauch quillt. Ein Haus in dem es immerzu und überall nach Lebkuchen und Zimtsternen duftet. Die Weihnachtsbäckerei. An diesem magischen Ort, haben gerade die Vorbereitungen für Weihnachten angefangen, doch die Wichtel sind natürlich vollkommen entspannt und freuen sich auf die besinnliche Weihnachtzeit in Ruhe und -
"F*CK! DER OFEN BRENNT!"
Oh Well. So viel zur besinnlichen Weihnachtszeit. Das Chaos hier ist kaum in Worte zu fassen. Mein Bruder Kiano sprintet die Treppe hoch um einen Feuerlöscher zu holen und rennt dabei meine Schwester Maja um, die gerade einen Eierkarton in die Küche bringen wollte. Eiermatschte dekoriert die Diele, Kiano macht einen todesmutigen Spruch darüber und setzt seinen Sprint fort. Maja rappelt sich stöhnend wieder auf. Meine Cousine Amelie steht daneben, futtert verbrannte Zimtsterne und liest ihr Buch weiter, während fröhlich der Feuermelder schrillt und irgendwo darüber Helene Fischer "Last Christmas" trällert.
Ich sollte mich wohl vorstellen. Mein Name ist Nöelle und ich bin eine Weihnachtselfe. Eigentlich haben ich und meine Familie den Auftrag in der Weihnachtszeit magische Plätzchen zu backen, die Santa helfen, herauszufinden ob jemand gut oder böse war. Dieses Jahr allerdings haben sämtliche Erwachsene Wichtel beschlossen, sich eine Pause zu gönnen und uns den Laden schmeißen zu lassen. Wie ihr vielleicht schon merkt, nicht gerade die beste Idee, denn jetzt sind die ersten beiden Dezembertage bereits vorbei, wir haben noch keinerlei Plätzchen gebacken und/oder verteilt und naja der verdammte Ofen brennt. Wie haben wir das eigentlich wieder hinbekommen?
"Nöelle, mach du doch was!" brüllt Maja über Helene und den Feuermelder hinweg. "Was denn? Seh ich aus wie ein Feuerlöscher?" rufe ich zurück. Dann rufe ich erstmal gar nichts mehr, weil die Decke über mir plötzlich einkracht und ein pummliger Wichteljunge mit einer orangener Zipfelmütze und einem roten Feuerlöscher in der Hand auf mir landet. "Ich hab ihn!" schreit Kiano, latscht über meine Hand, was ich mit einem unterdrückten Aufschrei kommentiere und macht sich daran den Ofen zu löschen. Amelie sieht von ihrem Buch auf. Dann klappt sie es zu, macht den Feuermelder aus und reduziert damit die Gehörschäden erzeugenden Geräusche auf eines. Die liebe Helene singt ja immer noch.
Langsam erreicht mein Puls wieder gesunde Standards. Eine Weile ist nur über-dramatischer Gesang und das leise Plitsch-Platsch von Eiglibber, der von einer Zipfelmütze (Majas), tropft. "Scheiße." sagt Amelie und fasst unsere Situation damit ganz gut zusammen. "Was machen wir jetzt?" fragt Kiano. Weil irgendwer hier mal Initiative ergreifen muss, sage ich: "Maja, du wischst den Boden sauber, Kiano, du besorgst uns nen neuen Ofen. Ich und Amelie kümmern uns um das Loch in der Decke." Gesagt, getan.
Irgendwann ändert Kiano die Musik und jetzt schmettert Justin Biber "Mistletoe". Immer noch nicht berauschend, aber zumindest erträglich. Ich bekomme sowieso nicht viel davon mit, weil ich und Amelie das Loch zunageln, das Kiano irgendwie in den Boden gerissen hat, und durch das man jetzt ins Erdgeschoss sehen kann. Als wir das Ding notdürftig mit Brettern verschlossen haben, schieben wir einfach den Teppich drüber. Da schaut eh keiner drunter. Als wir nach unten kommen, haben Maja und Kiano das Chaos ganz gut in den Griff gekriegt. Kiano hat den Ofen irgendwie wieder in Gang bekommen und Maja hat den Boden, inklusive sich selbst von Eimatschte befreit. "Und jetzt?" fragt Amelie. Manchmal ist sie schon ein wenig blind für das offensichtliche. "Jetzt backen wir!" sagt Kiano euphorisch und befielt Alexa die Top-Weihnachtshits 2023 zu spielen. Diese sind, Überraschung, genau die gleichen wie letztes Jahr. Jetzt wieder guter Dinge fangen wir an Teig zu mischen, Plätzchen auszustechen und nervige Weihnachtslieder zu singen. Langsam verstehe ich warum Mom und Dad diese Arbeit so lieben. Es macht wirklich Spaß und fühlt sich einfach Weihnachtlich an. Und irgendwie schaffen wir es auch nicht nochmal den Ofen in Brand zu setzten.
"Äh, Leute." sagt Maja. "Wir haben viel zu viele Plätzchen gebacken.". Sie zeigt uns die Liste mit Leuten, die Santa im Auge behalten will. Sie ist nicht mal eine halbe Seite lang. Einen Moment blicke ich einfach zwischen der Liste und den Bergen an Plätzchen, die sich auf dem Küchentisch türmen, hin und her. Dann lasse ich mich einfach zu Boden fallen. "Mist. Wir haben schon wieder verkackt." murmele ich. "Nicht die Hoffnung verlieren. Noch sind sie nicht verzaubert. Das kommt doch erst mit den Streuseln. Wir verzaubern einfach nur die Menge, die wir brauchen und den Rest verschenken wir." sagt Amelie und zieht mich auf die Füße. "Genau. Und damit machen wir ganz vielen Menschen eine Freude!" jubelt Kiano strahlend. "Wisst ihr, es gibt da diesen Menschenjungen den ich so toll finde. Ich könnte ihm Plätzchen vorbeibringen und vielleicht will er sich dann mit mir treffen." sagt Maja verträumt. Amelie quietscht. "Ist da jemand verliebt?" fragt sie. Maja wird rot. "Das müssen wir später unbedingt nochmal bereden. Aber jetzt haben wir Plätzchen zu verzaubern!".
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Kiano grinst als er dem griesgrämigen Busfahrer eine Plätzchentüte unter die Nase hält und sich auf dessen Gesicht ein Strahlen ausbreitet. "Danke, mein Junge." sagt er und Kiano lächelt breit. "Nichts zu danken."
Kiano: Freude
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Amelie geht auf einen der Obdachlosen zu, die es auf den Straßen von Hamburg zuhauf gibt. Sie stellt die Plätzchen vor ihm ab und legt noch einen Zettel dazu. "Nicht die Hoffnung verlieren"
Amelie: Hoffnung
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Niedergeschlagen sitzt Maja auf einer Bank. Der Junge dem sie die Plätzchen hatte schenken wollen, hat ihr die Tür vor der Nase zugeschlagen. Plötzlich lässt sich jemand neben sie fallen. Ein Mädchen. Es hat lange, braune Haare und wache dunkle Augen. Als sich ihre Blicke treffen, flattern Schmetterlinge in Majas Bauch auf. "Sag mal, möchtest du Plätzchen haben?"
Maja: Liebe
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Fröhlich treten die Wichtel den Heimweg an. Nöelle lächelt breit. Sie haben es getan wie ihre Eltern es jedes Jahr tun. Zwar mit ein wenig Chaos, aber dennoch. Sie haben dafür gesorgt dass es Weihnachten werden kann. Für Jeden.
Nöelle: Weihnachten
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Ich werde von einem dumpfen poltern geweckt, auf das ein Schrei folgt. "WO ZUR HÖLLE KOMMT DAS LOCH HER?" ."Laaaaaaaaaast Chriiiiiiistmaaaaaas.." jammert Helene.
Ende
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le Stuff
RandomNaja, so Zeugs halt. Muss meine Gedanken irgendwo hinräumen. Leute die ich shippe, Lehrer über die ich mich aufrege, Cover, zwischen denen ich mich nicht entscheiden kann. Neues Zeugs zu Wildwalkers. Zeichnungen. Und naja, noch mehr Zeugs wa sin kei...