1. Kapitel

110 3 0
                                    

Nadia's POV

Ontario, Sonntag, alles geschlossen und 1 Tag vor Valentinstag! Ich bin gerade auf dem Weg zu meiner Freundin Vici, wir wollen uns einen schönen Mädelstag machen und an nichts anderes denken. Während ich so durch die Straßen schlenderte, sah ich all die Läden und Wege, die voll mit diesem Valentinszeug waren. Boaa ne, ich hab so null Bock auf diesen verdammten Valentinstag! Was ist dieser Tag schon? Pärchen sollten jeden Tag dem andern ihre Liebe zeigen, dafür braucht man keinen speziellen Tag! Morgen werden alle Männer noch kurz vorher Rosen kaufen und all dieses hin und her. Ich arbeite nebenbei, um etwas Geld zu verdienen, in einem Blumenladen, ich liebe den Job, nur morgen wird für mich besonders schwer.

Da klingelte mein Handy.

'Hallo?'

'Ja, wo bleibst du denn?'

'Haha, sorry ich bin auf dem Weg.'

'Beeil dich.'

'Aber hallo.'

'Na gut, bis gleich Schätzchen.'

'Bis gleich.'

Wir legten auf und ich ging etwas schneller, den Valentinstag versuchte ich auszublenden. Ein paar Minuten später klingelte ich an Vici's Tür.

'Na da bist du ja endlich!'

'Ja, tut mir leid. Ich bin rechtzeitig los, aber ich wurde abgelenkt.'

'Sogar ein Blinder kann erkennen woran das liegt.'

'Jaja...kann ich jetzt reinkommen?'

'Aber sicher doch Ihre Hohheit.'

'Dankesehr.' Ich ging hinein.

'Also ich hab schon alles vorbereitet. Ein Haufen DVD's, Musik, Chips, ganz viel Süßes und Trinken.'

'Jetzt geht der Tag erst richtig los!'

Wir sahen uns zig Filme an, von Action bis hin zu Liebesfilmen. Ich bekam schon leichte Bauchschmerzen, da ich so viel in mich stopfte. Verschiedene Sachen wurden vermischt und gegessen, obwohl ich weder meine Tage noch schwanger war. Mit Vici wurde jede einzelne Sekunde ein Vergnügen. Ich war froh sie zu haben, besonders nach dem was passiert war, ich lebte hier erst seit fast einem Jahr, davor wohnte ich mit meiner Familie in New York, eine echt wundervolle Stadt, die, wie ganz nach dem Motto, nie schläft. Alles war noch so frisch, aber ich war trotzdem glücklich und ließ mich nicht runterkriegen. Natürlich, ich habe Angst, aber wer hätte das in meiner Situation nicht? Ich sah zu Vici rüber, diese hatte eine Chipstüte auf ihrem Schoß und stopfte alles nur so in sich während sie sich den Film ansah. 

Ich verfiel meinen Gedanken und landete am schlimmsten Tag meines Lebens: Der 14. Februar 2013. 

Ich werde diesen Tag nie vergessen, ich konnte monatelang nicht mehr ruhig schlafen, hatte ständig Albträume und hab immer wieder laut geschrien. Tagsüber sah ich überall Geister und bekam so gut wie jeden Tag eine Panikattacke, weil ich Wahnvorstellungen hatte. Morgen vor einem Jahr war ich in New York auf dem Weg nach Hause, ich hatte bei meiner Freundin Susan übernachtet. Ich hatte meine Ohrstöpsel drin und während ich so die Straße entlang lief, hörte ich die Musik und summte mit. An dem Tag kam mir der Weg extrem lang vor, was mir aber nicht viel machte, hatte schließlich meine Musik und war rundum glücklich. Ich bog um die Ecke, alles voll mit dem Duft der Rosen und der Pärchen, die ihre Liebe mitten auf der Straße zeigten. Ich dachte mir, dass ich auch so was haben will, diese Liebe, das Glück. Auf dem Weg musste ich immer durch eine dunkle Gasse, da war zwar noch nie etwas passiert, aber ich hatte trotzdem Angst und dieses Mal hatte ich ein komisches Gefühl im Magen als ich mir der Gasse näherte. Ich bog in die Gasse und blieb ruckartig wie gelähmt stehen, mein Handy holte ich mit zittrigen Händen heraus und machte die Musik aus. Vorsichtig legte ich es zurück in meine Tasche und versuchte so leise wie möglich ein paar Schritte zur Seite zu gehen und mich hinter einer Mülltonne zu verstecken, aber so, dass ich noch was sehen konnte. Etwa knappe 20 Meter weg von mir stand ein großer, gut gebauter Mann und hielt eine Waffe in seiner rechten Hand, seinen Arm ließ er nach unten fallen, wahrscheinlich wartete er auf jemanden, denn ich sah niemanden. 

You and I (Justin Bieber FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt